kaktus ich bin bis jetzt mit Jinko sehr gut gefahren und ich hätte bei Trina niemals eine solch gute Kurperformance gehabt wie bei Jinko. Die Voraussetzung ist aber generell bei Solarwerten, dass man die zwischendrin Traden bzw. Verkaufen muss und Halten auf Teufel komm heraus bringt bei Jinko und Co rein gar nichts.
Dazu kommt auch noch Jinko ist niedriger bewertet wie Trina. Jinko wird aktuell mit einem 2016er KGV von 5 bewertet, während Trina um 50% derzeit höher bewertet wird und zwar mit einem 2016er KGV von 7,6. Da beide ähnlich hoch verschuldet sind sieht es beim cashbereinigten 2016er KGv ähnlich aus. Jinko wird da mit 22,6 bewertet und Trina mit 26,9. Beim KUV werden sie beide bei knapp unter 0,3 gehandelt.
Neben der doch günstigeren Fundamentalbewertung gehe ich dazu noch bei Jinko davon aus, dass die Umsatzdynamik im kommenden Jahr deutlich besser sein wird wie bei Trina. Jinko wird den Bau eigener Solarkraftwerke deutlich zurückfahren im kommenden Jahr und deshalb haben sie ja beim Q3-Conference Call schon so nebenbei erwähnt, dass man in 2016 den Absatz an Dritte um 30% steigern möchte.
Dazu gefallen mir die Gewinnmargen bei Jinko generell dann doch deutlich besser wie bei Trina. Jinko hatte z.B. in Q3 eine Bruttomarge von 21,3% und eine EBIT-Marge von 9,5%, während Trina auf 17,4% bzw. auf 7,8% (bereinigt ohne den negativen 45 Mio. $ Solyndra-Effekt).
Auch von der Aktienseite gefällt mit Jinko besser wie Trina. So hat Jinko nur einen Free Float von 68% und Trina von 94%.
Für Trina spricht, dass man wohl in diesem wie auch im nächsten Jahr die Nr. 1 nach Absatz sein wird. Zudem wird Trina im kommenden Jahr wohl über 100 MW an kompletten Solarkraftwerken verkaufen. Das sollten den Gewinnmargen gut tun.
Was ich bei Jinko negativ sehe, die planen lediglich ihre Modulfertigungskapazitäten weiter auszubauen, während man bei den Zellen und Wafern eigentlich gar nichts tut. Finde ich nicht sehr schön und ist für mich auch die falsche Strategie. Offenbar will man aber derzeit bei Jinko Cash ansparen, weil im Mai die 125 Mio. $ große Wandelanleihe ansteht und sollte der Kurs bis dahin nicht bei über 34 $ stehen, dann müssen die ausbezahlt werden.
Was mir bei Jinko überhaupt nicht gefällt ist die Berechnung des None GAAP-Ergebnis. Hier rechnet sich Jinko viel zu schön was meines Erachtens überhaupt nicht sein muss und richtig vertrauenserweckend ist das auch nicht. Sieht man auch in den US-Boards, denn dort wird desöfteren über diese riesige Diskrepanz zwischen GAAP und None GAAP-Ergebnis diskutiert, die man so ganz selten sieht.
Für mich spricht jedenfalls verdammt viel für Jinko im Vergleich zu Trina. Wobei ich hoffe, dass Trina endlich wieder über ihre 200-Tageslinie kommen wird, denn das dürfte dann auch Jinko wieder Beine machen.
Wobei man aber zur Zeit wohl eher auf Sicht bei Jinko oder Trina investieren sollte, denn trotz wirklich guter Rahmenbedingungen für die Solarbranche kommen Jinko wie auch Trina kurstechnisch nicht mehr voran, wenn man sich die Kurse vom Oktober ansieht. Von den Kursen im Sommer rede ich gleich gar nicht. Dazu sind die US-Märkte nur noch rd. 5% von ihren All Time Highs weg und das macht das ganze bei den hoch volatilen Solaraktien nicht gerade ungefährlicher. Zudem notiert Jinko knapp unter ihrer 50-Tageslinie (aktuell bei 24,95 $) und das gefällt mir überhaupt nicht und ist in den letzten beiden Wochen dreimal an der 200-Tageslinie gescheitert (aktuell bei 25,42 $). Bei mir sind jedenfalls die Alarmglocken schon seit Mitte letzter Woche an und hab auch schon ein paar Gewinne bei Jinko in der letzten Woche schon mitgenommen und sollte es in Richtung 23,50 $ gehen, dann werde ich bei Jinko komplett rausgehen und nehme dann meine kompletten Gewinne mit.
@Cortizone:
Die Credite Suisse hat ja nur die US-Solarunternehmen aufgelistet. Natürlich würden auch die China-Solaris, vor allem Jinko, Trina und am meisten Canadian Solar wegen der Recurrent-Pipeline, von einer Verschiebung der Subventionskürzungen in den USA profitieren. |