Infineon (moderiert)

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eröffnet am: 03.11.09 15:11 von: 1chr Anzahl Beiträge: 46835
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10.02.10 12:53
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13768 Postings, 5760 Tage 1chrjup

ich überlege auch ob ich nicht einfach beide nicht wählen soll...... Der eine diskreditiert den anderen mit geschichten aus der Vergangenheit, in denen nicht klar bewiesen ist dass tatsächlich dreck am Stecken klebt, statt sich mal um inhalte zu bemühen (ich war wohl zu euphorisch über sein interview am montag, denn weitere inhalte sinhd leider ausgeblieben). Und der andere bedient sich aus AR Mitteln (und damit unserem Geld) um seine Kandidatur abzusichern.

denke aber am ende will ich dass Bauer seinen Kurs weiter so fahren kann wie er die letzten monate gefahren ist, deswegen werde ich den Kandidaten wählen, der ihm dabei am wenigsten im weg rum steht..... es ist eine nicht ideale welt die pragmatische Lösungen braucht.  

10.02.10 13:33

13768 Postings, 5760 Tage 1chrEin tolles beispiel für Manipulation!

http://www.ftd.de/it-medien/it-telekommunikation/...eon/50072213.html

lest auch mal den Artikel durch. Jeder der das tut muss zu dem Schluss kommen dass die ganzen Finanzinvesoren inzwischen längst einen Kandidaten Favorisieren..... richtig?
Dann blättert mal die 4 grössten Invesoren (unten im Artikel) nach und hinterfragt kritisch ob diese wirklich schon eine aussage gemacht haben wo sie stehen, oder ob die FTD hier nur spekuliert....

Dann rechcherchiert mal den prozentsatz den diese grossen haben, und zieht ihn von der gesamten institutionalen seite ab und überschlagt mal grob ob das hinkommen kann, was die FTD hier so behauptet. und dann googelt mal ob die FTD nur ein einziges mal in dieser sache ausgewogen oder gegen barchold geschrieben hat......  

10.02.10 13:35

380 Postings, 5744 Tage Phantom der OperJa, es ist schon deprimierend...

... was in den letzten Tagenmit IFX los ist - insbesondere gestern und heute.

Aber da muss man wohl durch.

 

10.02.10 13:38

13768 Postings, 5760 Tage 1chrsowas drückt

natürlich auch ein bischen das gemüt und den kurs.....

http://www.heise.de/newsticker/meldung/...Industriesparte-926411.html  

10.02.10 13:59

30793 Postings, 7087 Tage AnanasDie "Schlacht" ist noch im vollem Gange

Entscheidene Schlacht um Infineon
Die Hautversammlung des Chipherstellers könnte Geschichte schreiben. Erstmals droht ein designierter Chefkontrolleur eines Dax-Konzerns, durch seine Aktionäre verhindert zu werden. Bei einer Kampfabstimmung dürften verschwiegene Investoren das Züglein an der Waage sein. FTD.de zeigt sie. von Elisabeth Atzler  Frankfurt ANZEIGE

Dem Infineon -Management bleibt nur noch wenig Zeit, um Aktionäre auf seine Seite zu ziehen. Die mit Spannung erwartete Hauptversammlung wird am Donnerstag darüber abstimmen, ob der vom Aufsichtsrat vorgesehene Klaus Wucherer oder Willi Berchtold, Gegenkandidat einflussreicher Aktionäre, künftig den Aufsichtsrat des Chipherstellers leiten wird.
Bislang halten Wucherer und Berchtold, scheidender Finanzchef des Autozulieferers ZF Friedrichshafen, eisern an ihrer Kandidatur fest und sind jeweils überzeugt, die Mehrheit der Aktionärsstimmen zu bekommen. Zahlreiche Aktionärsvertreter halten es für wahrscheinlich, dass Wucherer scheitert.Kursinformationen und Charts
   
 
Dann würde dieses Aktionärstreffen Geschichte machen: Erstmals wäre ein designierter Aufsichtsratschef eines Dax-Konzerns durch seine Aktionäre verhindert worden. Angezettelt wurde der Aufstand vom britischen Pensionsfonds Hermes. Mitte Januar schlug Hermes per Gegenantrag Wucherer statt Berchtold als Aufsichtsrat und Chef des Gremiums vor. Hermes moniert unter anderem, dass Wucherer bereits seit 1999 im Aufsichtsrat von Infineon sitzt und daher nicht für einen Neuanfang stehe.
Die Aktionärsrevolte hat über den Fall Infineon hinaus Bedeutung: "Es ist ein Aha-Effekt für die Unternehmen. Sie müssen in Zukunft verstärkt bereit sein, mit Investoren zu diskutieren und sie nicht zu ignorieren", sagt Christian Strenger, Experte für gute Unternehmensführung und Ex-Chef der Fondsgesellschaft DWS. Mehr zum Thema
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Offene Rückendeckung hat Hermes bereits von einigen Anlegern wie der Deutsche-Bank-Fondstochter DWS bekommen. Entscheiden werden aber am Ende große internationale Fondsgesellschaften - die meisten aus den USA -, die einen großen Teil der Infineon-Aktien halten.
Der mächtige US-Stimmrechtsberater Riskmetrics (vormals ISS), zu dessen Kunden die Fondsgesellschaften zählen, empfahl bereits, Berchtold zu wählen. Dem Riskmetrics-Rat folgen angelsächsische Anleger oft. Die gewichtigsten Investoren von Infineon wollen sich zu ihrem Abstimmungsverhalten aber nicht äußern. Doch wer sind sie? Eine Übersicht:
Dodge & Cox Dodge & Cox ist mit Abstand größter Infineon-Anleger. Die Fondsgesellschaft aus San Francisco hält Infineon zufolge 9,82 Prozent am Unternehmen. Die Investmentfirma selbst allerdings ist im Vergleich zu den Branchengrößen in den USA relativ klein: Sie verwaltet umgerechnet rund 125 Mrd. Euro.
Zu Infineon will Dodge & Cox wie auch die anderen Investoren nichts sagen. Sich nicht zu einzelnen Unternehmen zu äußern sei Firmenpolitik.
Blackrock  

10.02.10 14:12

1047 Postings, 5849 Tage Kernle@superlöwe, chr1

ich bin morgen verhindert. Kann also an der "historischen" Hauptversammlung leider kurzfristig nicht teilnehmen. Schade, schade, wäre gerne mal dabei gewesen.

Ich werde so gut es geht die Wasserstände, die veröffentlicht werden, verfolgen.

Am Freitag erwarte ich von den Teilnehmern hier umfassend Bericht.

Ich danke Euch im voraus.

Gruß Kernle

 

10.02.10 15:15

4 Postings, 5775 Tage Stern03Auswirkungen OS auf Aktienkurs

Am 17.2. verfallen 4 OS mit Strike von 2,50 bis 4,00! Im März sind es gar 75 OS (2,23 bis 7,00). Wer kann mir sagen ob diese niedrigen Werte den Kursverlauf der Aktie beeinflusst (durch die Emittenten)? Bei Dialog z. B. ist fast kein OS unter Strike 8 Euro zu finden!  

10.02.10 15:19

17 Postings, 5661 Tage mo89Infineon wirds machen

Ich denke egal wer gewinnt, (bin leider auch nicht anwesend bei der tollen Sitzung) infineon wird dennoch bald wieder aufblühen.

-Oder ist es doch eher ein wunschdenken? Ich wieß es nicht doch es scheint mir als ob Infineon gefestigt ist und egal was kommt keine großen Tiefschläge mehr hinnehmen muss. Zumindest keine 0,... schläge!

 

mfg

 

10.02.10 16:29

7 Postings, 5661 Tage AcertanteEs wird sehr spannend............

nach den "zwei dümpel Tagen", viellleicht erleben wir morgen eine böse Überraschung.

Wie ist den hier so die Intuition?

Oder Erfahrungen aus den bisherigen HV´s?

Um gleich die Frage vorweg zu nehmen, ja ich bin neu hier und intensiv den Postings hier folgend.

 

10.02.10 16:32

221 Postings, 5685 Tage Wolverine99Dow 0,8% im minus

und der Dax klemmt sofort den Schwanz ein, dass ist einfach so nervtötend - die Luft über 4€ schmeckt irgendwie besser...!

:-(((  

10.02.10 16:34

17 Postings, 5661 Tage mo89HV hatte meist verschiedene auswirkungen

Bin mit infinion seit knapp 2,5 jahren unterwegs, anfangs eine große talfahrt, dann eine gute aufholjagd... dennoch haben die HV meist einen kleinen push des kures bewirkt, so wie damals als sie ihr volumen erhöht haben, kleiner push, darauf folgte ein großer bis mittelmäßiger einsturz und dann gings gut aufwärts...

Der HV jetzt steh ich skeptisch gegenüber, denn ich dneke infineon ist nun gefestigt undes wird keine großen auswirkungen haben.

 

10.02.10 16:35

17 Postings, 5661 Tage mo89Hv hatte verschiedene folgen...

Bin mit infinion seit knapp 2,5 jahren unterwegs, anfangs eine große talfahrt, dann eine gute aufholjagd... dennoch haben die HV meist einen kleinen push des kures bewirkt, so wie damals als sie ihr volumen erhöht haben, kleiner push, darauf folgte ein großer bis mittelmäßiger einsturz und dann gings gut aufwärts...

Der HV jetzt steh ich skeptisch gegenüber, denn ich dneke infineon ist nun gefestigt undes wird keine großen auswirkungen haben.  

10.02.10 18:15

7 Postings, 5661 Tage Acertantemo89, lowbudget121

danke für die Beiträge.

Hoffe einen guten Moment morgen finden zum nachkaufen. :-)

 

10.02.10 19:03

102 Postings, 5809 Tage superlöweLast call für post-HV-Umtrunk

Bitte melden, wer morgen gegen 19 Uhr ins weisse Brauhaus im Tal kommt. Genaueres und Erkennungszeichen müssen wir dann noch ausmachen. Hoffe auf rege Teilnahme.  

10.02.10 20:08

13768 Postings, 5760 Tage 1chrlöwe, Kernle

schaut irgendwie bis jetzt so aus, als würden sich nichtmal drei leute finden für morgen ...... von daher schlag ich vor wir feiern dann besser beim nächsten mal die 10 Euro, die Dividende und den Kandidaten der den Wucherer dann ablöst, also auf der HV 2011 ;-)  

10.02.10 20:15

13768 Postings, 5760 Tage 1chrSieht auch so aus

als würden wir mit der erprobten 4 Euromarke in die HV gehen. Naja, könnte besser sein, jedoch auch viel schlechter...... möglicherweise hat sich der Dax bald ausgetobt und zieht wieder brav mit.  

10.02.10 20:21
1

13768 Postings, 5760 Tage 1chrgar nicht sooo schlecht

11.02.10 00:54

242 Postings, 5780 Tage Sh.M.Habe mittlerweile

die Meinung das Brechthold der Mann ist!
Gruß  

11.02.10 04:51

30793 Postings, 7087 Tage AnanasGuten Morgen

Heute ist nun der "GROßE TAG" und ich möchte allen, die zur HV fahren, viel Glück und eine gute Wahl wünschen.
Ich hoffe das danach der Nachrichtenstrom hinsichtlich>>>Kampf,Schlacht<<<beendet wird und man sich auf das Wesentliche wieder konzentrieren kann.
Infineon konnte die psychologisch wichtige Marke von 4 Euro halten, die Amerikaner konnten die sympatische grüne Farbe nicht halten. Die Futures sind allesamt --zu dieser Stunde---im Plus und auch der Nikkei ist im Plus.
Drei erfolgreiche Handelstage --was die Indizes betrifft--liegen hinter uns, ich hoffe ein vierter folgt!

Hier einige Daten zum Handelstag:
DONNERSTAG, 11. Februar:
07:45  CH Konsumentenstimmung Januar
09:30  SE Riksbank Sitzungsergebnis
10:00  EU EZB 3-Monats-Zinssätze Januar
10:30  GB Bauaufträge Dezember
14:30  US Einzelhandelsumsatz Januar
14:30  US Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
14:30  CA Hauspreisindex Dezember
16:00  US Lagerbestände Dezember
16:30  US EIA Erdgasbericht (Woche)
17:00  US Ankündigung 3- u. 6-monatiger Bills
18:00  US Auktion 30-jähriger T-Bonds
22:30  US Wochenausweis Geldmenge  

11.02.10 05:35

625 Postings, 5820 Tage ellestorGuten Morgen :D

Der Tag fängt ja schonmal super an, heute nacht hats geschneit und auf der Autobahn liegt eine geschlossene Schneedecke... naja ich fahr gleich los > von Karlsruhe richtung München :D

vll schreib ich von dort aus mit dem Handy mal was, wenns neuigkeiten wie die AR Wahl gibt.  

11.02.10 07:45

1073 Postings, 5913 Tage duftpapstMoin Moin

Ja richtig, der Kurs ist nicht top, aber besser als es zuerst schien.

Wann gehts denn heute los, bzw. wann ist mit ersten Berichten zu rechnen?

Bin ab 11.30 unterwegs und kann mir das Ergebnis dann erst morgen ansehen.

 

11.02.10 08:07

118 Postings, 6044 Tage Börsen-TraderGuten Morgen allen Zusammen!

ellestor sagt es.... wir waren heute früh abfahrbereit und waren voller Vorfreude auf die heutige spannende HV  ;-)   ....aber in den letzten Stunden hat es sage und schreibe 60 cm geschneit, Autobahnen von Italien Richtung Salzburg & München teilw. gesperrt  :-(   Jetzt sitzen wir da mit nem Berg voller Schnee und warten gespannt auf den Videostream...

Allen vor Ort viel Spaß  :-)
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Gruß Börsen-Trader

11.02.10 08:07

30793 Postings, 7087 Tage AnanasNa dann auf in den Kampf ihr Aktionäre

Chip-Konzern
Diese Manager kämpfen um Einfluss bei Infineon
(0) Von Jens Hartmann und Jan Hildebrand 11. Februar 2010, 06:51 Uhr
Der umstrittene Chef des Infineons-Aufsichtsrats, Max Dietrich Kley, tritt ein letztes Mal vor die Aktionäre des Dax-Konzerns. Seine Amtszeit ist geprägt von Verlusten in Milliardenhöhe. Infineon steht eine turbulente Hauptversammlung bevor: Kleys Wunschkandidat für seine Nachfolge muss sich einer Kampfabstimmung stellen.

Umstrittener Aufsichtsratschef: Max Dietrich Kley gibt den Posten bei Infineon auf. Über seinen Nachfolger soll es auf der Hauptversammlung eine Kampfabstimmung geben


Max Dietrich Kley wird nicht einmal seinen Abgang ohne Reibereien über die Bühne bringen. Nach acht Jahren als glückloser Aufsichtsratschef bei Infineon, nach einer Amtszeit, die von Milliardenverlusten und Machtkämpfen geprägt war, zieht er sich am 11. Februar auf der Hauptversammlung zurück.

Große Dankesreden werden die Aktionäre im Internationalen Kongresszentrum in München nicht auf Deutschlands umstrittensten Chefkontrolleur halten. Schlimmer noch, sie könnten seine letzte große Entscheidung boykottieren: die Wahl seines Wunschnachfolgers. Kley und die anderen Kontrolleure hatten im Herbst für diesen Job einen Mann nominiert, der aus ihrer Mitte stammt: Klaus Wucherer. Doch aufmüpfige Investoren wollen den Kandidaten bei der Wahl in den Aufsichtsrat durchrasseln lassen.



Willi Berchtold
Seit dem 18. Januar bringen sie ihren Gegenkandidaten in Stellung. An dem Tag schickte der britische Pensionsfonds Hermes Willi Berchtold, Finanzchef des Autozulieferers ZF Friedrichshafen, ins Rennen. Andere Großaktionäre signalisierten Unterstützung für die Rebellen aus London. Seit sich der mächtige US-Stimmrechtsberater Riskmetrics für Berchtold aussprach, geht es bei Infineon richtig zur Sache. Denn große Fonds folgen oftmals seinen Empfehlungen.

Eine Kampfkandidatur hat es bei einem Dax-Konzern bis dato noch nicht gegeben. Normalerweise nicken Aktionäre die Personalvorschläge der Konzernspitze ab. Bei Infineon nutzen die Anteilseigner nun erstmals ihre Macht aus. „Der Fall Infineon ist ein ernsthaftes Signal für die deutschen Börsenunternehmen, an denen internationale institutionelle Anleger beteiligt sind, dass sie ein konstruktives Gespräch mit Anlegern suchen sollten, wenn es etwa um die Besetzung des Aufsichtsratsvorsitzes geht“, sagt Christian Strenger, der Mitglied der Regierungskommission für gute Unternehmensführung und Aufsichtsrat der Deutschen Bank-Tochter DWS ist.

Bei Infineons Hauptversammlungen ging es schon immer turbulent zu. Wenn man die Führung des Konzerns in einen Sack stecke und mit einem Knüppel drauf haue, treffe man garantiert keinen Falschen, donnerte vor einem Jahr ein Aktionär. Gründe für die Wut, die seit Jahren herrscht, gibt es viele: der dramatische Kursverfall der Infineon-Aktie, ein Korruptionsskandal, ewige Personalquerelen, keine Dividende seit zehn Jahren. Auf diesem Nährboden gedieh Unmut zur Revolte. Wie der Aufstand ausgeht, lässt sich kaum prognostizieren.


Wegbegleiter des Niedergangs


Klaus Wucherer
Der Kandidat Wucherer ist gerade auf einer Rundreise durch Malaysia, Singapur und Thailand, als er erfährt, dass noch jemand den Aufsichtsratsvorsitz will. Per E-Mail erreicht ihn die Nachricht, dass Berchtold gegen ihn antritt. „Es ist gut, dass sich die Aktionäre einbringen“, wird Wucherer Wochen später im Gespräch mit der WELT sagen. „Aber die Art und Weise, in der sehr kurzfristig ein Gegenkandidat nominiert wurde, hat für unnötige Unruhe gesorgt und beschädigt das Unternehmen.“

Die beiden Manager kennen sich aus dem Aufsichtsrat der Deutschen Messe. Auf den ersten Blick ist Wucherer ein guter Kandidat. Er ist eine Größe in der deutschen Hightech-Branche. Der Hermes-Fonds führt gegen ihn allerdings ins Feld, dass Wucherer dem Aufsichtsrat von Infineon seit 1999 angehört und somit auch für all die Pleiten und Pannen steht, etwa die Insolvenz der Speicherchiptochter Qimonda.

Gegenspieler Berchtold, der beim Börsengang 1999 einige Aktien zum Ausgabekurs von 35 Euro kaufte, konnte in seinem Portfolio verfolgen, wie Infineon abschmierte. Die Aktien hält er zwar bis heute, sie sind jedoch nur noch je vier Euro wert. Der Tiefpunkt bei Infineon war vor einem Jahr erreicht, als der Kurs knapp über 30 Cent lag.



Prozess gegen Ex-Infineon-Chef Schumacher Damals grassierte die Sorge, dass der Chiphersteller mit seinen rund 25.000 Mitarbeitern Insolvenz anmelden müsste. Vorstandschef Peter Bauer und Kley sondierten schon bei der Bundesregierung die Möglichkeit, Staatshilfe zu bekommen. „Für einen wirklichen Neuanfang bei Infineon ist insbesondere auch eine Erneuerung an der Spitze des Aufsichtsrates nötig“, begründen die Fondsmanager von Hermes ihren Gegenantrag. Ein Argument gegen Wucherer führen sie nicht an: Er saß im Siemens-Vorstand, als die Korruptionsaffäre den Konzern erschütterte. Kann so jemand ein Dax-Unternehmen kontrollieren? „Gegen mich gab es nie strafrechtliche Ermittlungen“, entgegnet er.

Wucherer betont, bei Infineon sei längst ein Neuanfang gemacht, man schreibe schwarze Zahlen und sei in wichtigen Bereichen Weltmarktführer. „Umbau und Erneuerung des Unternehmens sind in vollem Gange.“ Also bedürfe es Kontinuität auch beim Spitzenpersonal.


Kandidat ohne Programm

Aber was will Berchtold? Immerhin betonte er, Infineon nicht zerschlagen zu wollen. Eine Vision, was er aus Infineon machen wird, hat er bislang nicht präsentiert. „Die selbsternannten Rebellen um den Kandidaten Berchtold tragen zwar den Begriff ‚Neuanfang' wie eine Monstranz vor sich her. Was sie letztlich wollen, ist aber rätselhaft“, sagt ein Infineon-Aufsichtsrat. Gerade bei den Arbeitnehmervertretern ist Skepsis gegenüber Berchtold zu spüren.

Berchtolds Leidenschaft gehörte immer schon der IT-Industrie. 2002 gelang ihm ein kleines Kunststück, an dem viele vor ihm gescheitert waren: Er gründete den Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) und verschmolz so die zersplitterten IT-Vereine in Deutschland.

Berchtold wohnt in Überlingen am Bodensee, in einem Haus mit Seeblick, aber nicht erste Reihe. Weggefährten beschreiben ihn als „bodenständig“, aber auch „eitel“. Auch wenn der Aufsichtsratsvorsitz mit gerade einmal 50.000 Euro im Jahr dotiert ist, wäre für den 59-Jährigen der Aufstieg in die Dax-Liga noch einmal ein Karrieresprung.



Infineon-Prozess
Korruptionsvorwürfe gegen Ulrich Schumacher
In seinem Umfeld wird stets betont, dass ihn internationale Großaktionäre und deutsche Unternehmensgranden bekniet hätten, bei Infineon zu kandidieren, um die Kleysche Führungsmisere zu beenden. In Frankfurter Finanzkreisen erinnert man sich allerdings anders: Demnach brachte sich Berchtold selbst energisch ins Spiel.

Wucherer und Berchtold geben sich vor dem Showdown siegesgewiss. Doch dass hinter den Kulissen noch immer nach einer Lösung gerungen wird, machen zwei Offerten deutlich. So bot einerseits Wucherer an, im Falle eines Wahlsiegs den Chefposten nur ein Jahr zu bekleiden. In dieser Zeit wolle er extern einen Nachfolger suchen.

Berchtold sagte andererseits, er werde seinen Job bei ZF niederlegen, sollte er Chefkontrolleur bei Infineon werden. Das war als Antwort auf Kritiker gedacht, die einen möglichen Interessenkonflikt in der Doppelfunktion sehen. Schließlich ist ZF ein Kunde von Infineon.


Der dritte Mann

Sieben Kandidaten der Kapitalseite rangeln um die sechs Plätze im Aufsichtsrat. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sowohl Wucherer als auch Berchtold in das Kontrollgremium gewählt werden. Doch wer wird letztlich den Aufsichtsratsvorsitz einnehmen?

Der Aufsichtsrat selbst wählt aus seiner Mitte den Chef. Sollten nicht zwei Drittel der Vertreter von Anteilseignern und Arbeitnehmern im ersten Wahlgang für einen Kandidaten stimmen, wird ein zweiter Wahlgang nötig. Dann dürfen nur die Vertreter der Anteilseigner abstimmen. Sie hatten sich allerdings im Herbst bereits einmütig auf Wucherer als Kandidaten geeinigt. Warum sollten sie nun Berchtold inthronisieren? Zumindest kann einer der Aufsichtsräte keinen „Wankelmut“ im Spitzengremium erkennen.

Damit die Situation nicht vollends eskaliert, könnte auch ein „dritter Mann“ als Kompromisskandidat dienen. Genannt wird Hans-Ulrich Holdenried, 58. Der frühere Deutschlandchef des Computerherstellers Hewlett Packard hätte den Vorteil, dass er von außen kommt. Er würde also den von Hermes & Co geforderten personellen Neuanfang verkörpern. Und er besitzt Rückhalt durch die bereits amtierenden Aufsichtsräte. Sonst hätten sie ihn nicht für das Kontrollgremium nominiert.

Themen
Infineon Max Dietrich Kley Aufsichtsratschef Nachfolger Hauptversammlung Kampfabstimmung München Egal wie es ausgeht, für Max Dietrich Kley ist in seinem letzten Gefecht wenig zu gewinnen. So gut wie alle Protagonisten sind jetzt schon beschädigt. Eine Prognose, wer die Oberhand behält, will auch ein Aufsichtsratsmitglied nicht abgeben. „Noch steckt der Karren im Dreck.“ DWS-Aufsichtsrat Christian Strenger wird sich den Showdown in München anschauen. Er glaubt jedoch nicht, dass der Fall Infineon nun flächendeckend Schule macht. „Aber den einen oder anderen Fall werden wir nun erleben. Infineon war da ein Novum und hat für einen Aha-Effekt gesorgt.“  

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