Zitat: "Geopolitische Interessen mißachtet, Sicherheitsinteressen von RU mißachtet"
Dieses Verständnis einer Weltordnung geht an den Grundwerten einer UN vorbei, welche die Souveränität von Staaten unterstreicht. Indem Russland für sich beansprucht, dass man auf seine "Sicherheitsinteressen" Rücksicht nimmt, stellt es die Souveränität von Staaten in Frage und verletzt damit die Grundfesten der UN. Zudem hat es nichts mit "Sicherheit" zu tun, sondern ist es der Versuch, einen russischen Imperialismus durchsetzen zu wollen.
Das Argument, dass die USA russische A-Waffen in Kuba nicht tolerieren würden, ist reine Mutmaßung, zumal der Vergleich gewaltig hinkt, denn die USA haben in der Ukraine keine Atomwaffen stationiert, im Gegenteil, die Ukraine hat ihre Atomwaffen sogar in den 90er-Jahren abgegeben. Mir wäre es neu, dass die USA plant, in der Ukraine Atomwaffen stationieren zu wollen.
Deshalb ist das Argument letztendlich wieder nur Teil einer Rechtfertigungskampagne des russischen Angriffskrieges. Im Prinzip kann man mit dieser Herangehensweise Alles rechtfertigen, selbst einen Atomschlag gegen die Ukraine, weil man in der Historie der USA immer wieder Angriffsflächen findet, welche man heranziehen könnte. Weil die USA Bockmist gebaut haben und dafür nicht entsprechend belangt wurden, ist das nun ein Freifahrschein für Russland.
Statt dass man die Vorgänge eines US-Imperialismus verurteilt, tut man kurioserweise genau das Gegenteil, man legitimiert damit indirekt auch US-imperialistisches Verhalten, indem man russischen Imperialismus mit dem US-Imperialismus zu rechtfertigen versucht. Weil die USA es "durften", solle man nun auch Russland "verstehen".
Nein, am russischen Angriffskrieg lässt sich nichts "verstehen", lässt sich nichts rechtfertigen, Imperialismus / Kolonialismus gehört einfach nicht mehr in diese Welt und wer dagegen verstößt, der sollte Heute dafür einen extrem hohen Preis bezahlen müssen und daran möglichst zerbrechen.
Weil wenn dieses Verhalten geduldet wird, z.B. durch einen Verhandlungsfrieden, dann wird man wieder in alte Zeiten zurückfallen und in der Welt wieder neue Imperien entstehen, mit allem dem daraus resultierendem Leid.
Und die Anfänge sind bereits zu sehen, z.B. Armenien vs. Aserbaidschan, im Jemen, in den Militärputschisten inmitten Afrikas.
Der Klimawandel wird diese Konflikte zusätzlich motivieren.
D.h. wenn wir Russland keine klare Kante zeigen, werden weitere Konflikte ähnlicher Art folgen und wir aus diesem Teufelskreis nicht mehr herauskommen.
Das ist wie ein Fass, welches immer öfter durchbohrt wird. Die Löcher mag man mit einem Verhandlungsfrieden abkleben können, doch dann werden weitere Löcher gebohrt und man aus dem Abkleben ( Verhandlungsfrieden ) nicht mehr herauskommen. Man wird all seine Werte opfern um dann feststellen zu müssen, dass das Fass derart durchlöchert ist, dass am Ende eine Radikalkur stehen wird.
Deshalb ist es umso wichtiger, dass man nicht die Löcher nur abklebt, sondern man den Bohrer zerstört oder zumindest so stumpf macht, dass sie sich nicht mehr durchs Holz fressen können. Dass dafür Opfer gebracht werden müssen, dass das Fass dadurch auch Schaden nehmen kann, liegt leider in der Natur der Sache, doch wenn man einem Teufelskreis entkommen will, wird genau das unvermeidbar sein. |