Der hohe Anteil spekulativer Gelder am Goldmarkt macht die Hausse jedoch anfällig für Korrekturen. Jochen Hitzfeld, Rohstoffexperte von Unicredit, beziffert die Goldmenge, die sich aktuell in Händen von Spekulanten befindet, auf gut 600 Tonnen. Zum Vergleich: Die jährliche Minenproduktion beträgt rund 2500 Tonnen. Die von den Notenbanken verkaufte Goldmenge, die zweite große Stütze des Angebots, beläuft sich auf bis zu 500 Tonnen je Jahr. Dieser Zustand bereitet Hitzfeld Sorgen: "Ziehen diese Anleger ihr Geld plötzlich zurück, dann könnte der Goldpreis leicht um 150 Dollar fallen."
Auch andere Banken warnen vor einer Überhitzung. "Die jüngste Aufwärtsbewegung bei Gold ist übertrieben", sagt Bargel. Eugen Weinberg, Rohstoffexperte der Commerzbank, spricht schon fast von einer Euphorie auf dem Goldmarkt: "Je stärker aber ein Preis steigt, desto größer kann die mögliche Korrektur ausfallen." Von April an rechnet Weinberg auch aus saisonalen Gründen mit Preisdruck, erfahrungsgemäß lasse dann die Nachfrage nach Gold nach. Der Preis könne dann bis auf 850 Dollar fallen. Kurzfristig scheine die Hausse aber ungebrochen. Nach Einschätzung von Heraeus könnte Gold bei einer Fortsetzung der Rally bis auf 975 Dollar je Feinunze steigen. Im zweiten Halbjahr könnte sich die Lage am Goldmarkt beruhigen und der Preis bis 2009 wieder unter 700 Dollar fallen. Bargel gibt sich ebenfalls pessimistisch für den weiteren Jahresverlauf: Es dürften die Faktoren an Gewicht gewinnen, die für einen niedrigeren Goldpreis sprechen, also die konjunkturellen Unsicherheiten abebben und der Dollar stärker werden, sagt der Postbank-Chefvolkswirt und begründet so seine niedrige Prognose für das Jahresende.
Druck auf den Goldpreis könnte auch von Nachfrage ausgehen. Die Schmuckindustrie macht hier mit gut 50 Prozent den größten Anteil aus. Zwar wächst sie vor allem in aufstrebenden asiatischen Ländern, doch der höhere Goldpreis könnte bei der Schmucknachfrage insgesamt zunächst für Zurückhaltung sorgen. "Der Goldpreis wird hier nach dem starken Anstieg als teuer empfunden", stellt Hitzfeld fest. Bleibe er allerdings längere Zeit hoch, dann trete ein Gewöhnungseffekt ein. Zwar habe die Bedeutung des Schmuckmarktes in vergangenen Jahren abgenommen (1997 lag der Anteil bei 78 Prozent), ein Einbruch der Nachfrage in China und insbesondere Indien würde aber den Goldpreis sicherlich fallen lassen, heißt es bei Heraeus.
Die Rekordjagd des Goldpreises relativiert sich mit Blick auf die Inflation. Vor 28 Jahren, im Januar 1980, war Gold nominell zwar ähnlich teuer wie derzeit, allerdings nur an einem einzigen Tag. "Der damalige Monatsdurchschnitt lag bei 630 Dollar", rechnet Hitzfeld vor. Bereinigt um die Inflation, müsste Gold auf 1400 Dollar steigen, um diesen Wert wieder zu erreichen. Langfristig - vielleicht in zwei bis drei Jahren - sei das ein realistisches Szenario, beschreibt Hitzfeld seine langfristig positive Einschätzung für Gold.
Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung / Sonntagszeitung vom 31.1.2008, Seite 24 Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH RSSFinanzen
Aktien Anleihen & Zinsen Geld & MehrFonds & Zertifikate Devisen & Rohstoffe Vorsorge & Strategie
Portfolio / Watchlist BörsenlexikonBörsenspiel Finanzcheck
Indizes DaxTecDowNas12.06.2009 | 17:45 Dax 5.069,24−0,74 % Übersicht Zusammensetzung Chart Meldungen Vortag
Aktien Tops & Flops DaxTecDowNas14.06.2009 | 08:00 Tops & Flops Kurs in % Merck 73,48 € +2,11% FMC 31,20 € +1,79% Commerzbank 5,45 € +1,21% Dt. Telekom 8,08 € +1,19% MAN 46,93 € +0,47% ThyssenKrupp 20,02 € −2,58% Volkswagen 247,90 € −2,63% Salzgitter 66,30 € −3,04% Adidas 26,87 € −3,62% Dt. Boerse 58,25 € −4,13%
Meldungen MarktAd hocUnternehmen23:27 Wall Street schließt uneinheitlich - Technologiewerte im Minus
22:47 US-Anleihen tendieren im späten New Yorker Geschäft fester
22:29 KORREKTUR: DAX-Futures folgen US-Börsen und schließen gut behauptet
22:23 EUREX/Renten-Futures schließen freundlich
22:16 EUREX/DAX-Futures folgen US-Börsen und schließen gut behauptet
Mehr Märkte aktuell 12.06.2009 | 23:04 Name Kurs in % DAX 5.069,24 −0,74% Eurostoxx 50 2.509,22 −0,52% Dow Jones 8.799,26 +0,32% MDAX 5.957,17 −0,09% Nasdaq 100 1.489,97 −0,47% Nikkei225 10.135,80 +1,55% REX 359,05 +0,18% SDAX 2.983,86 −0,56% S&P500 946,21 +0,14% TecDAX 654,37 −0,87% Bund Future 118,45 € +0,23% EUR/USD 1,4016 −0,56% Gold 937,25 $ −1,65% Rohöl Brent Crude 70,76 $ −1,43%
RessortsBlätternLesermeinungen 22:08„Lug und Trug“?
21:58Entmündigung der Versicherten durch die Techniker Krankenkasse
21:57Sachliche Argumentation bitte ?
21:49Verständnislosigkeit
21:43Der passende Reim auf den gegebenen Mund
FAZ.NET-Suche
FAZ.NET Suchhilfe F.A.Z.-Archiv Profisuche
Top-Finanz-Services Finanz-Services
Börsenlexikon Börsenspiel Finanzcheck Portfolio/ Watchlist
Anzeige Zurück zur Sitemap FAZ.NET-ImpressumDie RedaktionKodexKontaktSitemapHilfeNutzungsbedingungenDatenschutzerklärungRSSMobilOnline-WerbungAnzeigenLeserportalJobs bei der F.A.Z.Mehr über die F.A.Z.F.A.Z. Electronic Media GmbH 2001 - 2009
Quellen: Technologie und Kursdaten von der TeleTrader Software AG sowie Fondsdaten aus der FWW-Fondsdatenbank, FWW GmbH. Dieser Service ist powered by X.finance GmbH & Co. KG, © 2009. Alle Börsendaten werden mit mindestens 15 Minuten Verzögerung dargestellt. Anzeigen-ServiceMedia ServiceVerlagsbeilagenHandelsregisterSeminarkalender Abo-ServiceAbo-AngeboteLeser werben LeserF.A.Z. im Handel Über unsBesuch bei der F.A.Z.EngagementPresseKontakt quelle http://www.faz.net/print/Finanzen/...Goldpreis-gehen-weit-auseinander |