@Uppercutz: Ich bin noch der Alte und werde es auch bleiben. Was mir eben momentan stinkt ist dieser unkoordinierte Ausstieg aus der Atomkraft - ohne Sinn und Verstand. Populismus siegt immer - von daher wurndert es mich nicht, dass sich unser -leider mittlerweile unterbemitteltes- Volk, das ehemals aus Dichtern und Denkern, Pionieren und Forschern bestand, in derart einfacher Weise manipulieren lässt. Fakt ist: In der Anfangszeit des Automobils wurde dieses als "Teufelszeug" bezeichnet. Alles, womit eine Neuerung herbeigeführt wird, sei es in Bezug auf Technik oder Energiegewinnung gleichermaßen, wird anfangs mit kritischer Distanz betrachtet. Vollkommen aus dem Kontext gerissen wird der Umgang mit der Atomkraft in Deutschland. Jeder spricht vom Worst-Case und verweist sofort auf Fukushima und die dortigen (verheerenden! Das steht außer Frage!) Vorkommnisse. Dabei werden Äpfel mit Birnen verglichen. Die Atomkraftwerke in Japan hätten niemals in der gebotenen Form konstruiert werden dürfen. Japan war schon immer eine bebende Insel. Der Sicherheitsstandard in den AKWs war schon von jeher nicht mit dem unsrigen zu vergleichen. Dies wird aber ausgeblendet. Wer meint, ich möchte, dass mein Kind verstrahlt wird oder kommende Generationen wegen unserem Energiehunger und der Atomkraft dahinscheiden müssen, der hat meine Worte komplett fehlinterpretiert. Gerade das von mir eben aufgeführte Wort "Energiehunger" ist es, mit dem kommende Generationen zu kämpfen haben werden. Und wir sind die Egoisten, die aus Angst vor einer möglichen Katastrophe einfach hingehen und die Atomkraft komplett einstellen, während um uns herum unsichere (= gefährliche, unkontrollierte) AKWs konstruiert werden. Ein Restrisiko wird es immer geben. Das gilt für das ganze Leben und beginnt schon morgens, wenn wir aufstehen. Niemand kann garantieren, dass ich auf dem Weg zur Arbeit nicht von einem Omnibus in Stücke gefetzt werde, weil dieser zu schnell fährt und ich beim Überqueren der Straße nicht aufgepasst habe. Die Kunst modernen Risikomanagements besteht jedoch darin, das bestehende Restrisiko auf ein Minimum zu reduzieren. In Bezug auf Atomkraftwerke bedeutet dies: Mit allen Mitteln versuchen, die im Kernreaktor stattfindende Reaktion unter Kontrolle zu halten. Koste es, was es wolle. In dieser Form kann man -dem Six Sigma-Prinzip folgend- durch enorme Investitionskosten dafür sorgen, dass ein Reaktor sogar einem Erdbeben höchster Stärke standhält. Immer höre ich nur verteufelnde Dinge in Bezug auf Atomkraft. Und immer und immer wieder wird von "alternativen Energien" gesprochen. Aber bitte - wo sind sie? Solarstrom, Windkraft - all das deckt doch nur einen Bruchteil dessen, was künftig benötigt wird. Und meint einer, die USA, China oder Indien interessiert es, wenn wir die AKWs abschalten, um eine Vorbildfunktion einzunehmen? Das bezweifle ich stark! In Bezug auf die Äußerungen hinsichtlich der Castor-Demonstranten: Das mag derb rübergekommen sein. Und generell schließe ich mich der Meinung an, dass das Volk sich ab und an erheben sollte. Aber auch nur dann, wenn es Sinn ergibt. Was soll es bewirken, wenn man sich an Gleisen ankettet und Polizisteneinsätze erforderlich macht? Wer unternimmt denn etwas gegen horrend hohe Benzinpreise? Die ganzen Aktionen a la "Wir tanken für 3 Tage nicht bei ARAL oder Shell" sind schief gegangen, weil es vielen einfach wurscht ist, was sie für Benzin bezahlen. Weil sie Egoisten sind. Wer unternimmt was gegen offenkundige Korruption in der Wirtschaft oder Politik? Niemand! Und hier wäre es sicher sinnvoller, sich zu erheben. Und wer es nicht glaubt mit dem Dialog mit Physik-Professoren, der kann mich gern per PM anschreiben, damit ich die entsprechenden Kontakte vermittle. Dann kann er/sie sich selbst ein Bild davon machen, was ECHTE Physiker über die Abschaffung der Atomkraft sagen. Vielleicht entfernen wir uns nun zu weit vom Thema "E.On", aber dennoch war es mal nötig, meinen Standpunkt klar zu vermitteln. Nochmal: Ich will KEINE verstrahlten Kinder und KEINEN Supergau. Aber ich will, dass in diesem Land Vernunft waltet. Und das hat nichts mit dem Wert meiner E.On-Aktien zu tun. |