Geht mir auch so Taktueriker81 und wenn gestern nicht der große Verfallstag gewesen wäre, dann hätte ich mein Depot etwas geleert.
Der S&P 500 wieder unter seinem sehr signifikanten Widerstand (2.021), der Dow Jones seit Freitag auch (17.210), aber der der Nasdaq 100 liegt noch über seinem signifikanten Widerstand (4.487) und auch über seiner 200-Tageslinie. Charttechnisch wird es jedenfalls bei den drei großen US-Indizes richtig eng. Etwas bange macht mir, dass der Dow Jones erst kurz vor Wallstreetende seinen schon sehr markanten Widerstand nicht halten konnte und der S&P 500 zum Börsenschluss sein 2 Monatstief unterboden hat. Das Intradaytief vom Montag beim S&P 500 (1.994) dürfte wohl jetzt zusammen mit dem Nasdaq 100 die Schlüsselereignisse werden. Das könnte in der kommenden Woche wirklich extrem spannend werden.
Die Solaris haben seit den US-News über die Verlängerung der Subventionen einen sehr guten Kursdrive und genau deshalb konnten sie sich auch gestern schadlos halten Taktueriker81. So jedenfalls meine Denke.
Generell glaube ich aber, dass wir in den kommenden 6/9 Monaten eine weitaus kontinuierliche (nicht mehr diese riesigen Auf und Abs) und nachhaltigere Kursentwicklung bei Jinko sehen werden wie in den letzten 2 Jahren, denn Jinko hat in den letzten 2 Jahren keinen einzigen Dollar beim Kurs dazu gewonnen. Eher im Gegenteil, vor genau 2 Jahren notierte Jinko nämlich bei 29,14 $.
Mit dieser sehr positiven US-Entscheidung ist eine riesengroße Unsicherheit aus den Solaraktien raus. Jinko wird davon zwar im kommenden Jahr als Unternehmen mit Sicherheit nicht profitieren davon, aber mittel- und langfristig natürlich schon. Schon alleine deshalb, weil man nun davon ausgehen, dass erstens der US-Solarmarkt in 2017 nicht einbrechen wird und damit die Modulpreise zum Purzeln bringen wird und zweitens wird der US-Solarmarkt nun schön gleichmäßig wachsen können mit Jahresschritten von 2 bis 3 GW wie in den letzten Jahren das schon der Fall war. Viel mehr Planungssicherheit wie die Solarbranche in den USA jetzt hat geht gar nicht mehr.
Darüberhinaus gehe ich davon aus, dass Jinko in 2016 es endlich schaffen wird den entscheidenden Gewinnsprung zu machen, der eigentlich schon seit 2014 erwartet wird. Dass dem so sein kann mit großer Wahrscheinlichkeit dafür spricht die aktuelle Top-Ausgangslage für die Branche:
- sehr gute globale Nachfrage (in 2016 Nachfrage von ca. 63 GW und damit ein bereinigtes Wachstum von 11 GW bzw. 21% gg 2015) - der Zellfertigungskapazitätsaufbau erfolgte in diesem Jahr fast im Gleichschritt mit dem Wachstum (6 GW an Zellfertigungskapazitätsaufbau in diesem Jahr bei einem bereinigten Wachstum von ca. 8 GW auf 52 GW) und damit kam es zu keinem größeren Marktangebot - stabile Modulpreise in China (das gab es so noch nie in China über einen Zeitraum von 6 Monaten stabile Modulpreise)
Drei Probleme/Risikon gibt es aber:
- steigende Wafer- und Zellpreise. Geht auf die Gewinnmargen, aber das kann durch einen deutlich höheren Umsatz auf der Gewinnseite kompensiert werden - Japan wird ihre Solarförderung mit allergrößter Wahrscheinlichkeit ändern (Japan ist dieses Jahr die Nr. 2 bezüglich Nachfrage mit 9 bis 9,5 GW) - China muss ihre Probleme bei Solar in den Griff bekommen (deutliche verspätete Auszahlung der Einspeisevergütungen, fehlende Stromanbindung), aber das werden sie schon packen, denn China will und China braucht Solar
Dazu gesellen sich noch Jinko unternehmensspezifische Chancen:
- Bau eigener Solarkraftwerke wird zurückgefahren (Ende 2015 mehr als 1 GW an eigenen Solarkraftwerken im Jinko-Besitz) und damit dann auch mehr Absatz an Dritte und nur der ist ja umsatzwirksam - die Stromeinnahmen mit ca. 170 bis 180 Mio. $ und einer Bruttomarge zwischen 45 bis 55% werden in 2016 einen signifikanten Beitrag zum Bruttogewinn beisteuern - Jinko hat ja schon angekündigt, dass man gg. 2015 den Absatz an Dritte um 30% steigern möchte. Also soll in 2016 rd. 4,9 bis 5 GW an Modulen verkauft werden = 2,8 bis 2,9 Mrd. $ an 2016er Umsatz (dieses Jahr werden es ca. 2,35 Mrd. $ werden) und damit dürfte Jinko in 2016 das am schnellsten wachsende produzierende Solaruntternehmen werden) - Jinko wird ihre eigene Solarkraftwerke auslagern und damit wird dann endlich die Bilanz wieder transparent und sehr viele Schulden sind dann weg. Zeit wird es nämlich
Derzeit sieht wirklich alles fast Top aus bei Jinko, aber auch die Gesamtmärkte müssen mitspielen, denn sonst wird es trotz wirklich toller Ausgangslage und exzellenten Chancen schwierig diese Topausgangslage in deutlich höhere Kurse umzusetzen. |