Hallo liebe Leserinnen und Leser, leider sind wir wohl im Endspiel angekommen. Als langjähriger Aktionär von Paion, der sowohl Söhngen als auch Ralf Penner telefonisch kennt, muss ich sagen, dass die Lage ernst ist. Der aktuelle Kursverfall spiegelt meiner Meinung nach die wirtschaftliche Situation von Paion wider, wie es auch durch die Kapitalerhöhung zu 1,90€ deutlich wird. Die Europäische Investitionsbank (EIB) gewährte Paion im Jahr 2019 ein Darlehen in Höhe von 20 Mio €, das sie wahrscheinlich schnellstmöglich zurückfordern möchten.
Es besteht also ein Kapitalbedarf von insgesamt 50 Mio € (35 Mio € + 20 Mio € EIB-Darlehen).
Der niedrige Preis der Kapitalerhöhung wird vermutlich von den Investoren vorgegeben, die im Hintergrund die Kontrolle übernommen haben. Die Verwässerung um 66% bringt nur 9 Mio € ein. Ein wichtiger Punkt ist jedoch: Rückzahlungen und Zinsen im Rahmen des Darlehensvertrags mit der EIB sollen beglichen werden, was weitere 20 Mio € plus Zinsen bedeutet!
Die Humanwell Healthcare-Gruppe zahlte bereits 20 Mio € für die Lizenz und sieht nun ihre Investition gefährdet. Sie wird entweder Paion zu einem niedrigen Preis an der Börse übernehmen oder bei einer Insolvenz zuschlagen. Das sollte jedem klar sein. Die Frage ist nur, ob die Kleinaktionäre noch bereit sind, weitere 9 Mio € einzuschießen. Die Kapitalerhöhung ist zeitlich so angesetzt, dass die Aktionäre vor der Bewertung der Q3-Zahlen zeichnen müssen.
Es wird außerdem keinen Deal geben, da dieser zur Kursstützung bereits verkündet worden wäre. Nach einem interessanten, aber weniger erfreulichen Telefonat habe ich heute meine 5000 Aktien verkauft und muss nun die Verluste hinnehmen. Jeder hier muss sich die Frage stellen, ob es noch sinnvoll ist, hier Geld nachzuschießen, obwohl die Lage eindeutig in Richtung Null tendiert.
MFG DonDeMato |