intensiv mit GPC beschäftigen.
Hier meine Frage zu einem Bericht. Wird Sartraplatin durch dieses Methode (im Artikel beschrieben) nicht überflüssig?
Ebenso gibt es von Biolitec ein Verfahren (Foscan Laserbehandlung) welches die gleichen Vorteile für den Patienten beinhaltet.
Artikel unter:
http://www.biolitecpharma.com/public/start.asp?s=startKrebspatienten mit Strahlenschutzpass
Radioaktive Körnchen bestrahlen Tumor von innen
Von Anna Trömel
Immer mehr Kliniken bieten Patienten mit Prostatakrebs inzwischen Alternativen zur Operation. Eine von ihnen ist die so genannte Seed-Therapie, bei der radioaktive Körnchen den Tumor von innen zerstören.
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FRANKFURT. In der Osnabrücker Paracelsus-Klinik bekommen einige Patienten bei der Entlassung einen Strahlenschutzpass. Das sind Patienten mit Prostatakrebs, die mit Hilfe von radioaktiven Körnchen behandelt werden. Bei der so genannten Seed-Therapie werden radioaktive Teilchen in der Größe von Grassamen (engl: Seeds) in das erkrankte Organ implantiert, die in den folgenden Wochen den Tumor aus nächster Nähe bestrahlen.
Die Seeds bestehen aus Iod-125 oder Palladium-103. Beide Substanzen geben niederenergetische Gammastrahlen ab – Röntgenstrahlen mit einer niedrigen Reichweite. Der radioaktive Kern wird von einer Kapsel aus Titan umschlossen, einem Metall, das vom menschlichen Gewebe besonders gut vertragen wird. Die Mini-Implantate werden nach dem Eingriff nicht mehr aus dem Körper entfernt. Wegen der von ihnen ausgehenden radioaktiven Strahlung muss der Patient daher ungefähr zwei Jahre lang den Strahlenschutzausweis mit sich führen.
Allerdings lässt die Strahlung mit der Zeit nach. Iod-125 und Palladium-103 haben eine Halbwertszeit von 60 Tagen. „Nach einem Dreivierteljahr kann mit herkömmlichen Messgeräten keine Strahlung mehr nachgewiesen werden“, sagt Stefan Machtens, der die Methode im Jahr 2000 an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) erstmals in Deutschland einsetzte.
In Deutschland erkranken nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts jedes Jahr etwa 40 000 Männer an Prostatakrebs. Obwohl sich diese Krebsart durch ein relativ langsames Wachstum auszeichnet, zählt die Erkrankungen nach Herzinfarkt und Schlaganfall zu den häufigsten Todesursachen bei Männern.
Behandelt wird die Erkrankung meistens durch die operative Entfernung der Prostata oder mit Bestrahlung. Die Seed-Therapie kommt nur für Patienten im Frühstadium als Behandlungsalternative in Frage. Befürworter der neuen Methode drängen daher darauf, die Krebsvorsorge ernster zu nehmen.
„Eigentlich ist die Methode eine Bestrahlung in anderer Darreichungsform“, sagt Wolfgang Wagner, Leiter der Paracelsus-Strahlenklinik. Die Vorteile seien erheblich, besonders gegenüber der herkömmlichen Operation, die fast immer zu Impotenz und oft zu Inkontinenz führe. Und die Bestrahlung von außen zerstöre auch umliegendes Gewebe, etwa die Schleimhäute in Darm und Blasen und verursache so Entzündungen. Diese Risiken berge die auch Brachytherapie genannte Methode nicht.
„Bei Patienten mit extrem vergrößerter Prostata und weit fortgeschrittenen sowie sehr aktiven Tumoren schnitt die Methode in klinischen Studien allerdings erschreckend schlecht ab“, sagt Wagner. 40 bis 80 dieser radioaktiven Körnchen werden mit einer Hohlnadel in der Prostata platziert. Als Folge des Eingriffs könne die Prostata anschwellen, was temporär zu Problemen beim Wasserlassen führen kann. „Diese Beschwerden nehmen mit abnehmender Strahlendosis jedoch ab“, sagt der MHH-Arzt Machtens.
Insgesamt sei der Eingriff schonend: „Er dauert etwa eine Stunde und der Patient ist schon am nächsten Tag wieder in der Lage zu arbeiten“, sagt Wagner. Die gesetzlichen Kassen übernehmen bislang jedoch nur die stationäre Behandlung, den ambulanten Eingriff muss der Patient derzeit selbst bezahlen. Die Kosten dafür schwanken zwischen 7.000 und 11.000 Euro. Außer der Paracelsus-Klinik und der MHH bieten ihn auch einige Klinikzentren an. Die meiste praktische Erfahrung mit der Seed-Therapie hätten die Kölner Klinik am Ring und die Berliner Praxisklinik Kahmann und Henkel, sagt der MHH-Arzt Machtens.
Etwa drei Viertel der Kosten entfallen nach Angaben der Mediziner auf das Material. Neben der Bebig GmbH, einer Tochter der Berliner Eckert & Ziegler AG, stellen auch die belgische Firma IBt und Nucomed Amersham Seeds her. Den Firmen dürfte in Europa ein kräftiger Nachfrageschub bevorstehen, denn die Zahl der Eingriffe wird sich nach Berechnungen der Marktforscher von Millenium Research in den kommenden drei Jahren verdoppeln. In den USA wird schon heute fast jeder zweite Prostatakrebs mit der Seed-Therapie behandelt.
HANDELSBLATT, Mittwoch, 20. Oktober 2004, 18:03 Uhr