Mir persönlich erscheinen zurzeit v.a. folgende Fragen von aktueller Bedeutung:
1.) Sind meine weiteren Entscheidungen im laufenden Übernahmeprozess und später abhängig von zugesagten oder tatsächlichen Verhaltensweisen anderer Investoren (hier im Forum)?
Nein. (ausgenommen der Beobachtung und Einschätzung, wie sich der Markt i.a. verhält)
2.) Welchen Sinn und Zweck kann das Forumsprojekt 2.0 (Mitstreiter im Andienungsprozess) erfüllen?
Ist mir noch nicht ganz klar. Ok, es geht um eine Art von Zusammenschluss der Andienungsverweigerer. Realistische Erwartungen sind gefragt. Bei der Bündelung der HV-Stimmrechte ist man zunächst von einem hohen Maß an Entschlossenheit bei den freiwilligen Mitstreitern ausgegangen, im Fall der Andienungsfrage kann man im Gegensatz dazu von vornherein nicht mit verlässlichen Daten rechnen. Zu viele Gründe sind denkbar, dass erklärte Andienungsgegner kurzfristig und bis zur allerletzten Minute der Angebotsfrist durch Verkauf oder Andienung aussteigen (das ist selbstverständlich ihr gutes Recht).
Als Anleger aus den gesammelten Daten Aussagen für Handlungsrichtlinien abzuleiten halte ich für inadäquat (siehe Punkt 1). Bleibt noch der Effekt der gegenseitigen Motivation und Austausch an Argumenten. Das ist auch einfach hier im Forum und ohne Erfassung der Aktienzahlen der Übernahme-ablehnenden Forumsmitglieder möglich. Was übrig bleibt, ist erstens eine gewisse Befriedigung der Neugierde, wie viele Prozente wir hier als Andienungsgegner ungefähr zusammenbringen – wie gesagt mit dem Vorbehalt, dass die Zahlen ständiger Fluktuation unterliegen und mit Vorsicht zu genießen sind.
Neben dem "Stücke-Zählen" gibt es noch die inhaltliche Arbeit. Ein Kreis an Mitstreitern kann in einem verdeckten Austausch Strategien erarbeiten, die gemeinsam verfolgt werden können. Denke, dass es dabei um Aktivitäten ginge (Medienkontakte, Öffentlichkeitsarbeit, Organisieren einer rechtlichen Beratung bzw. Vertretung und nachfolgenden Schritten wie z.B. Poolbildung, Einberufung einer außerordentlichen HV oder Wirtschaftsprüfung, …), die viel Arbeit bedeuten. Gibt´s da schon konkrete Ideen dazu oder besteht der erste Ansatz des Projektes darin, zur Entwicklung von eben solchen Ideen den E-Mail-Verteiler-Kreis zu bilden?
3.) Hat sich durch die Ereignisse und Erkenntnisse seit 26. April 2017 fundamental etwas an meiner Einschätzung für die Zukunftsaussichten von Epigenomics verändert?
Nein.
4.) Gibt es andere Aspekte, die dennoch eine weitere Investition in Epigenomics in Frage stellen?
Ja. Ich nenne als Beispiel die hier und auch im Nachbarforum kurz thematisierte, mögliche Gefahr einer gezielten „Werte-Aushöhlung“ der zukünftigen Tochter Epi z.B. durch die Muttergesellschaft. Ich kann mir zwar schwer vorstellen kann, dass dies auf legale Weise so einfach möglich sein sollte, kann aber diese Gefahr mangels Erfahrungen und Wissen in diesem Bereich nicht einschätzen. Es ist nicht einfach, hierzu aus kompetenter und absolut verlässlicher Quelle Unterstützung für die Beurteilung der spezifischen Situation bei Epi in dieser Hinsicht zu bekommen. User Jamannn hat mit Post #11199 etwas Licht in die Sache gebracht. Es gibt noch weitere Aspekte – darauf einzugehen würde den Rahmen sprengen.
5.) Wie ist meine Anlagestrategie im Zuge des Übernahmeversuches?
Aus heutiger Sicht überlege ich, nach Veröffentlichung der Angebotsunterlage (womit ich rechne und hier das Restrisiko nehme) durch einen Teilverkauf Gewinne mitzunehmen. So trage ich einerseits gewissen Bedenken (Punkt 4) im Sinne einer Risikoreduzierung Rechnung und andererseits hätte ich wieder Luft, bei gewissen Entwicklungen mit Kurseinbrüchen nachzukaufen – derzeit ist meine „Kampfkasse“ nicht gerade üppig gefüllt. Die restlichen Stücke beabsichtige ich bis zum Show-Down (z.B. Vollerstattung, Squeeze Out, etc.) zu halten. |