Revolution des Lichts Zu kaufen gibt es die alte Glühbirne immer noch, obwohl sie nicht mehr produziert werden darf. Doch langsam geht uns ein Licht auf: Der sparsame Nachfolger LED holt massiv auf. Auch immer mehr Städte setzen auf die Technologie.
Foto © AP Die Industrie darf Glühbirnen nicht mehr auf den Markt bringen, im Handel gibt es sie immer noch - zum Beispiel die 60-Watt-Birnen im Zehnerpack um 9,99 Euro. Aber das sind nur letzte Zuckungen eines Jahrhundertprodukts, dem die EU wegen des hohen Energieverbrauches den Stecker zog. Das hat auch etwas Gutes, sagt Robert Pfarrwaller, Generaldirektor von Philips in Österreich, jenem niederländischen Elektronikhersteller, der der Glühbirne den Aufstieg zum Weltkonzern zu verdanken hat. Mit Licht macht Philips weltweit neun Milliarden Euro Umsatz und ist damit laut eigenen Angaben die Nummer eins.
"Das Ende der Glühbirne hat die Entwicklung für deren Ersatz beschleunigt", meint Pfarrwaller. Halogen stand an erster Stelle, nicht die ungeliebte Energiesparlampe. Doch die Zukunft gehört dem LED-Licht (LED steht für "Licht emittierende Diode"). Der Anteil am Gesamtmarkt liegt noch bei 20 Prozent, in vier bis fünf Jahren sollen es 75 Prozent sein. "Mit der Technologie machen wir weltweit 2,5 Milliarden Euro Umsatz, Tendenz massiv steigend." Indes fallen die Preise für LED-Lampen. Vor zweieinhalb Jahren kostete das Äquivalent einer 60-Watt-Birne zwischen 50 und 60 Euro, jetzt knapp unter 20. Der im Vergleich nach wie vor hohe Preis rechne sich durch die Lebensdauer von zehn bis 15 Jahren und einem 90 Prozent geringeren Stromverbrauch, so Pfarrwaller. "LED wird in den nächsten Jahren aber noch deutlich günstiger werden." Neues in alter Form Der Handel registriert seit geraumer Zeit, dass immer mehr Verbraucher zu LED greifen, wohl auch, weil die Lampen in der gewohnten Glühbirnenform hergestellt werden und in die alten Fassungen passen. "Wir erleben eine sanfte Revolution des Lichts", sagt Pfarrwaller. "Konsumenten beschäftigen sich mit Stromverbrauch, Lichtfarbe und Lichtstärke. Es ist der Übergang von analog zu digital." Wahrscheinlich wird auch die Glühbirnenform seltener werden, wenn sich der Trend zu ganzheitlichen Beleuchtungssystemen fortsetzt. Moderne Technologien erlauben die Steuerung des Lichts auch aus der Entfernung - über Apps oder Internet. Dominant ist LED in öffentlichen Bereichen wie Auslagen und Shops, wo Licht fast rund um die Uhr benötigt wird. Immer mehr steirische Kommunen setzen in Straßenzügen auf diese Technologie, zuletzt Deutschlandsberg, Kapfenberg, Lebring, Oberwölz oder Voitsberg. In Graz-Andritz wird demnächst ein Geh- und Radweg mit LED-Beleuchtung bestückt, das Licht soll aber nur dann angehen, wenn Sensoren Bewegung melden. |