Es geht um Briefkastenfirmen, dabei (auch) darum, die Durchführung illegaler und/Oder krimineller Geschäfte zu ermöglichen und/oder zu vereinfachen und das Risiko aller Beteiligten zu verringern, dabei erwischt zu werden. Das ist "strukturell" illegal und/oder kriminell - und es ist nachweislich zu solchen Ereignissen gekommen. Wenn eine Bank (unabsichtlich) einem Kriminellen ein Konto gibt und es merkt und das Konto sperrt, dann kann sie sagen "sorry" und es passiert nichts, wenn sie nachweisen kann, der Sorgfaltspflicht genüge geleistet zu haben. Genau das hat die Wirecardbank nach eigener Darstellung 2010 bei Bluetool gemacht. Interessant ist aber schon einmal die Frage, ob sie nicht früher hätte aufmerksam werden müssen. Man behauptete, über Systeme zu verfügen, die Betrug unmöglich machen. Wie sahen diese aus, wenn doch Betrug möglich war - und sogar recht einfach? Zu sagen "wir handeln mit Immobilien" reichte... Aber das lasse ich mal weg... Also: Consettfirmen zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Eigentümer (UBO) nicht in den Akten stehen und die Direktoren willkürlich gewählte und völlig unverbundene Personen sind, sodass man sich 10 dieser Firmen kaufen könnte und es würde nicht auffallen, dass sie alle zusammengehören. Wenn nun eine illegale und/oder kriminelle Handlung mit einer dieser Firmen auffällt, sieht keiner den Zusammenhang. Bewertung: Consettfirmen helfen Anbietern illegaler und/oder krimineller Dienste, illegale und/oder kriminelle Handlungen weiterführen zu können, selbst wenn sie aufgefallen sind. Es handelt sich um ersetzbare Spielfiguren. Erneut: das ist praktisch direkte Unterstützung illegaler und/oder krimineller Handlungen seitens des Anbieters solcher Firmen in völligem Bewusstsein darüber, dass man die Entdeckung erschwert. Wenn es eine zentrale Figur wie Dowson gibt, ist er direkter Unterstützer illegaler und/oder krimineller Handlungen - zumindest grob fahrlässig. Wenn man nun Geschäfte mit solchen Firmen und gleichzeitig mit einem Dritten macht, wird es interessant. Mal angenommen, eine Paymentfirma macht einen merchant-Vertrag mit einer Consettfirma und es kommt zu illegalen und/oder kriminellen Handlungen. Dann kann die Paymentfirma ja nichts dafür, oder? Sie sagt dann der KK-Firma (oder den behörden) "sorry, aber wir können nichts dafür" Wenn die Paymentfirma aber das System selbst (mit-)überwacht und/oder (mit-)kontrolliert und/oder Besitzverhältnisse den Eindruck erwecken, eine soche Überwachung und/oder Kontrolle sei möglich gewesen, dann kann sie ggf. in einem konkreten Fall den wissentlich falschen Eindruck erwecken, sie könne nichts dafür, was wiederum (weitere) illegale und/oder kriminelle Handlungen ermöglicht und zugleich das Risiko verringert, dass die Paymentfirma Ärger bekommt. Das wäre dann aktiver Betrug und zugleich aktive Unterstützung illegaler und/oder krimineller Handlungen. Nun wäre eine bewusst illegal und/oder kriminell handelnde oder illegale und/oder kriminelle Handlungen bewusst in Kauf nehmende Paymentfirma ja dumm, wenn sie da schreiben würde "wir sind der Anbieter"... Sie werden es vertuschen, beispielsweise durch fake-Direktoren wie Dowson. Möglicherweise wird es aber blöd, wenn es nämlich zu oft passiert und der Herr Dowson dann womöglich zu viel gefährliches Wissen hat. Dann muß man Wege finden, ihn zu kontrollieren. Eine Idee könnte sein, die ganzen Gründungen der Firmen formal so zu machen, dass man nicht selbst auftaucht, sondern eine andere Firma (BMIE zB) - aber dazu weiß ich zu wenig. Kurz: wenn Patrick M, Elisabeth W und Brigitte A Gesellschafter einer Firma waren, die theoretisch illegale und/oder kriminelle Handlungen ermöglicht und deren Entdeckungsrisiko verringert haben, handelten sie womöglich kriminell. Einen ausreichenden Verdacht würde ich nach all dem, was öffentlich bekannt ist, mit vollster Überzeugung bejahen. Wenn Wirecard davon gewusst hat und/oder davon profitiert haben könnte, besteht der Verdacht, sie habe - bewusst oder nicht - durch illegale und/oder kriminelle Handlungen ihrer eigenen Mitarbeiter profitiert. Ein Anfangsverdacht ist nach allem, was man lesen kann, ja wohl gegeben - muß die Staatsanwaltschaft in München oder die Polizei in UK oder die FCA oder Mastercard oder Visa jetzt eigentlich von sich aus aktiv werden oder muß das jemand melden? PS: Das ist das, was ich verstehe, wenn ich den Artikel lese. Es ist kein juristisches Statement. Mir ist es egal, ob es eine Auswirkung auf den Kurs hat, mir geht es darum, ob es illegale/Kriminelle Handlungen gab, an deren Aufdeckung die Wirecard sich beteiligen kann/muß. Ob dabei etwas rauskommt, was in irgendeiner Weise Einfluß auf den Ruf der Firma hat? keine Ahnung. Würde jemand die Firma auf eine Art und Weise attackieren, die nicht der Sachlage entsprechend ist, würde ich selbstverständlich dagegen vorgehen. ----------- "Der Kurs der Wirecard ist so hoch wegen der Sturheit der Investoren. Ignoriere ihn einfach." |