sollen etwa ein paar Tausend Demonstranten auf der Straße darstellen? Ist das nicht etwas vermessen?
PEGIDA ist Ausdruck eines Teils des Volkes, jedoch nicht des Volkes insgesamt. Wenn dem so wäre und das Thema wirklich zukunftsentscheidend für Deutschland wäre, würden nicht nur paar Tausend, sondern hunderttausende bis Millionen an Menschen demonstrieren.
Neben den PEGIDA Demonstranten gibt es jedoch viele Menschen im Lande, welche die Einwanderungsproblematik weitaus weniger kritisch betrachten, weil die Einwanderungsproblematik sicherlich an einigen Stellen nicht ganz reibungslos verläuft und Nachbesserungen bedarf, es jedoch in Dtl. wesentlich wichtigere Themen gibt.
Um nur mal kurz ein paar Gründe zu nennen, weshalb die Thematik überhöht ist...
1. Liegt die Höhe der Zuwanderung zwar deutlich höher als noch vor wenigen Jahren, jedoch immer noch niedriger als in den 90er-Jahren. D.h. die Problematik hatten wir bereits in den 90er-Jahren und es hat sich kein langfristig negativer Effekt gezeigt.
2. Liegt die Zahl der Zuwanderer islamischer Herkunft bei einem Bruchteil von wenigen Prozent der Zuwanderung insgesamt. Der mit Abstand größte Teil kommt aus Teilen der EU und zählt u.a. nicht zu Asylbewerbern oder Asylanten, da EU-Bürger sich innerhalb der EU mittlerweile frei bewegen können.
3. Es der Lauf der Zeit ist, dass mit der Globalisierung die Kulturen immer mehr durchgemischt werden. Dies ist jedoch nicht wirklich neu, denn so gab es seit Anbeginn des Menschen immer wieder Völkerwanderungen, neue Ländergrenzen, usw. so dass es wohl in Dtl. kaum Menschen ohne Migrationshintergrund geben wird. Die Schnelllebigkeit dieser Veränderung mag sicherlich beängstigend sein, doch ist es eben eher eine Frage der Einstellung zu Veränderungen als ein echtes Problem. Der Mensch kann nicht einerseits erwarten, binnen weniger Stunden quer über den Erdball fliegen und binnen Sekunden über die ganze Welt kommunizieren und dennoch den "Inselstatus" seiner Umgebung erhalten zu können. Den Wohlstand und Lebensstandard welchen wir heute leben, wäre ohne eine vernetzte Welt gar nicht möglich.
Viele Menschen sehen dies ähnlich wie ich und wehren sich zurecht gegen PEGIDA. Andererseits habe ich in meinem Thread geschrieben, dass PEGIDA durchaus einige Punkte aufgezählt hat, welche zu diskutieren sind und wo durchaus Optimierungspotenzial besteht.
U.a. kann es nicht sein, dass Asylbewerber laut Gesetz abgeschoben werden sollten, wir jedoch diese Gesetze nicht zur Anwendung bringen, weil u.a. die Ressourcen fehlen.
U.a. kann es auch nicht sein, dass Asylbewerber jahrlang nicht arbeiten dürfen und in überfüllten Heimen wie in einem Gefängnis gehalten und teils gar nicht von Ordnungskräften mißhandelt werden. Asylbewerber sollten meiner Meinung nach so schnell wie möglich Integrationsangebote erhalten, die Zeit in Dtl. sinnvoll nutzen, z.B. durch sinnvolle Beschäftigungsangebote, Bildungsangebote, usw.
Gerade wenn wir dem IS etwas entgegensetzen wollen, so wäre es ein lukratives Bildungsangebot, denn gerade Bildung schafft den Flüchtlingen Zukunftsperspektiven in ihren Heimatländern oder ggf. auch in Deutschland, wenn der Krieg mehrere Jahre andauert. |