Watcher das Probeelm ist, dass man so gut wie nichts einschätzen kann bei Nordex. Wobei aber die Schwarzmalerei von sleupendriewer dann schon ein gutes Stück weit nach Hellseherei gleicht. Zumal er über alte Zahlen, hier Auftragsbestand, versucht einen Umsatz abzuleiten fürs kommende Jahr. Dabei vergißt er vollkommen, dass die Turbinenlieferzeiten sich mittlerweile auf 5 bis 6 Monate halbiert haben. Heißt im Umkehschluß, dass das selbstredend auf den Auftragsbestand einen negativen Einfluß hat.
Dass die N131 überholt sein soll halte ich mal für echt gewagt. Gab doch erst vor ein paar Wochen aus Argentinien einen Auftrag über 26 N131/3900 und es gibt Projekte in Frankreich wie auch in Deutschland, die mit der N131 geplant sind, Was aber auffällt die N117 mit einer Generatorenleistung 3600/3900 scheint derzeit einigermaßen gut zu laufen. Siehe Niederlande, siehe Türkei.
Wie es bei Nordex im kommenden Jahr laufen wird kann derzeit wohl nicht mal das Nordex-Management einigermaßen abschätzen. Noch gehen sie von einem Umsatz von 2,5 Mrd. € aus mit einem kleinen Nettoverlust. Sieht man an den Schätzungen von Warburg. Diese 2,5 Mrd. € an Umsatz halte ich aktuell für realistisch mit Turbinenumsätze, Wartungsumsätze, Turn Key-Umsätze, Upgradeumsätze, Umsätze aus den eigenen Concrete Towers wie auch aus der eigenen Projektentwicklung (z.B. Frankreich, Chile, Schweden).
Momentan sieht es für 2018 folgendermaßen offiziell aus:
Argentinien: 249 MW (+ 1x Turn Key) Brasilien 195 MW (Lagoa do Barro + 63 Concrete Towers) Türkei: 141 MW Mexiko: 99 MW (El Cortijo Teil II) Frankreich: 87,3 MW Deutschland: 86,7 MW (z.B. Trendelburg, Scharmbeck, Fischbachhöhe) Australien: 66 MW (Mount Gellibrand II) Norwegen: 39,6 MW (AntiIcing-System) -- 35 Mio. € Spanien 30 MW Nordirland: 25 MW -- 20 Mio. €
Das sind mit den Turbinen, Turn Key und Concrete Towers rd. 800 Mio. € an Umsatz fürs kommende Jahr. Dazu werden mindestens 330 Mio. € an Service/Wartungsumsätze dazu kommen. Also haben wir jetzt schon gut 1,1 Mrd. € an festen Umsätze fürs kommende Jahr. Es werden mit Sicherheit aus den USA 320 MW (Rattlesnake Creek - Turbinenaufbau ab Juni 2018) und 42 MW kommen (Thunder Spirit II), aus Chile 183 MW ("San Gabriel" inkl. eigene Concrete Towers) kommen. Sind weitere rd. 400 Mio. € Umsatz. Also hat Nordex so gut wie 1,5 Mrd. € fix an Umsatz für 2018. Dann stehen Indien mit 173 MW offen oder auch der 75 MW aus den USA (Rocky Forge mit N131).
Wenn ich das alles miteinbeziehe inkl. dass Nordex gut und gerne noch Zeit hat bis Anfang Juni 2018 um Aufträge für 2018 einzusammeln, dann sollte ein Umsatz von 2,5 Mrd. € nicht das ganz große Problem sein. Wie die Margen aussehen werden keine Ahnung. Nordex geht von einer EBITA-Marge zwischen 5 bis 6% aus in 2018 (=abgeleitet Bruttomarge inkl. Ersparnis im operativen Bereich von 45 Mio. €). So sehen aktuell die Nordexpläne aus. Kann schlechter werden, kann aber auch besser werden.
Goodwillabschreibungen könnten in der Tat kommen (Acciona wurde immerhin mit dem 9fachen des EBITAs bezahlt), aber die sind nicht liquiditätswirkam. Haben zwar logischerweise einen negativen Einfluss auf die Eigenkapitalquote, aber dafür dürfte das Working Capital in 2018 deutlich rückläufig sein, so dass sich das wohl in etwa ausgleichen könnte. Entscheidend ist der Cash Flow und da spielt eine eventuelle Goodwillabschreibung überhaupt keine Rolle.
watcher sleupendriewer schmeißt mit vielen Zahlen um sich, aber das hat er vor zig Jahren auch schon als er 2012/2013 Nordex für Pleite erklärt hat, Weiß ich noch gut, denn ich bin damals bei 5 € rein. Musste aber oft lachen. Dann ist er aber verschwunden. Nordex ging nicht Pleite. Ganz im Gegenteil. Soll jetzt aber nicht heißen, dass ich in Nordex rein gehen würde. Zuviel Risiko bzw. man kann es einfach nicht einschätzen. Ist aber bei Vestas oder Gamesa auch so. Da ist die Fallhöhe sogar noch ein gutes Stück weit höher. Wenn man das ganze weiter spielt, dann steht die ganze Börse ohnehin aktuell richtig wackelig da, weil vor allem die US-Aktien verdammt hoch bewertet sind (Dow Jones KGV bei rd. 21 - DAX KGV bei rd. 14). Der DAX wäre jetzt nicht so teuer, aber die Amiaktien schon. |