... ab sofort als Tech-Unternehmen bewertet werden wird, nachdem man gestern bekanntgegeben hat, die Wunderwaffe "eVault" erfolgreich an den Start gebracht zu haben.
Mit dieser Software haben die Kunden der Deutschen Bank ab sofort die Möglichkeit, vertraulich und mit einer alles überragenden Sicherheit Dokumente untereinander auszutauschen. Ich glaube, dass die Kunden der Deutschen Bank schon ewig auf diese einzigartige (weil schon längst weit verbreitete) Technologie gewartet haben und bereits den ganzen heutigen Tag damit verbracht haben, ihre physischen Aktenbestände zu scannen, zu vernichten und in eVault hochzuladen.
Auf diese Weise wird die Deutsche Bank, wie es im Zeitalter der Digitalisierung üblich ist, mehr Nutzerinformationen und Daten über ihre Kunden sammeln und diese zum Schnüren von maßgeschneiderten Angeboten für sich nutzen können. Blöd nur, dass die Verantwortlichen der Bank erst heute im Tagesverlauf feststellen mussten, dass auch sie selbst keinen Einblick in die hochgeladenen und vertraulichen Dokumente der Kunden haben. Immerhin konnte man bisher aber schon massenhaft Usernamen aus den Unternehmen sammeln, diese ausdrucken und aus dem Papier Schiffchen basteln, die man heute Abend in den Main setzen möchte.
Es mag ja sein, dass Angebote von iDeals, Intralinks, DROOMS, Brainloop oder Netfiles nicht ganz billig sind, aber diese Unternehmen haben auch kein weitergehendes Kundenbindungsinteresse als eben diese/ihre Kerndienstleistung und "Unabhängigkeit" ist doch auch ein ganz wichtiger Aspekt bei der Wahl des Anbieters für so ein Vorhaben. Mir erschließt sich hier der Sinn dieser Aktion der Deutschen Bank (noch) nicht wirklich und man kann gespannt sein, ob das Produkt wirtschaftlich erfolgreich betrieben werden kann oder eher (wie ich es vermute) nicht. Der Kernanbieter dieser Lösung der Deutschen Bank, ein schweizer Unternehmen, auf dessen Website man gestern Abend noch landete, wenn man nach "eVault" suchte, bietet dieses Tool als "Whitelabel-Lösung" für Unternehmen der Finanz- und Versicherungsbranche an. Es ist also keine komplette Eigenentwicklung der Deutschen Bank und somit gehört auch schon viel Phantasie dazu, es als Alleinstellungsmerkmal zu verkaufen, nur weil man die 1. Bank ist, die so etwas (angeblich) anbietet.
Egal, Hauptsache "digital" ... - und da kommt noch mehr!
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