27.04.2008 14:17 United Internet erhöht Preis und Druck United Internet zieht die Daumenschrauben an. Der Konzern ist bereit, zwei Euro je Aktie mehr für die Freenet-Übernahme zu zahlen. Für Freenet wird es eng: Offenbar hat sich United Internet den Rückhalt großer Freenet-Aktionäre gesichert. "Wir haben nach wie vor großes Interesse an einer Übernahme der freenet AG", schreibt United-Internet-Chef Ralph Dommermuth in einem Brief, der boerse.ARD.de vorliegt, an Freenet-Chef Eckhard Spoerr. Das klingt freundlich, ist aber nur der Auftakt für eine handfeste Drohung.
Die Drohung hat es in sich: Acht institutionelle Investoren, so Dommermuth, hätten ihre Interesse bekundet, ihre Freenet-Aktien an United Internet zu verkaufen. Diese acht Investoren hielten etwa 32,6 Prozent des Grundkapitals der Freenet AG. Zusammen mit dem United Internet und Drillisch gehaltenen Anteil von 25,24 Prozent würde UI in den Besitz von über 58 Prozent der gesamten Freenet-Aktien kommen.
Mit dem Rücken an der Wand Welche acht institutionellen Anleger bereit seien, Freenet-Aktien zu verkaufen, darüber kann spekuliert werden. Der größte Anteilseigner an Freenet ist nach wie vor die MSP Holding, bestehend aus United Internet und Drillisch. Danach kommt die Schweizer Großbank Credit Suisse, die einen Anteil von 16,52 Prozent besitzt, an dritter Stelle folgt Hermes Focus Asset Management mit 5,36 Prozent, danach die Teles AG mit 3,7 Prozent.
Freenet wird die Verkaufsbereitschaft seiner institutionellen Aktionäre sicherlich prüfen. Wenn sich die Drohung als wahr herausstellt, und United Internet den "angestrebten Erwerb" dieser Aktien finanzieren kann und vollzieht, dann steht das Büdelsdorfer Internetunternehmen mit dem Rücken zur Wand. Dann besitzt nämlich der ungeliebte Konkurrent, der Freenet teilen will, mehr als 50 Prozent.
Von Freenet gab es am Sonntag Nachmittag kein Kommentar.
Zwei Euro je Aktie mehr Um den restlichen Aktionären des Konkurrenten den Wechsel schmackhaft zu machen, will United Internet den Preis erhöhen. Der Preis je Aktie, den United Internet bereit wäre zu zahlen, erhöhe sich um zwei Euro auf 16 Euro, schreibt Dommermuth.
Aber erst nach nach Erhalt "aller notwendiger Informationen" zum Unternehmen, darunter Bilanz und Segmentberichterstattung. Danach werde United Internet über die Veröffentlichung des Angebots an die außenstehenden Aktionäre entscheiden, um sodann, so Dommermuth süffisant weiter, "gemeinsam mit Ihnen die Strukturierung der Übernahme festlegen". Für Freenet wäre es die Filetierung nach der Niederlage. |