Und genau die Antwort ist das Problem.
Man ist islamfeuindlich und fremdenfeindlich. Das ist augenscheinlich bei pegida. Ob das aus Ängsten oder aus Unwissenheit oder blankem Hass geschieht, mag die unterschiedlichen Teilnehmer der Demonstration zwar charakterisieren, aber macht für mich in der Konsequenz keinen Unterschied, außer dass man natürlich versuchen sollte, die Leute wieder in unser Boot zu holen, die es aus Unwissenheit und Ängsten tun. Allerdings glaube ich persönlich, dass der Großteil schlichtweg eine Abneigung gegen südländisch aussehende Menschen und deren Kultur hat. Mehr ist es schlichtweg nicht. Das hört man doch ständig von den Demo-Teilnehmern, wonach die Ausländer mal lieber alle in ihren rückständigen Ländern bleiben sollen anstatt uns auf der tasche zu liegen. Letztlich ist es blanke Abneigung. Und die artikuliert sich halt leichter, wenn man immer plakativ den radikalen Islamismus als warnendes Beispiel vor sich her tragen kann. Die Abneigung gab es aber schon immer, und sie wurde immer an Stammtischen oder im privaten Kreise auch geäußert. Nur jetzt traut man es sich wieder laut auf der Straße, weil man flankiert wird, auf der einen Seite von demokratischen Parteien wie der Afd und Teilen der CDU/CSU, so dass man aus der Schmuddelecke raus ist, gleichzeitig von einer selbsternannten "Volksbewegung" eben dieses angeblich verrottete System (was immer sie mit system auch meinen), und nicht zuletzt bedient man sich durchaus auch der Rechtsextremisten, denn die sorgen zu einem nicht geringen Teil für die Organisation über Facebookgruppen, Kommentare in sozialen netzwerken als auch sozusagen für den Schutz am Rande solcher Demos. Da aber 90% der Leute nicht rechtsradikal sind, kann man immer auf die Minderheit verweisen, mit der man ja nichts zu tun haben will und deren Meinung man auch nicht teilen würde. Das Schlimme ist, die Meinungen zwischen Rechtspopulisten, die sich als die wahren Demokraten empfinden, und den Nationalkonservativen bishin zu den national-identitären Kreisen überschneiden sich gewaltig. Und letztlich sind die heutigen national-Identitären die neuen Nazis. Das kann man nicht anders sagen. Die bewegen sich in Kreisen der neuen Partei Die Rechte und den Autonomen Nationalsozialisten etc.. Ich würde mir als selbsternannten Demokrat und Wahrheitssager schon mal überlegen, ob ich auf einer Demo mit denen mitmarschiere. Ich geh ja als Linksdemokrat schließlich auch nicht auf die Montagsdemos von Jebsen, Dehm, Mährholz, Shahyar und Co, nur weil die u.a. auch für Frieden und freie Meinungsäußerung mobilisieren. |