Wie ich oben in #5044. geschrieben habe, besteht die Möglichkeit, durch Änderung der Bilanzierungsvorschriften für CDOs und durch deren Auslagerung in eine eigen- ständige Bank andererseits, stille Reserven zu heben und die Stammbank mit einem Schlag "sauber" zu machen. Ich war ehrlich verblüfft, als ich Hans Berneckers heutigen Beitrag in seiner AB-Daily zum Thema "Neuse von HRE" gelesen habe: er kommt genau auf dieses Thema zu sprechen. Offenbar existieren Pläne, die ausländischen Staatsanleihen -im Grunde wesensfremde Assets- auszugliedern. Bernecker betont, dass dieses Anleihen mit- nichten an Wert verloren haben, gleichwohl aber die Bilanzen belasten. Sie sollen deshalb ausgegliedert und "abgewickelt" werden. HRE wird dann zu einer reinen Hypothekenbank. Was ist das Brisante daran? Ganz einfach: Übernimmt der Bund HRE und findet die Aktionäre fürn Appel und ein Ei ab, so kann er nach Gutdünken aufspalten und umschichten. Macht er das, so kann er die Anleihen mit eigenen Mitteln refinanzieren und warten, bis sie im Kurs gestiegen sind. Milliardengewinne winken - Gewinne, die er nicht mit den Ex-Aktio- nären teilen müsste. Die Stammbank HRE dürfte so entgiftet, entschlackt und fokussiert, mit einem Schlag werthaltig werden. Der Bund könnte später, nach drei oder fünf Jahren, HRE wieder zurück an die Börse bringen; zum zehnfachen Preis, versteht sich.
Die Aktionäre indessen würden -obwohl sie Staates Asset ja einstens vorfinanziert haben- von diesem Reibach keine Sesterze sehen. Sie wären die Dummen. Warten wir's also ab, wie es dieser Staat mit dem Eigentum seiner Bürger hält.
Hier der Textauszug aus Hans Berneckers ABN-Daily: "Was niemand wußte, taucht im Umfeld von HRE auf. Es geht um die sog. Staats- Financiers, die voraussichtlich in eine gesonderte Abwicklungsbank ausgegliedert werden sollen und sowohl HRE als auch EUROHYPO betreffen. Hier handelt es sich keineswegs um Kredite für Strukturinvestitionen für Gemeinden und Provinzen, son- dern um ein Portfolio von Staatsanleihen. Dazu gehört Irland, Griechenland, Italien, Island und andere. Investiert wurde in diese Anleihen und refinanziert wurde im kurzfristigen Geldmarkt. Das funktionierte solange prächtig, wie Geld billig war und die Renditen dieser Schuldner stabil. Als sich diese Schere schloß, war Schluß. Der Witz: Der Wert dieses Portfolios ist unstreitig, denn natürlich werden diese Staaten ihre Staatsanleihen alle bedienen und auch tilgen, aber sie müssen aktuell nach den Kur- sen bewertet werden. Diese gaben teilweise massiv nach. So entsteht aktuell eine Abschreibung/Wertberichtigung, obwohl niemand daran zweifelt, daß alle diese Staatsanleihen ordentlich getilgt werden. Klar ist, dieses Geschäft ist mehr oderwe- niger zu Ende. Ein Riesen-Verlust wird es dennoch nicht. Demnächst mehr, denn da- ran hängt offensichtlich die Neustruktur von HRE als reine Hypothekenbank." |