Ich gehe bis auf Weiteres fest davon aus, dass die Steinhoff Holding bis allerspätestens zum 30.09.2023 aufhören wird, zu existieren.
Der Plan:
Es war und ist vorgesehen, die Aktionäre zum Betrag von null los zu werden, und eine Delisting ohne Abfindung vorzunehmen.
Der Grund:
Das Management sagt, die Schulden betragen (inkl. aufgelaufenen Zinsen) 10,2 Milliarden und die Vermögenswerte 8 Milliarden, sodass trotz EbitDa von 1,5 Milliarden für die Aktionäre nichts übrig bleiben wird. Aber nur weil das Management so gut arbeitet, hat man gekämpft und für die Aktionäre 20 Prozent CVR,s herausgeholt. Die restlichen 80 Prozent gehen mit Stimmrecht an die Hedgefonds, wobei zwischendurch auch mal 100 Prozent an die Hedgefonds vorgesehen waren, aber zurückgezogen wurden, um die Aktionäre umzustimmen.
Die Aktionäre:
Da die Kleinaktionäre nicht völlig verblödet sind, haben sie recht schnell begriffen, dass der Vorschlag des Managements eine Mogelpackung ist. Die Aktionäre haben sich über die SdK zusammen geschlossen und dem Management und Hedgefonds in der Hauptversammlung die rote Karte gezeigt. Mit dieser Reaktion haben die Damen und Herren der Gegenseite - leider muss man diese inzwischen als Gegner sehen - nicht gerechnet. Ehrbare Kaufleute wären nach dieser Hauptversammlung von sich aus geschlossen zurückgetreten, nicht aber diese Herrschaften, denn diese Leute haben keinen Rückgrat und keinen Anstand, also haben sie die Aktionäre ausgelacht und sich gedacht, na gut dann kommt eben Plan „B“ und das bedeutet ein Whoa-Verfahren und so wird das Gericht die unverschämte Nichtzustimmung der Aktionäre ersetzen.
Das Whoa-Verfahren:
Es wurde in der Zwischenzeit Matress F. unter vielen Fragezeichen verkauft und den Aktionären bei der Abstimmung ordentlich Knüppel zwischen die Beine geschoben. Ein Whoa-Verfahren wurde beantragt, aber bis dato m. E. Keinen konkreten Plan vorgelegt. Das Management hat sich aber erneut verkalkuliert, denn woran es nicht gedacht hat ist, dass die Aktionäre (also wir) ohnehin nichts mehr zu verlieren haben, außer unsere Ehre und Kampfeslust, sodass wir weiter gekämpft haben. Alle, die sich nicht über den Tisch ziehen lassen wollen, haben inzwischen mit „against“ abgestimmt.
Jetzt wird sich herausstellen, wie die Abstimmung verlaufen ist und ob und ggf. inwiefern das Management und die Hedgefonds ihren ursprünglichen Plan im Rahmen des Whoa-Verfahrens fortsetzen, einen anderen neuen Plan vorlegen, oder lieber das Risiko vermeiden und das Whoa-Verfahren nicht durchsetzen bzw. zurückziehen werden. Die Spannung steigt, aber die Zeit spielt eher zu unseren Gunsten, denn die Gegenseite ist gezwungen, zu agieren.
Wir sind im Geld und Endphase:
Die SdK sagt, dass wir im Geld sind. Unabhängig hiervon hat das Management zu hohe Zinsen vereinbart und mit den CPU-Sicherheiten unnötig falsch gehandelt. Ausgehend davon, dass das Management mit seinem überaus fragwürdigen Vorgehen nicht Erfolg haben wird, was einiges dafür spricht, wird man nicht umhin kommen, sich die Anteile der Aktionäre durch ein Angebot zu sichern. Das ist die einfachste und schnellste Weg für die Gegenseite, jedoch muss hier für uns die Bedingung gelten, dass das Endangebot von einer großen Mehrheit der Aktionäre angenommen werden kann. Das wird m.E. ab 50 Cent/Aktie der Fall sein. Im Übrigen ist eine Abfindung gesetzlich vorgeschrieben. Also wenn eine AG aufhören soll in der bisherigen Form zu existieren und eine Delisting erfolgen soll, müssen die Aktionäre in Geldbetrag abgefunden werden. Ich habe dazu mit Fundstellen bereits vorgetragen. Ich gehe insofern davon aus, dass das Management und die Hedgefonds weiterhin alles in ihrer Macht tun werden, um uns mit null herauszudrängen. Aber wenn das nicht klappt, werden sie uns abfinden, da ihnen sodann keine andere Wahl bleiben wird. Ergänzend möchte ich klarstellen, dass hier ein Vergleich mit Leoni oder Gerry Weber ein Vergleich zwischen Äpfel und Birnen wäre, da diese zwei Firmen in der Tat in die Insolvenz gehen können; Steinhoff aber ist eine Holding mit sehr erfolgreichen Beteiligungen und hat sich über Jahre hinweg nur arm gerechnet. Bei unserer Holding hätte und könnte man ohne weiteres eine erfolgreiche Story im Sinne der Aktionäre und dem Unternehmen schreiben und erreichen, wären da nicht die gierigen Hedgefonds, die mehr als Zinsen wollen, was schon an sich abartig ist und wäre da nicht ein Management, das gegen eigene Aktionäre arbeitet. |