wären dann trotz der Übernahme WKN recht mies. Obwohl jeder die Überlegung anstellen kann, dass eine Übernahme wenig Sinn macht, wenn sich die Geschäftsgrundlage signifikant verschlechtert und für Brancheninsider, war das, was da politisch jetzt passiert ist, glasklar abzusehen. "PNE beobachtet die politische Situation in den Ländern ihrer Aktivitäten genau" (Zitat Anleihebedingungen). Ich bleibe bei meiner moralisierenden Position zu dem Investment. Ohne Moral gäbe es weder PNE noch das EEG und wenn wegen zittrigen Händen und Marktbeeinflussung über diverse Kommunikationskanäle der Gewinn schließlich wieder bei den Banken landet, denen es scheißegal ist, wo die Kohle herkommt, wäre das unserer Gesellschaft so unnütz, wie neue Atommeiler. Ohne Moral stünde rwe bei 1500 EUR und wir alle vor dem Abgrund. Staublunge und Krebs und so.. Glücklicherweise sind immer mehr Unternehmen gezwungen, Verantwortung zu übernehmen, wenn sie überleben wollen. Verantwortung zu übernehmen, heißt moralische Beweggründe in die Unternehmensentscheidungen einfließen zu lassen.
Wenn ich in PNE investiere, dann tue ich das auch deshalb, um mein eigenes Gewissen zu entlasten. Ich weiß dann, das mein Kapital an einer Stelle gebunden ist, an der es in meinem Sinne arbeitet und (halbwegs) ökologisch sinnvoll eingesetzt wird. Klar, der von dem ich die Aktien gekauft habe, könnte mein Geld aus dem Verkauf, dass dann seines ist, in eine Firma stecken, die Atommeiler baut und er könnte damit höhere Renditen auf Kosten unserer Umwelt einfahren, als ich das tue. Das ist dann aber nicht mehr mein Bier. Ich kann sagen, dass ich mein Geld sinnvoll und ökologisch investiert habe und damit den Versuch unternommen habe, kommenden Generationen mehr zu überlassen, als die Drecksarbeit, meinen Müll aufzuräumen.
Dieser Beweggrund entfernt sich zwar von der entemotionalisierten Debatte um Charttechnik und Fundamentaldaten einer Aktie und die suche nach der Outperformance, gibt einem aber eben auch eine Rendite, die fernab der monetären liegt. Moralisches Handeln und Profit durch operatives Geschäft schließt sich heute weniger aus, als noch vor 20 Jahren, weil mit der Reputation auch der Umsatz steigt und fällt. Die Reputation wiederum kann durch die schnelle Verbreitungsgeschwindigkeit von Nachrichten heutzutage schnell hinüber sein. Wäre die Unabhängigkeit unserer Medien besser, würde sich klarer abzeichnen, wie wichtig moralisch richtiges Handeln ist, um Unternehmensstories abzusichern.
Übertragen auf dein Problem mit meiner Position bzgl. der Kleinaktionäre geht es dabei aber nicht um den Ruf von PNE, sondern um den der Emittenten. Ich übersehe dabei, dass die Komplexität der Finanzprodukte im Derivatebereich groß genug ist, dass es sich dahinter prima verstecken lässt. Schön ist es nicht, aber der status quo gibt dir recht, wenn du sagst, das Moral im Finanzsektor allein nicht systemrelevant ist. Ihre Notwendigkeit zeigt sich erst in der akuten Krise, verfliegt aber sofort mit neuem Geld. Die Institutionen mit der Aufgabe der Regulierung des Wahnsinns sind käuflich, also können wir beruhigt sein: Es wird sich nichts daran ändern. |