Zum Thema Neubewertung von IVU:
Man hatte im letzten Jahr darauf hingewiesen, dass man erwartet auch in Zukunft die 5 Mio. EUR EBIT aus 2015 erreichen zu können. Das war natürlich noch vor dem DB Auftrag.
IVU hat keine Schulden, daher wäre dann auch das EBT bei 5 Mio. EUR. Der Steuersatz wird von Jahr zu Jahr variieren. Aufgrund der hohen Verlustvorträge hatte ich mal grob berechnet, dass der Barwert der Verlustvorträge (DCF) ungefähr so ist, als müsste IVU dauerhaft nur 15% Steuern zahlen. Wir hätten damit normalisierte Net-Earnings von 5 * (1 - 15%) = 4,25 Mio. EUR. Bei 17,72 Mio. Aktien ergibt sich daraus ein normalisiertes EPS von 24 Cent pro Aktie.
Für eine Grobbewertung gehe ich davon aus, dass der DB Auftrag dieses EPS kurzfristig erst mal nicht spürbar erhöht, da man für die DB AG erst mal kostspielige Investitionen vornehmen muss (insbesondere in Mitarbeiteraufbau). Allerdings erscheint mir offensichtlich, dass der Auftrag massiv das Wachstumspotenzial von IVU verbessert. Zum einen direkt durch das DB Business, zum anderen durch Folgeaufträge anderer Bahnen (die nun deutlich wahrscheinlicher sind). Zum dritten durch zukünftige Skalierung, da IVU.rail sich besser hochskalieren lässt als individualisierte Software und Beratung.
Vor diesem Hintergrund erscheint mir ein KGV von 17 überaus konservativ. Damit ergäbe sich ein fairer Wert von 17 * 0,24 = EUR 4,08. Hinzu kommen 0,33 EUR Net Cash pro Aktie (auf Basis des Cashbestands nach Q3/2016). Diese werte ich aufgrund des überkonservativen Ausschüttungsansatzes nur zu einem Drittel, da dieses Kapital effektiv keine Rendite generiert. Daraus ergibt sich dann ein Gesamtwert von 4,08 + 0,33 / 3 = EUR 4,19.
In meinen Augen stellt das eine Untergrenze des Unternehmenswertes dar. Denn sie basiert auf drei sehr konservativen Annahmen:
1. DB Auftrag bringt kurzfristig kein signifikant höheres EPS 2. KGV von nur 17 für gut skalierenden Softwarewert, der gerade einen Schlüsselauftrag vermeldet hat. 3. Net-Cash wird nur zu einem Drittel als Wert angesehen.
Mit weniger konservativen Annahmen käme man entsprechend höher raus. |