Armin Burger übernimmt heute den Vorstandsvorsitz bei PraktikerAb heute darf Armin Burger auf dem Praktiker-Chefsessel Platz nehmen. Wie am vergangenen Freitag bekannt wurde, löst Burger den glücklosen Interims-Chef Kay Hafner ab, der sich – so wörtlich - „wieder seinen anderen Aufgaben widmen“ will. Damit übernimmt nun ein enger Vertrauter des Großaktionärs Semper Constantia das Sagen. Armin Burger, Generaldirektor der Vienna Estate SE, kam erst im August dieses Jahres in den Aufsichtsrat der Baumarktkette, nachdem zwei Mitglieder des Kontrollgremiums, Kay Hafner und Ebbe Pelle Jacobsen, ihre Ämter niedergelegt hatten. Er trat seinen neuen Nebenjob zeitgleich mit Erhard F. Grossnigg an, der nun zum Aufsichtsratschef aufrückt. Zufall? Wohl eher ein von langer Hand geplanter Schachzug. So chaotisch die Situation momentan bei Praktiker sein mag, der ehemalige Aldi-Süd-Manager startet mit einer soliden Grundlage in seine neue Tätigkeit – was Kay Hafner nicht von sich behaupten konnte. Die letzten Bausteine des Finanzierungspaketes, das den angeschlagenen Konzern retten soll, sind in trockenen Tüchern. Vergangene Woche wurden die Verhandlungen über ein Darlehen in Höhe von 15 Millionen Euro erfolgreich abgeschlossen. Das Geld verschafft dem Konzern Luft zum Atmen und gilt als wichtiger Meilenstein, um den angestrebten Turnaround zu schaffen. Erst im letzten Jahr hatte der umtriebige Manager, der sich in der Einzelhandelsbranche pudelwohl fühlt, ein eigenes Unternehmen gegründet. „Avenue 18" heißt es und vertreibt koschere Nahrungsmittel. Burgers Unternehmen erzeugt selbst keine Produkte, sondern macht sich vielmehr – ähnlich wie bei den Eigenmarken der großen Handelsketten – auf die Suche nach Herstellern, die in der Lage sind, die vielfach sehr komplizierten und aufwendigen Regeln, die die jüdische Religion für koschere Nahrung vorschreibt, zu erfüllen. Burger ist nach eigenen Angaben in seiner Zeit bei Aldi-Großbritannien auf diese Nische aufmerksam geworden. „Ich habe in Manchester im jüdischen Viertel gewohnt und dort bei meinen Freunden gesehen, wie schwierig es ist, ein entsprechend breites Angebot an koscheren Produkten zu bekommen", so Burger gegenüber dem News-Portal „trend“. In den 1990ern arbeitete Burger für Aldi in Deutschland und Großbritannien. Zwischen 1999 und 2008 war er Generaldirektor der österreichischen Aldi-Tochter Hofer, bevor er für Aldi Süd unter anderem die Koordination der Aldi-Gruppe weltweit übernahm. Burger wurde in Ewattingen im Schwarzwald geboren und lebt in Wien. http://www.manager-news.de/...0-14-00-00-00-praktiker-ag-armin-burger |