große Chancen!
ENERGIE: Voraussetzung für erfolgreiche Wasserstoffexporte aus Norwegen ist die Nutzung der Gasressourcen im norwegischen Schelf und die Gewährleistung weiterer Exporte in die EU und in das Vereinigte Königreich.
Im Frühjahr 2021 wird die Regierung dem Storting einen Bericht über die langfristige Wertschöpfung aus norwegischen Energieressourcen vorlegen. Die Meldung muss auch einen Fahrplan für Wasserstoff enthalten.
Das ist richtig und weise. Ziel des Ministers für Erdöl und Energie ist es, dass die norwegischen Energieressourcen zur Wertschöpfung, zum Wohlstand und zu profitablen Arbeitsplätzen beitragen. Gleichzeitig muss der Energiesektor in Norwegen mit Lösungen zur Erreichung der Klimaziele in Norwegen und Europa beitragen. Dann sollte der Bericht an das Storting Ambitionen setzen, wie sich der norwegische Festlandsockel als Energieerzeuger in den kommenden Jahrzehnten entwickeln wird. Und hier sollte der Fahrplan für Wasserstoff ein wichtiger Bestandteil sein.
Eine Voraussetzung für den Erfolg bei den Ambitionen im Zusammenhang mit dem Export von Wasserstoff aus Norwegen ist die Nutzung der Gasressourcen im norwegischen Schelf, einschließlich des Gases in der Barentssee. Dann ist es wichtig, die notwendigen Infrastrukturlösungen zu sichern, die die Grundlage für weitere Exporte in die EU und nach Großbritannien bilden. Eine der Voraussetzungen für eine gute Roadmap für Wasserstoff sind wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen, die die Entwicklung und Innovation im norwegischen Regal fördern.
Europa investiert in Wasserstoff Die Behörden sollten auch nach Europa schauen. In diesem Sommer startete die EU ihre Wasserstoffstrategie mit dem Ziel, dass Wasserstoff seinen Anteil am Energiemix der EU bis 2050 von 2 auf 14 Prozent erhöht. Es gibt gewaltige Mengen an Wasserstoff und eine klare Geschäftsmöglichkeit für Norwegen. Die Strategie priorisiert grünen Wasserstoff, und hier gibt es große Chancen für norwegische Akteure, die Technologie für Wasserstoff auf der Basis erneuerbarer Energien liefern.
Die EU und Länder wie Deutschland erkennen jedoch auch die Notwendigkeit von blauem Wasserstoff an, insbesondere beim Aufbau eines Wasserstoffmarktes, da die EU weitaus mehr Wasserstoff benötigt, als grüner Wasserstoff in langer Zeit produzieren kann. Wasserstoff, der aus Erdgas mit Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS) im industriellen Maßstab hergestellt wird, wird immer wichtiger, insbesondere in Sektoren, die schwer zu entkohlen sind.
Norwegens Antwort Im Januar hat eine kombinierte norwegische Öl- und Gasindustrie ehrgeizige Klimaziele für nahezu null Emissionen bis 2050 festgelegt. Technologie und Fachwissen der Öl- und Gasindustrie werden dazu beitragen, eine neue und zukunftsorientierte Energiewirtschaft im norwegischen Schelf zu schaffen. Neben der emissionsarmen Öl- und Gasförderung, den Wertschöpfungsketten für CCS und die Offshore-Windkraft wird Wasserstoff sowohl in Norwegen als auch in Europa zu erheblichen Emissionssenkungen beitragen.
Die norwegische Öl- und Gasindustrie beteiligt sich bereits an mehreren großen Industrieprojekten in Europa, die Wertschöpfungsketten für Wasserstoff entwickeln. Darüber hinaus hat sich die Industrie konkrete Ambitionen gesetzt, Wasserstoff als Brennstoff in die Schifffahrt einzuführen, Gaskraftwerke in Europa Wasserstoff als Brennstoff zu verwenden und europäische Industrieunternehmen Wasserstoff aus norwegischem Erdgas mit CCS für ihre Produktion zu verwenden.
Der Fahrplan für Wasserstoff sollte das Potenzial für Wasserstofflösungen in relevanten Sektoren hervorheben, die die gesamte Wertschöpfungskette von der Produktion bis zum Markt abdecken. Ein Beispiel ist die Zusammenarbeit von Equinor mit ThyssenKrupp, um Kohle als Inputfaktor in Deutschlands größtem Stahlwerk durch Wasserstoff zu ersetzen, der mit CCS aus Erdgas erzeugt wird. Wenn die Stahlindustrie stattdessen Wasserstoff aus erneuerbaren Energien verwenden würde, würde sie die gesamte derzeitige erneuerbare Kapazität in Deutschland, Wind und Sonne, Onshore und Offshore, nutzen.
Die Möglichkeiten Das Potenzial für die Wasserstoffnutzung in Europa ist enorm. Das Beratungsunternehmen Endrava hat über 800 Zement-, Stahl- und Eisenproduzenten sowie Gaskraftwerke in Europa kartiert, die Wasserstoff zur Reduzierung ihrer Emissionen einsetzen können. Wir glauben daher, dass eine Kombination von grünem und blauem Wasserstoff absolut notwendig ist. Und weil das Potenzial so groß ist, hat Equinor eine Machbarkeitsstudie zum Bau einer neuen Wasserstoffleitung nach Europa gestartet.
Nachdem Norwegen der Europäischen Initiative für Innovation und industrielle Zusammenarbeit (IPCEI) für Wasserstoff beigetreten ist, können die Behörden die Entwicklung wirklich beschleunigen, und sie sollten unter anderem durch Untersuchungen festlegen, wie Norwegen weiterhin ein stabiler Energieversorger für Europa sein kann eine neue Wasserstoffleitung zum Kontinent zu bauen.
Dann wird Europa mit sauberer Energie versorgt, die zur Erreichung der Klimaziele beiträgt. Gleichzeitig sichert Norwegen seine industriellen Interessen, die zur Wertschöpfung, zum Wohlstand und zu profitablen Arbeitsplätzen beitragen.
https://www.aftenbladet.no/meninger/debatt/i/...-muligheter-for-norge |