K+S+Mg kippt pro Jahr 1,5 Millionen Tonnen Magnesium (meist als MgCl2) in die Werra in Richtung Nordsee. Weitere hunderttausende Tonnen Magnesium verpresst K+S+Mg und ihre Vorgänger seit 1925 jedes Jahr hunderte Meter tief in den Plattendolomit, das von dort wegen der nicht ausreichenden Dichte des Plattendolomit zu einem Gutteil letztlich auch in der Werra landet.
Weil die Verpressung K+S+Mg ab 2021 nicht mehr länger erlaubt ist, hat man sich als neuen Verbringungsort für dieses Magnesium bis zum Ende der Betriebszeit die zu Merkers benachbarte und nach 1990 ebenfalls stillgelegte Grube Springen ausgeguckt. Für eine Genehmigung hat sich allerdings noch niemand hergegeben, u.a. wegen der Zuflüsse ungesättigter Wässer. Weitere Magnesium-Mengen werden von K+S+Mg seit dem Dürresommer 2018 per LKW und Bahn in stillgelegte Kalischächte in Niedersachsen verfrachtet.
Fazit: Natürlich hat K+S das Potential zum erstrangigen kommerziellen Magnesium-Lieferanten und Verarbeiter zu mutieren, und das nicht erst seit gestern. Zum Beispiel gab es in Heringen bis 1945 unter dem K+S-Vorgänger Wintershall eine Magnesium-Metallproduktion. Weil diese Produktion rüstungsrelevant war, haben die Allierten 1945 Deutschland diese Produktion untersagt. Das entsprehende Know-how wanderte bereits in den 1930er-Jahren vom NS-Konzern Wintershall in die Sowjetunion in die dortige Kalimagnesium-basierte Magnesiummetall-Produktion ab.
Die von K+S und BASF zu keinem Zeitpunkt in Angriff genommene weitergehende stoffliche Nutzung der Magnesiumkomponente über Düngezwecke hinaus, was mit der Lösung der Umweltherausforderungen hätte einhergehen können, gehört zu den Versäumnissen für die man kein Ohr hatte. Und heute fehlt dafür das Geld bzw. der Kapitalgeber. Übrigens: Die BASF war an K+S+Mg nur als Kalium-Lieferant für ihre eigene Mehrnährstoffdüngerproduktion (heute Eurochem) interessiert. |