Nichts für ungut, aber die Chartanalyse halte ich bei Medigene für eine denkbar ungeeignete Methode zur Bewertung der Chancen/Risiken der Aktie. Wer seine Kauf- bzw. Verkaufsentscheidungen anhand der Chartanalyse betreibt und mit entsprechenden Stop Loss Marken arbeitet, hat in den letzten Jahren eigentlich nur Geld verbrennen können. Wahrscheinlich haben nicht alle die Zahlen im Kopf, wie sich die Aktie in den letzten Jahren entwickelt hat. Daher eine kleine Übersicht: 2008 Hoch: 6,62 EUR Tief: 3,14 EUR 2007 Hoch: 7,36 EUR Tief: 3,94 EUR 2006 Hoch: 9,23 EUR Tief: 5,32 EUR 2005 Hoch: 11,66 EUR Tief: 6,85 EUR 2004 Hoch: 9,20 EUR Tief: 5,70 EUR 2003 Hoch: 9,23 EUR Tief: 2,55 EUR 2002 Hoch: 24,89 EUR Tief: 2,71 EUR 2001 Hoch: 78,00 EUR Tief: 8,10 EUR Welche Rückschlüsse kann man aus diesen Zahlen ziehen? Wenn man es ganz knapp, aber trotzdem zutreffend formulieren will, ist auf jedem Fall die Aussage, dass es sich nicht um ein Renterpapier handelt zutreffend. Wer seine Entscheidungen nach der Analyse des Charts getroffen hat, wird wahrscheinlich auch nur auf den Bauch gefallen sein und wurde sicherlich schon x-mal ausgebremst. Für ein Investment bei solchen Werten sollten andere Entscheidungskriterien zum Einsatz kommen. Wesentliches Kriterium ist sicherlich die Risikobereitschaft und eine fundierte Bewertung der Erfolgsaussichten. Hierfür muss man nicht unbedingt Biochemiker oder Pharmazeutiker sein. Es geht daher nichts über eine sorgfältige Analyse. Ich möchte jetzt nicht auf die mit Spannung erwarteten Quartlszahlen in der nächsten Woche und die HV eingehen - in der nächsten Woche werden die Würfel noch nicht fallen. Ich denke aber, dass man aus der Entwicklung der Aktionnärsstruktur und der Analyse der gehandelten Stückzahlen - natürlich in Verbindung mit der Bewertung der Geschäftstätigkeit (Geschäftserfolge) einige Aussagen über die zu erwartende Entwicklung treffen kann. In den letzten Jahren hat sich der Anteil der institutionellen Anleger kontinuierlich erhöht. Während er 2003 noch bei 11 % lag, betrug der Anteil laut Geschäftsbericht 2008 bereits 53,9 % . Ich glaube, dass der Anteil in diesem Jahr auf über 60 % gestiegen ist oder noch steigen wird. Diese Entwicklung spricht für mich auch für die Qualität der Anlage. Es ist natürlich nicht ganz unwahrscheinlich, dass diese Anleger auch einen erheblichen Einfluss auf unternehmerische Entscheidungen nehmen - siehe Besetzung Aufsichtsrat - und möglichst kurzfristig nennenswerte Gewinne realisieren wollen. Hierin ist ja offensichtlich auch der Grund für den Rücktritt von Dr. H. zu sehen. Die Zahlen am Freitag werden im Rahmen der Erwartungen bleiben - vielleicht sogar etwas darunter - möglicherweise gerät der Kurs dadurch unter Druck. Die eigentlichen Nachrichten - Übernahmeangebot - werden erst ca. 6 Wochen vor der HV kommen. Ich wünsche noch ein schönes Wochenende und nicht ärgern, wenn der Kurs nächste Woche die 4,50 nicht schafft. |