Ich bin doch sehr verwundert, wie sich nicht nur das Forum hier sondern auch die angeblichen Kunden von Tesla verhalten. Das Model der laufenden Produktion verkauft sich nur schwach und die Bestellungen des kommenden Modells haben nicht einmal den Charakter von Aktienoptionssscheinen. Hier werden Bestellungen auf ein nicht serienreifes Modell entgegengenommen mit der Aussicht, dass 2017 die Produktion beginnen soll. Das ist zu tiefst unseriös. Das hat eher den Charakter einer unverzinsten Anleihe auf kommende Autokäufe.
Warum ein deutscher Automobilbauer von so unseriösem Verhalten betroffen sein soll, ist nicht erklärbar. Zumindest eine serienreife Produktion sollte als Mindestvoraussetzung zu einer Marktbetrachtung vorhanden sein. Alles andere muss man als Thematik einer laufenden Entwicklungsphase betrachten.
Dennoch wurde auch hier im Forum schon auf echte Faktoren hingewiesen, die die deutsche Automobilindustrie treffen. Sie kommen von den echten Vorreitern der Elektromobilität. Sie haben das Problem der möglcihen Rechweitenbegrenzung erfolgreich gelöst, und werden von da aus alle zukünftigen Entwicklungen anknüpfen.
Die Rede ist von den Street Scootern WORK der Deutschen Post. Hier ist die Erprobungsphase erfolgreich abgeschlossen worden und das Projekt, das genau auf die Bedürfnisse der Post zugeschnitten ist, jetzt in Serie gegangen. Anders als alle anderen Denkansätze, Vorserienmodelle oder gar Serienmodelle bei denen die Reichweite/Batterieladung von ausschlaggebender Bedeutung war und ist, ist das beim WORK (so lautet der eigentliche Name des Autos) erfolgreich gelöst worden, weil es auf die Bedürfnisse des Kunden explizit zugeschnitten wurde.
Hier besteht die echte Innovation darin, dass der Energieverbrauch an die erforderliche Reichweite angepasst wurde, und zwar so, dass eine Deckelung für die Entladung eingerichtet wurde, die die Langlebigkeit der Akkus extrem erhöht. Die Ausrichtung ist dabei an die erforderliche Reichweite geknüpft worden, die pro Tour anfällt. Das sind maximal 85 Km.
Diese maßgeschneiderte Vorgehensweise ist von den anderen Automobilfirmen nicht aufgenommen worden, obwohl ganz besonders dafür Bedarf besteht. Bedarf der aber nicht hinterfragt/abgefragt wurde/wird. Gerade die Unterstellung, dass jeder Kunde ein Fahrzeug mit hoher Reichweite benötigt, verhindert die frühzeitige erfolgreiche Markteinführung der Elektromobilität bei Personenkraftwagen. Hier entsteht ein Innovationsvorsprung durch ein Nieschensegment (Kleintransporter), das aber in seiner Entwicklung auch PKW´s vollständig beinhaltet, weil die Reichweitenfrage alle Fahrzeuge betrifft.
So kann eine Weiterentwicklung bei laufender Produktion das Pferd von der richtigen Seite her aufzäumen, indem vom kleineren auf einen größeren Inhalt entwickelt wird. Aber genau für diesen kleineren Inhalt (=geringere Reichweite) besteht schon ein erheblicher Bedarf. Es sind die Pendler, die täglich aus den Randgebieten der Städte zur Arbeit pendeln. Hier ist auch eine Reichweitenbegrenzung, die für die Kunden zugeschnitten ist, ein Anschaffungsfaktor, der jedoch nicht berücksichtigt wird, weil eine Kappung, die die Batteriekosten massiv senken würde, nicht in den Sinn kommt.
Diese pendelnden Personen haben ein spezielles Fahrverhalten, das aus dem Umfang der täglichen Bewegung hergeleitet wird. Sie versuchen ständig die verwendete Zeit hinter dem Steuer zu senken, was zwangsläufig auch zur Senkung der benötigten Reichweite der Benutzer führt. Darin enthalten ist auch ein spezielles Einkaufsverhalten, das zusätzliche Wege vermeidet und eher auf größere Einkäufe am Wochenende mit einer gesonderten Fahrt (im Pendelbereich) setzt, als auf Abstecher nach der Arbeit.
Da kündigt sich eine Entwicklung an, die möglicherweise eine eigenständige Entwicklung beinhaltet, die von Fachleuten die Innovation über einen Quereinstieg in die PKW-Industrie beinhalten kann. Aber darüber macht sich bei den Autobauern kaum einer Gedanken. (Es gibt ja nicht nur den WORK, sondern auch schon andere Prototypen)
Der Chartlord
(Es sind eben Autobauer, und was ein Bauer nicht kennt, das beachtet er nicht) Hähä ! |