In deinem Link steht aber etwas anderes als du schreibst!
In deinem Link steht: "Eine defensive Aktie ist ein Unternehmen mit relativ gleichbleibenden Erträgen, unabhängig vom Wirtschaftsklima. Daher bleibt die Nachfrage nach den Angeboten eines defensiven Unternehmens normalerweise gleich, egal, ob die Wirtschaft wächst oder schrumpft.
Defensive Aktien werden auch als "nicht-zyklische" Unternehmen bezeichnet (als direktes Gegenteil der zyklischen Unternehmen, deren Einkünfte je nach Wirtschaftslage fluktuieren)."
Also wie ich sagte: Unternehmen, die ein schwankungsarmes und krisenresistentes Geschäft haben. In deinem Link steht absolut nichts von KGV, Dividende nur zu dem Teil mit dem Wachstum, da kann man sich streiten, das sehe ich anders, ein defensives Geschäft kann auch wachstumsstark sein.
Und eben bei defensiven Aktien wie Fresenius gibt es nicht so viel Wertverfall. Vor allem das Geschäft leider nicht unter Krisen, denn Aktien sind nur eine Abbildung des dahinterliegenden Geschäfts.
Bei manchen Aktien wie Lindt, Hermes oder Rollins wartet man seit Jahren bis Jahrzehnten auf ein KGV von unter 20. Und aller Voraussicht wird man das niemals sehen, weil das einfach defensive Qualitätsunternehmen sind. Die bloße Zahl KGV ist einfach nichtssagend. Deshalb muss man sich davon freimachen und das KGV in einen Kontext zur Historie setzen.
RWE ist total zyklisch, defensiv ist was anderes. Nur innogy war defensiv und die wurden ja abgespalten. Deshalb hat RWE die letzten 10 Jahre auch 70% am Kurs verloren und kaum Dividenden gezahlt, weil der Strompreis abgerutscht ist und man von den Regierungen zu Ökostrom gezwungen wird. Vonovia ist 2015 in einer Hausse 30% innerhalb von 4 Monaten gefallen. Das ist auch nicht so schwankungsarm. Dazu hat Vonovia ein KGV von 24, denn für Immobilien benutzt man nicht den Gewinn, sondern den FFO stattdessen (eigentlich muss man auch noch statt der Marktkapitalisierung den EV nehmen). Wenn du glaubst Vonovia wäre günstig, weil sie dieses Jahr ein KGV von 8 haben, dann läufst du Gefahr hier viel zu teuer zu kaufen, denn Vonovia ist extrem überbewertet, wenn du mehr Infos möchtest geh auf reit.com . Dass sie jetzt auf 3 Wochen wenig geschwankt hat, heißt erstmal nix. Das ist ein sehr kurzer und wahlloser Zeitraum.
Wenn du eine Aktie hast, die 30% fällt, dann ist es total egal, ob du 1,15% oder 3% Dividende bekommst. Deine Verluste kannst du auf beide Weisen nicht ausgleichen. Zudem, wenn man den Dividendenabschlag noch mit einbezieht, dann verlierst du bei der 1,15%-Variante sogar weniger, da du dann nur 31,15% vom Kurs verlierst. Bei der anderen dagegen 33%, denn Dividenden sind kein magisch geschaffenes Geld, sondern einfach nur "left pocket, right pocket". Dagegen ist aber ein wichtiger Unterschied, dass Fresenius nur 20-25% seiner Gewinne ausbezahlt, Vonovia dagegen aber 73% (674 Mio. Dividend geteilt durch 920 Mio. FFO), also behält Vonovia viel weniger Geld im Unternehmen, das sich verzinsen kann. Damit bedeutet es, dass Vonovia natürlich auch weniger Dividendenwachstum erzeugen kann als Fresenius, die ihr Geld hauptsächlich reinvestieren. Wenn Fresenius wollte könnten Sie auf der Stelle 3% Dividende zahlen, aber tun sie nicht, weil es idiotisch wäre, weil sie intern im Unternehmen den einbehaltenen Gewinn gigantisch verzinsen können und er der finanziellen Stabilität dient. Wenn wir annehmen, dass Fresenius 15% Verzinsung damit erzeugen kann und diese Verzinsung an die Aktionäre über steigende Dividenden ausgibt (wie man es schon seit 25 Jahren macht) und Vonovia dagegen nur 5%, dann ist die Fresenius-Dividendenrendite nach 11 Jahren schon höher als die von Vonovia, wenn man nicht reinvestiert. Wenn man reinvestiert, dann dauert es 14 Jahre. Und ich habe noch deutlich länger bis zur Wunschrente ;) Deshalb definitiv long Fresenius, da kassiert man langfristig mehr Dividenden. |