Das Hauptproblem ist, dass Du aktuell nach der DCF-Rechnung kein fair bewertetes Unternehmen findest. Viele Aktien sind nahe ihrer historischen Hochs. Bei Zyklikern sind zudem die Wachstumsannahmen sehr schwierig zu treffen. Bei schwankungsarmen Geschäftsmodellen geht das besser. Quintessenz des DCF-Kalküls: Wie stark scheint die Aktie überbewertet?
Ja, genau daran setzt das Steuersparen an. Problem: Wenn Du selbst ordentliches Arbeitseinkommen erzielst, bleibst Du nicht steuerfrei. Ganz hart ausgedrückt: Du brauchst einen Langzeitarbeitslosen, dem Du wirklich vertrauen kannst. Am besten einen aus der engen Familie. Gut, ich möchte das jetzt nicht weiter vertiefen. Der Clou: Das Depot läuft auf den und somit fallen die Kapitalerträge auch bei ihm an. Ist sein Freibetrag ausgeschöpft und liegt er unter der Freigrenze, bekommst Du sämtliche Steuern zurückerstattet. So machen große Gewinne dann auch richtig Freude. Und ganz ehrlich? Deutschland bekommt von mir schon mehr als genug: Lohnsteuer, GEZ, Umsatzsteuer, Mineralölsteuer und jetzt wieder kräftig Unterstützung für die pyrotechnische Industrie ;) -ok, letzteres entscheide ich ja frei. Dennoch soll dieser Staat mal nicht zu gierig werden ;)
Das ist die große Schwäche dieses Leverage-Modells: Dividende drücken auf den Kursgewinn wegen des Dividendenabschlags. Mein Kumpel darf jederzeit, auch unterjährig, verkaufen. Es sei denn, dadurch würde Kursverlust entstehen. D.h. wenn das Ding mal ne Spitze ausbildet, etwa 15%+ vorweist, kann er verkaufen: 15%*2 = 30% ./. meine Entschädigung: sagen wir mal 5% Divi * 2 =10% ... 30%-10% = 20% Er kann mithin eine Expressprämie erreichen. Aber stimmt schon, bei 9-14% stehe ich schon recht gut da. Vor allem weil ein behavioristischer Anreiz für ihn besteht mich nicht mit Kursverlusten zu belasten sondern zu verlängern: Ich bekomme weiter Dividende und damit wächst mein Polster, um etwaige Kursverluste auszugleichen. Da spielt mir halt voll die steinzeitliche Verlustaversion des Menschen rein^^ 100 Verlust sind doppelt so schlimm, wie 100 Gewinn schön sind... Fairerweise müsste man aber auch fragen, wie viel Risikoprämie für modellgleiche Derivate von Banken verlangt würde. Dürfte ähnlich oder höher sein? Zumindest sind bei mir keine Verwaltungskosten eingepreist. Bei mir ist es simpel: Dividende (Zins) = meine Risikoprämie. Keine Verwaltung, keine Marge, keine Steuern. Ein herrlich einfaches Modell. Vor allem ist alles variabel: Das Unternehmensrisiko, sprich Dividendenrisiko trage ich allein, so wie er das Kursrisiko. Im schlimmsten Fall trägt jeder seinen Anteil am Kursverlust. Es gibt keinen Hebel, der nach hinten ausschlägt und keine überteuerten Ordergebühren wie von Derivaten.
Ich habe mal mit Derivaten getraded und nur satte Verluste eingefahren. Zum Glück war das nur Musterdepot-Spielgeld. Von dem her kamen Derivate für mich nicht in Betracht. Um trotzdem ähnliche Wirkung zu erzielen, habe ich mir dieses und noch andere Geschäfte ausgedacht, die im Grunde Derivate abbilden und von Privatpersonen nachgebildet werden können. |