Nehmen wir an, ein Fond möchte 3 Prozent Nordex-Anteile erwerben. Bei der aktuellen Marktkapitalisierung wären das rund 25 Millionen Euro und 3,3 Millionen Aktien (alle zahlen stark gerundet). Das entspräche dem kompletten Börsenumsatz von drei starken Handelstagen. Die Position wird also schrittweise über Wochen oder gar Monate aufgebaut. Wenn alle Karten auf dem Tisch liegen, Analysten wieder positiv gestimmt sind und Scharen von Kleinanlegern kaufen, ist es für den Aufbau größerer Positionen vermutlich schon zu spät. Für Peter Lynch ergaben sich die besten Kaufgelegenheiten immer dann, wenn namhafte Firmen ins Straucheln gerieten. Selbiges hatte ich nach dem Dieselskandal mit Porsche SE (der VW-Holding) praktiziert und unlängst nach positiven Daten aufgestockt.
Value orientierte Contrarian-Investoren bewerten weniger die Zukunftsaussichten eines Unternehmens, sondern vor allem die aktuellen Daten. Bis auf P/E macht Nordex dabei eine gute Figur. Insbesondere Kurs/Umsatz, Kurs/Buchwert und EV/EBITDA sind günstig. Piotroski F-Score ist im grünen Bereich, Altman-Z neutral bis leicht negativ und Beneish-M sauber.
Etwas in die Zukunft sollte man natürlich doch schauen und nicht komplett auf sterbende Industrien setzen. Ist Windkraft ein sterbender Industriezweig? Meiner Meinung nach nicht, und er besitzt sogar gutes Zukunftspotential.
Vielleicht will ich auch mit Nordex nur mein Umweltgewissen beruhigen, denn Alliance Resource Partners, L.P.; Sasol und Statoil laufen im Plus. |