Anstelle eines notwendigen Austritts Griechenlands (Grexit) haben sich die Politiker auf eine sich selbst steigernde Lügenregelung zur Verhinderung des Ausstiegs (Lügxit) geeinigt. Das ist eine ganz schlimme Sache, die aber schon jetzt klare Aussichten hat noch im laufenden Jahr als gescheitert entlarvt zu werden.
Alles, was die Griechen an Reformen umsetzen wollen, kann ja unter Umständen zu günstigen Ergebnissen führen. Woran aber alles scheitert, ist die Bankenfinanzierung, die ohne die vorgeschriebenen Sicherheiten nicht nur ablaufen sondern auch noch erweitert werden sollen. Die notwendige Zwischenfinanzierung ist noch überhaupt gar nicht geregelt, die soll erst am Nachmittag folgen.
Selbst der gestiegene Bedarf von 86 Milliarden spielt gegnüber dem Lügxit keine Rolle, da dieser Betrag ja regulär als Kredit aus dem ESM kommen wird, der ja für Rettungen eingerichtet wurde. Der Lügxit ist der Fond in dem Griechenland Werte von 50 Milliarden zum Zwecke der Privatisierung zur verfügung stellen soll. Das ist so lächerlich wie nur irgend was. Gerade wir Deutsche sollten uns an unsere eigene Geschichte erinnern, wie über die Treuhand die DDR-Anlagen verkauft wurden. Anstelle der geplanten Nominalwerte wurden Minimalwerte erzielt. Und es war nur dem außerordentlichen Geschick Birgit Breuels zu verdanken, dass überhaupt soviel eingenommnen werden konnte.
Aber damals geschah das ohne Zeitdruck und die gesamten Anlagen waren schon vorher abgeschieben worden. Das geht aber jetzt nicht mehr. Jetzt werden diese Werte vollständig für die Kapitaldeckung benötigt. Und das auch noch in einem engemessenen Zeitrahmen. Das wissen Interessenten, sie werden daher erfolgreich die Erlöse drücken. Es werden keine 25 Milliarden erzielt werden. Damit ist aber die Kapitaldecke der Banken unter der Nullmarke, die für eine Weiterführung der Geschäfte nicht ausreicht.
Übrigens ist es schon jetzt erkennbar, dass Griechenland überhaupt nicht derartige Werte besitzt, die mit dem geplanten Volumen verkauft werden können. Um überhaupt auf 50 Milliarden zu kommen müssten die reichen Griechen massiv enteignet werden oder aber Ladenhüter wie Verkehrsampeln, Parkbänke und Bordsteinkanten in den Fond übernommen werden um wenigstens nominell auf diesen Wert zu kommen. Aber selbst das würde nur mit riesigen Abschlägen erfolgen können, weil Griechenland seit Jahren pleite ist und weder Reparaturen noch Investitionen in die Infrastrucktur vorgenommen hat. Entsprechend schlecht sind selbst die nominalen Bewertungen von bebauten Grundstücken. Technische Anlagen sind marode oder wenn gut natürlich längst in privater Hand.
So aber haben die Politiker den Eintopf gefunden in den man alles hineinlügen kann, was notwendig ist. Und auch wenn die Griechen nicht einmal die nominalen 50 Milliarden dort aufbringen, so kann man mit weiteren Lügen den Untergang immer weiter hinauszögern. Aber der politsche Unmut wächst, und schon bei den nächsten Abstimmungen werden Denkzettel verteilt, da besteht immer noch der Funken Hoffnung, dass jemand aus der Reihe tanzt und NEIN sagt. In vielen Ländern ist das politsche Überleben auch eine Frage von Vorsicht bei Finanzierungen fauler Kredite.
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