Mich stört es überhaupt nicht, dass das immer wieder thematisiert wird. Was ich jedoch nicht nachvollziehen kann ist die Bedeutung, die diesem Thema beigemessen wird. Ja, ok, der Börsengang von BA ist gehörig in die Hose gegangen. Pech, dass Amazon ein paar Tage vorher Whole Foods übernommen hat und viele Investoren damit verschreckt hat. Das ist auf Hellofresh aber nicht übertragbar. Investoren können hier bei einem IPO auf eine tolle Wachstumsstory setzen. HF hat einiges vorzuweisen, eine Umsatzsteigerung von 0 Euro auf fast 1 Mrd. Euro spricht für sich. Darüber hinaus eine Bruttomarge von 60 %, hier zeigt sich doch das Ertragspotenzial mit aller Deutlichkeit. Dominik Richter hat in einem seiner Interviews angeführt, dass die Gerüchte, er könne nur Kunden mit Schnäppchenangeboten gewinnen, die dann aber in relativ kurzer Zeit wieder abspringen, falsch seien. Man benötige nämlich für ein solches Umsatzwachstum einen hohen Anteil an Stammkunden, die dem Unternehmen langfristig treu bleiben, ansonsten wäre ein solches Umsatzwachstum nichts möglich. Das leuchtet doch ein! Außerdem hinkt der Vergleich mit BA gewaltig, wenn man sich die geographische Diversifikation ansieht. HF hat Standbeine in insgesamt 9 Märkten, wogegen BA nur in den USA tätig ist. Somit ist HF deutlich weniger von irgendwelchen regionalen Märkten abhängig, ganz davon abgesehen, dass HF BA in den USA in nicht unerheblichem Maße Marktanteile abgejagt hat. Dass hier nun teilweise davon ausgegangen wird, dass HF bei einem IPO nur mit 1 Mrd. Euro oder etwas mehr bewertet sein wird, halte ich für völlig unrealistisch. Wer in Deutschland kennt denn Blue Apron? Ok, einige Institutionelle werden den missglückten Börsengang im Hinterkopf haben, aber die meisten werden HF als ein rasant wachsendes Unternehmen mit hohem Ertragspotenzial wahrnehmen. Dies sollte sich auch bei einem IPO entsprechend im Marktwert widerspiegeln. |