Vielleicht macht auch mal der Vergleich mit Nestlé Sinn. Beide Unternehmen sind ja im Lebensmittelbereich unterwegs.
Nestlé wird bei seit Jahren mehr oder weniger gleichbleibenden Umsätzen mit einem KUV von über 3 bewertet (siehe https://aktie.traderfox.com/visualizations/...50/131/nestle-nam-sf-10).
Hellofresh wird auf Basis der Unternehmens-Guidance vom 10.08. mit einer 2020er-KUV von 2,2 bis 2,5 bewertet.
Wo liegt jetzt der Unterschied? Nestlé hat über Jahre bewiesen, dass das Unternehmen mit Lebensmitteln hohe Umsätze mit guter Marge einfahren kann, wächst aber eigentlich nicht mehr. Nestlé wird als defensives Investment gesehen, weil der Lebensmittelmarkt stabil ist (gegessen wird immer). Dies rechtfertigt vermutlich die aktuelle Bewertung.
HelloFresh dagegen ist gerade erst dabei, nachweislich (=retrospektiv) gute Margen erzielen zu können. Zudem ist das Geschäftsmodell noch zu jung, damit die Anleger es ohne Widerspruch in die Kategorie "defensiv - gegessen wird immer" stecken. Genau dahin könnte sich HelloFresh aber entwickeln! Bei aktuell noch sehr hohen Wachstumswerten.
Zudem hat HelloFresh im Gegensatz zu Nestlé den direkten Kundenzugang. Dies ist doppelt wertvoll: HelloFresh kann das Kundenverhalten sehr exakt messen (datengetriebenes Unternehmen) und könnte den Kundenzugang weiter monetarisieren.
Meiner Meinung nach wird das Wachstum von HelloFresh weiter gehen. Nachdem jahrelang investiert werden musste, um Kochbox als eigenes Marktsegment zu etablieren (irgendwo zwischen Supermarkt, Pizza-Service und Restaurant), erntet man jetzt so langsam die Früchte.
HelloFresh ist also ein Wachstumsunternehmen in einem Markt, der als wenig konjunktur-abhängig gilt. Klingt doch gut, oder? |