einen Bekannten mal spaßhalber zum Jobcenter begleitet. Wollte mir mal das Amt anschauen, wo ich mal in meiner Jugend zuletzt war. Was mir als erstes auffiel: da war ein Securitydienst, den es früher nicht gab. Den man früher offenbar nicht brauchte. Zu der KLientel, die sich hier überwiegend aufhält, sage ich nichts. Einen Tick schlimmer, wie ich es erwartet habe. Mein Bekannter ist Ende 50. Ohne Migrationshintergrund, gute Qualifikation und Ausbildung. So gut wie nie arbeitlos bisher. Auf Grund des Alters aber jetzt offenbar schwer vermittelbar, weil für die Betriebe zu alt und zu teuer. BIsher ca. 20 Absagen ohne jedes Vorstellungsgespräch. Die Vermittlerin macht richtig Druck. Nachweise, wann, wo und wie beworben. Fragt, warum er nach 6 Wochen Arbeitslosigkeit immer noch keinen Job hat? Bietet Berwerbungstraining an. Freundlich ist anders. Wow, da frag ich mich, warum ich hier so viele 20, 30 oder 40 jährige sehe ? Massenhaft. Wenn die mit denen genauso umgeht, dürfte keiner von denen lange arbeitslos sein. Oder sind die alle ohne Qualifikation? Die Regeln bei Arbeitslosigkeit ( ALG 1) sind, nach 6 Monaten muss man auch einen Job annehmen, der nur dem Arbeitslosengeld entspricht. Also nur 55 % des " alten" Lohnes! Wow. Das ist hart. Erscheint mir sozial nicht gerechtfertigt. Da ist der soziale Abstieg vorprogrammiert. Vor allem, wenn du auf Grund deines Alters kaum mehr eine Chance auf einen vernünftigen Job hast. Mein persönlicher Eindruck ist, wenn du eine gute Qualifikation hast, bist du zum lebenslangen Arbeiten " verdammt" oder du steigst verdammt schnell ab. Hast du keine oder eine schlechte, wirst du in diesem Land mit lebenslangen Sozialleistungen " belohnt". Auch wenn das für die Meisten von uns kein erstrebenswertes Niveau darstellt. |