Anleger-Favoriten Conergy, Infineon, PNE Wind, ProSieben und Solarworld schlagen Gesamtmarkt Leon Müller
Vor etwas mehr als einem Monat beleuchtete DER AKTIONÄR die Aussichten der von den Anlegern zu diesem Zeitpunkt favorisierten Titel Conergy, Infineon, PNE Wind, ProSieben und Solarworld. In der Zwischenzeit erreichte ein Wert sein Kursziel, zwei markierten neue Jahreshochs und nur einer verzeichnete leichte Einbußen. Die Aktien von Conergy, Infineon, PNE Wind, ProSieben und Solarworld dominierten vor etwas mehr als einem Monat die Diskussionen in Börsenforen, das Geschehen auf Nachrichtenseiten und die Handelslisten der Broker. DER AKTIONÄR nahm dies zum Anlass, die Aussichten dieser fünf Titel im Rahmen eines Spezialreports zu beleuchten. Wie haben sich die fünf Werte seither geschlagen?
Conergy: Hype nach MEMC-Entscheidung
Die Aktie des Hamburger Solarunternehmens Conergy stieg kurze Zeit nach Erscheinen des Spezialreports auf über einen Euro. Grund: Conergy hatte im Gerichtsstreit mit dem Waferhersteller MEMC einen Zwischenerfolg erreicht. MEMC zog seine Gegenklage gegen das TecDax-Unternehmen bei einem New Yorker Bezirksgericht zurück. Die deutlichen Aufschläge waren insofern nachvollziehbar, als dass es im Streit mit MEMC um Liefervereinbarungen im Gegenwert von bis zu vier Milliarden Dollar geht. Conergy-Vorstandschef Dieter Ammer hatte immer wieder beklagt, dass der Vertrag sein Unternehmen in seiner Wettbewerbsfähigkeit einschränke.
Inzwischen ist die Conergy-Aktie zurückgekommen. Ausgehend vom Empfehlungskurs notiert sie etwa sechs Prozent im Plus. Zwischenzeitlich waren es 39 Prozent.
Infineon: Neues Jahreshoch
Gestiegen und nicht zurückgekommen ist die Aktie des Münchener Halbleiterkonzerns Infineon. Erst gestern glückte dem Titel der Sprung über die Vier-Euro-Marke - zum ersten Mal seit dem 11. September, als Infineon im Tagesverlauf bei 4,09 Euro ein neues Jahreshoch markierte. Dieses blieb gestern unangetastet. Der höchste Kurs des Tages lag bei 4,05 Euro. Entfacht wurde die jüngste Rallye von besser als erwartet ausgefallenen Drittquartalszahlen des US-Chipriesen Intel, der am Dienstagabend über das vergangene Jahresviertel berichtete. Abgesehen vom Anstieg der Notierung - ausgehend vom Empfehlungskurs beträgt das Plus elf Prozent - sorgte Infineon zuletzt durch seine Elektromobilitätsoffensive. Das Unternehmen leitet das europaweit größte Forschungsprojekt zur Weiterentwicklung von Elektrofahrzeugen. Im Projekt E3Car (Energy Efficient Electrical Car) sind 33 Unternehmen der Automobilbranche und Forschungseinrichtungen engagiert.
Eine ausführliche Einschätzung sowie Fundamentaldaten zur Aktie des Halbleiterkonzerns finden Sie im "Spezialreport: Der wahre Wert von Infineon", den Sie hier abrufen können.
PNE Wind: Neues Jahreshoch
Das Papier des Windparkprojektierers hat sich zunächst wacker geschlagen und an Wert zugelegt. Trotz großer Fortschritte im operativen Geschäft hat der Titel den vorangegangenen Anstieg wieder konsolidiert. Zunächst teilte PNE mit, eine Joint-Venture-Vereinbarung über die zukünftige Zusammenarbeit zwischen ihrer Tochter in den Staaten und der US-amerikanischen Gesellschaft Renewable Solutions unterzeichnet zu haben. Gemeinsam planen die beiden Joint-Venture-Partner die Entwicklung von Windpark-Projekten mit einer installierten Nennleistung von mehr als 300 Megawatt. Anfang Oktober folgte die Mitteilung, man habe mit dem Windpark Alt Zeschdorf, bei dem drei Windenergieanlagen vom Typ Vestas V90 mit jeweils zwei Megawatt Nennleistung und der vergleichsweise hohen Nabenhöhe von 108 Metern errichtet wurden, sein erstes Repowering-Projekt abgeschlossen zu haben. "Für uns ist damit der Startschuss beim Repowering gefallen. Die PNE Wind AG ist jetzt mit einem professionellen Ansatz frühzeitig in diesen Markt eingestiegen", so Martin Billhardt, Vorstandsvorsitzender von PNE.
ProSiebenSat.1 Media auf dem Weg zum Tenbagger
Gemessen an der Performance nimmt das Papier der Münchener Sendergruppe ProSiebenSat.1 Media den Spitzenplatz unter den fünf von Anlegern favorisierten Titeln ein. 33 Prozent beträgt der Gewinn seit Erscheinen des Spezialreports am 4. September. Und die Aktie bleibt ein Quotenhit, legt auch einen Tag vor Wochenschluss kräftig zu und hat im Handelsverlauf mit 9,13 Euro den höchsten Stand seit über einem Jahr erreicht. Der steile Kursanstieg ist insbesondere auf eine charttechnische Reaktion zurückzuführen, nachdem das Papier das Mitte des Jahres 2008 gerissene Gap bei 8,61 Euro geschlossen hat. Auftrieb verlieht auch ein Kommentar von Goldman-Sachs-Analystin Laurie Davison, die zu Beginn dieser Woche ihre Gewinnprognosen für das Unternehmen nach oben revidierte: um 7,1 Prozent auf 0,57 Euro für 2009 und für 2010 um 5,9 Prozent auf 0,93 Euro.
Solarworld: Hype nach MEMC-Entscheidung
Die Aktie des TecDAX-Konzerns Solarworld hat das im Spezialreport "Die 5 Anleger-Favoriten" genannte Kursziel bei 17,00 Euro nur wenige Tage nach Erscheinen der Publikation erreicht und im Anschluss deutlich überschritten. Bis heute ist ein Kursplus von 20 Prozent geblieben. Fundamental läuft es bei der Solarfirma gut. Solarworld bleibt trotz fallender Solarmodulpreise auf dem Wachstumspfad. Wie Konzern Anfang Oktober mitteilte, würden die Produktionskapazitäten in den USA massiv ausgebaut. Am Standort Hillsboro im Bundesstaat Oregon realisiere der Konzern bis 2011 eine neue Fertigung zur Herstellung von kristallinen Solarstrommodulen mit einer Kapazität von 350 Megawatt (MW). Damit würde der Konzern in den USA über eine integrierte Produktion von kristallinen Solarwafern, Solarzellen und Solarmodulen von je 500 MW verfügen.
Inzwischen hat DER AKTIONÄR die Aktie von Solarworld im Rahmen des Spezialreports "Solarworld: 35 oder 10 Euro - was ist die Aktie wirklich wert?" genau unter die Lupe genommen und seine Einschätzung daraufhin aktualisiert. Der 6-seitige Spezialreport steht hier für Sie zum Abruf bereit.
Satte Gewinne mit Anleger-Favoriten
In der Rückbetrachtung haben sich die Anfang September von den Anlegern favorisierten Titel gut behauptet und mit Blick auf die Performance den Gesamtmarkt hinter sich gelassen. Wer am 4. September zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Spezialreports gleich gewichtet 5.000 Euro in die Anleger-Favoriten investiert hätte, dürfte sich heute über einen Gewinn von 13,5 Prozent oder 677,16 Euro freuen. Im gleichen Zeitraum hat der DAX trotz neuem Jahreshoch "lediglich" 8,4 Prozent zugelegt, der TecDAX immerhin 11,2 Prozent und der HDAX 8,7 Prozent. Unterm Strich hätten Anleger somit schlechter abgeschnitten als mit den fünf Anleger-Favoriten.
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