fast jedes Jahr seit 2001. Typischerweise stecken die Mexikaner pro Jahr um 1 Milliarde Dollar in diese Puts.
In den besten Jahren brachten die Puts den Mexikanern bis zu 6 Mrd. Gewinn.
Die Puts sind eine Absicherung gegen sinkende US-Ölpreise. Steigt Öl hingegen über den Basis-Preis dieser Puts, verfallen die Puts zwar wertlos, aber die Verkaufsprofite aus physischer Lieferung steigen dann deutlich (und ungebremst). Die Profite werden lediglich gemindert um die eine Milliarde Fix-Kosten für den Hedge.
Mit diesem Put in der Hinterhand muss sich Mexiko nicht sonderlich kooperativ gegenüber den Saudis bzw. der OPEC verhalten. Mexiko, das KEIN Mitglied der OPEC ist, hat bislang lediglich Kürzungen um 100.000 Fass/Tag zugestimmt - bei einer Fördermenge von 1,75 Mio. Fass/Tag.
Das bleibt ein Tropfen auf den heißen Stein, denn der Überhang der Ölproduktion liegt aktuell wegen der geringen Nachfrage bei 30 Mio. Fass/Tag. Da fallen 100.000 Faß/Tag weniger überhaupt nichts ins Gewicht.
Auch die von OPEC+ geplante Förderkürzung um 10 Mio. Fass/Tag bringt nicht wirklich viel, weil eben 30 Mio. Fass/Tag weniger gefördert werden müssten, um die Angebot-Nachfrage-Balance in Corona-Zeiten wieder herzustellen.
OPEC+ hat von ihren Mitgliedsstaaten 23 % Kürzung gefordert. Für Mexiko entspräche dies einer Förderkürzung von 400.000 Fass/Tag.
Mexiko kauft die WTI-Puts offenbar meist zu Basispreisen um 45 Dollar (bei US-Banken). Sollte US-Öl jetzt tatsächlich auf 15 Dollar fallen, würden keine Kürzungen in Mexikos Staatshaushalt erforderlich, weil die aktuelle Puts die Verluste aus dem niedrigen Ölpreis auffangen.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Mexikaner klammheimlich mit der OPEC und den Russen am gleichen Strang ziehen. Gemeinsames Ziel scheint zu sein, die lästigen US-Fracker in die Pleite zu treiben. Sind die weg, würde US-Öl vermutlich wieder auf 60 Dollar steigen (bis neue Fracker kommen).
60 Dollar WTI-Preis ist für die Ölförderländer (ex USA) vorteilhafter, als würde der WTI-Preis wegen fortgesetzten US-Fracking (und resultierender Ölschwemme) jahrelang bei 40 Dollar seitwärts krebsen.
Und für Mexiko bringt die Verweigerung wegen des Puts nicht mal Verluste. |