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17.08.12 16:32
Die KSB AG (ISIN DE0006292030 / WKN 629203) mit Sitz in Frankenthal (Rheinland-Pfalz) ist einer der weltweit führenden Anbieter von Pumpen, Armaturen und zugehörigen Systemen. Der KSB-Konzern ist mit eigenen Vertriebsgesellschaften, Fertigungsstätten und Servicebetrieben auf allen Kontinenten vertreten.
aktiencheck.de EXKLUSIV führte ein kurzes Interview mit Herrn Ullrich Bingenheimer, dem Pressesprecher der KSB AG.
aktiencheck.de EXKLUSIV: Die gesamte Pumpen-Branche leidet zurzeit unter einem starken Preis- und Wettbewerbsdruck und der spürbaren Zurückhaltung der öffentlichen Hand bei der Vergabe neuer Aufträge. In diesem schwierigen Umfeld kann sich die KSB AG aber nach wie vor ganz gut behaupten. Was machen Sie besser als die Konkurrenz?
Bingenheimer: Gerade in marktkritischen Situationen ist es ein Vorteil, dass KSB im Pumpen- und Armaturenmarkt breit aufgestellt ist. Dies gilt für unsere globale Präsenz und für die Vielzahl an technischen Einsatzfeldern unserer Produkte, ebenso wie für das Nebeneinander von kurzfristigem Breiten- und spätzyklischem Projektgeschäft. Hier suchen und finden wir in der Regel Möglichkeiten, Nachfragerückgänge in der einen oder anderen Branche zumindest partiell auszugleichen, indem wir unsere Chancen in einem noch florierenden Markt intensiver nutzen.
aktiencheck.de EXKLUSIV: Vor gut einem Jahr war Ihre Gesellschaft der Meinung, dass ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone unmittelbar keine nennenswerten Folgen für KSB hätte. Wie hart würde das Auseinanderbrechen des gemeinsamen Währungsraumes Ihr Unternehmen aus heutiger Sicht treffen?
Bingenheimer: Ein solches "Auseinanderbrechen" wäre für uns natürlich mit deutlichen Wettbewerbsnachteilen im Export verbunden, außerdem mit zusätzlichen Kosten für die Kurssicherung. Wegen des Interesses, das sowohl die starken wie auch die schwachen Länder an einem Erhalt der Eurozone haben, rechnen wir jedoch auf absehbare Zeit nicht ernsthaft mit diesem Szenario. Wahrscheinlicher dürfte allerdings ein Ausscheiden Griechenlands aus dem Währungsverbund sein, auf das wir vorbereitet sind.
aktiencheck.de EXKLUSIV: Die größten Wachstumsimpulse für Ihre Branche werden in den kommenden Jahren wohl weiterhin aus den Schwellenländern kommen. Wie will die KSB AG künftig noch stärker von den steigenden Infrastrukturausgaben in diesen Märkten profitieren?
Bingenheimer: Mit unserer Konzernstrategie, die bis ins Jahr 2018 zielt, verbinden wir eine deutliche Verstärkung unserer Aktivitäten in diesen Schwellenländern. Hierbei ist von Vorteil, dass wir in einer Reihe dieser Märkte schon sehr lange mit eigenen Gesellschaften tätig sind: in Argentinien, Brasilien, Indien oder Südafrika schon seit mehr als 50 Jahren. Wir verfügen also bereits über eine gute Marktpräsenz und -bekanntheit. Dies hilft uns, die in diesen Ländern wachsenden Chancen wahrzunehmen. Das gilt im Bereich der Infrastruktur besonders für die Verbesserung der Wasserversorgung und Abwasserreinigung sowie für den Bau neuer Kraftwerke.
aktiencheck.de EXKLUSIV: Mit der Energiewende und der damit verbundener Stilllegung der deutschen Kernkraftwerke gehen Ihrem Unternehmen auch gewisse Umsatzanteile verloren. Wie wollen Sie diese Verluste kompensieren?
Bingenheimer: Die Energiewende ist vor allem ein deutsches Thema - wir betrachten unsere Märkte global. Der unvermindert hohe Energiebedarf in der Welt wird dazu führen, dass bald wieder in größerer Zahl neue Kraftwerke entstehen. Wir können für nahezu alle diese Vorhaben geeignete Pumpen und Armaturen anbieten, gleich ob es sich dabei um Nuklearkraftwerke handelt, um konventionelle mit Kohle oder Gas befeuerte Anlagen oder um die erneuerbaren Energien. Was den Rückgang im Geschäft mit den deutschen Betreibern von Kernkraftwerken anbelangt - hier geht es vor allem um Serviceleistungen -, so schaffen wir einen partiellen Ausgleich durch verstärktes Engagement im französischen Energiesektor. Dort haben wir zwischenzeitlich drei Servicegesellschaften akquiriert, die speziell auf Dienstleistungen in Kernkraftwerken ausgerichtet sind. Außerdem sind wir dabei, unser Breitengeschäft mit Standardprodukten zu verstärken, um die konjunkturell bedingte Schwäche im Projektgeschäft auszugleichen.
aktiencheck.de EXKLUSIV: Ihre Gesellschaft schüttet seit Jahren eine stabile Dividende aus. Sehen Sie hier in den kommenden Jahren auch Luft nach oben?
Bingenheimer: Unsere Dividende ist an das Ergebnis nach Steuern gekoppelt. Wenn dieses steigt, kann sich der Ausschüttungsbetrag für unsere Aktionäre weiter erhöhen. Dabei schauen wir auch auf die Ausschüttungsquote unserer wichtigsten Wettbewerber.
aktiencheck.de EXKLUSIV bedankt sich für dieses Interview und wünscht der KSB AG weiterhin viel geschäftlichen Erfolg.
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