Allgemein gehen Auftragsbestände in der Druckindustrie zurück
Die Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage in der Druckindustrie sind mit minus 21 Prozent um das Dreifache schlechter als im Vormonat und damit bereits den dritten Monat in Folge negativ. Vor allem die Auftragsbestände werden deutlich schlechter beurteilt.
Der Abstand zur Geschäftslagebeurteilung der Gesamtindustrie beträgt nun 66 Prozentpunkte, das heißt, in der Gesamtindustrie wird die Geschäftslage wesentlich besser eingeschätzt. Das entspricht zwar im Juli einem typischen Saisonmuster, aber so groß wie diesen Monat waren die Abstände noch nie. Ungefähr 40 Prozent der befragten Druckereien sind nach den Ergebnissen des ifo-Konjunkturtests im Auslandsgeschäft tätig. Ihre Beurteilungen der Auslandsaufträge haben sich seit März 2011 kaum verändert und sind mit minus 8 Prozent unverändert schlecht.
Das Geschäftsklima rutscht wegen der verschlechterten Einschätzungen zur Geschäftslage mit minus 1 Prozent wieder unter die Nulllinie. Die Erwartungen für das Auslandsgeschäft sind mit 7 Prozent der Antwortsalden nahezu unverändert. Die Geschäftserwartungen sind weiterhin positiv und liegen unverändert bei 21 Prozent, wobei 32 Prozent der Druckunternehmer eine Verbesserung der Geschäftslage in sechs Monaten erwarten, 11 Prozent eine Verschlechterung, 57 Prozent erwarten keine Veränderung. Im gleichen Vorjahresmonat lagen die Erwartungen bei 19 Prozent. (Quelle: bvdm 27.07.2011 ) __________________________________________________ Druck-Wachstum erst 2012
Die deutsche Druckindustrie konnte im Jahr 2010 nicht von der guten Entwicklung der Gesamtwirtschaft profitieren. Auch für 2011 ist mit einer Stagnation zu rechnen. Der Bundesverband Druck und Medien (bvdm) stellte auf seiner Jahrespressekonferenz Zahlen und Einschätzungen vor. Während das Verarbeitende Gewerbe im Jahr 2010 mit 14,5 Prozent zweistellig beim Umsatz zulegte, verlor die Druckindustrie weitere 2,5 Prozent ihres Umsatzes. Im Jahr 2010 erwirtschafteten die rund 10. 000 Unternehmen der Branche damit einen Umsatz von circa 20,3 Milliarden Euro. Die Kapazitätsauslastung der Druckbetriebe stieg im Jahresdurchschnitt 2010 auf 81,8 Prozent, das sind 3,3 Prozentpunkte mehr als 2009.
Seit Anfang 2011 hat sich die Lage der Druckindustrie leicht verbessert. So stiegen die Umsätze der Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten – ausgehend von dem sehr niedrigen Niveau des Vorjahres – bis April 2011 um 4,6 Prozent auf rund 4,25 Milliarden Euro. Die ersten Einschätzungen für das 1. Halbjahr deuten wieder auf rückläufige Zahlen hin, so dass der bvdm für 2011 insgesamt eine Umsatzstagnation erwartet. Vor allem den kleinen mittelständischen Druckunternehmen mache der Strukturwandel mit dem starken Boom der elektronischen Medien zu schaffen.
Deutlich werde dies, so der bvdm, bei der Betrachtung der langfristigen Branchenentwicklung. Gegenüber dem Jahr 2000 ist die Zahl der Betriebe um 27,8 Prozent, die der Beschäftigten um 28,8 Prozent gesunken. Damit sind der Branche in den vergangenen zehn Jahren 3.879 Betriebe und 64.140 Beschäftigte verloren gegangen. In der deutschen Druckindustrie arbeiten rund 158.751 Mitarbeiter, das sind 4,3 Prozent weniger als im Vorjahr 2009 (165.903). Die Ertragslage in der Druckindustrie wird durch steigende Kosten in 2010 bei Papier (bei Verpackungspapieren bis zu 36 Prozent), Druckfarben (+1,3 Prozent) und Druckmaschinen (+1,6 Prozent) erheblich belastet. Alarmierend sind für den Verband die sehr hohen Energiepreise (+4,3 Prozent). Im Vergleich zum Basisjahr 2005 weisen diese eine außerordentliche Wachstumsrate von 22,6 Prozent auf. Ein Umsatzwachstum, so die bvdm-Üpronose sei bestenfalls in Höhe von 1,5 Prozent im Jahr 2012 zu erwarten, wenn die Gesamtkonjunktur weiter stabil bleibe. Positiv wertete der bvdm den sehr maßvollen Lohnabschluss in der Druckindustrie verbunden mit der 33 Monate langen Laufzeit. „Diese Planungssicherheit sind der große Erfolg der diesjährigen Tarifrunde“, so bvdm-Präsident Rolf Schwarz. Gleichzeitig kritisierte der bvdm die starre Haltung der Gewerkschaft zum Manteltarifvertrag. ver.di müsse sich nach diesem Abschluss fragen, welchen Stellenwert für sie künftig ein moderner Flächentarifvertrag habe, wenn sie Reformen an dem Tarifwerk verweigere und belastende Forderungen zum Manteltarifvertrag aus rein taktischen Bewegungen aufstelle. (Quelle bvdm 6.7.2011) ----------- MfG bauwi Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern das er nicht tun muß, was er nicht will. |