@ doc2
Danke Doc2 für den informativen Beitrag vom 29.12.2015. Durch die Feiertage kann ich leider erst heute reagieren. Ich darf Ihren Beitrag nochmals auszugsweise zit.:
"Nun den K+S Aktionären zu verkaufen das es ein unglaublich gutes Angebot ist, lässt mich nur zu einem Schluss kommen. Man denkt die K+S Aktionäre wären dumm oder bestünden größtenteils nur aus Aktionären die schnelle Gewinne suchen. Hier beginnt für mich die Dreistheit und ja auch die Naivität von POT. Sie unterschätzen das K+S Management und auch die Gegenseite massiv! Aber das haben sie nun zu spüren bekommen..."
Aber warum, hält das K+S Management seine Privatanleger für naiv?
Im Juni erfahre ich zunächst aus den Medien, dass Potash dem Vorstand und AR der K+S den Vorschlag unterbreitet hat, den Aktionären der Gesellschaft unter bestimmten Bedingungen, einschließlich einer Due Diligence-Prüfung, die Übernahme aller Aktien zu 41,00 im Wege eines freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots anbieten zu wollen. (Quelle: 25.06.2015 www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/...ernehmen-13668920.html)
Und obwohl einige user sich berufen fühlen, uns Laien zu erklären, dass es formaljuristisch ja gar kein Übernahmeangebot gab, versucht der Vorstand den schlechtesten aller Berater, die Politik, für sich zu mobilisieren:
K+S ruft nach dem Staat (Quelle: Handelsblatt 29.07.2015) und gibt 10.000.000 aus um ein nicht nicht vorhandenes Angebot abzuwehren: Abwehrschlacht gegen Potash kostet K+S zehn Millionen Euro (Quelle: 12.11.2015 - http://www.hna.de/kassel/k-s-org235177/...llionen-euro-5851345.html).
Übrigens, diese Informationen habe ich auf der homepage (Pressemeldungen) von vergeblich gesucht.
Stattdessen, beruft sich der Vorstand auf eine grenzwertige Fragebogenaktion und wird nimmer müde zu erklären: "84% der Privatanleger unterstützen die Ablehnung des aktuellen Übernahmevorschlags von PotashCorp durch das K+S Management. und es wird noch besser 72% der Privatanleger fühlen sich im Allgemeinen gut über K+S informiert und weiter 92% der gut informierten Privatanleger lehnen den Übernahmevorschlag ab.
Und es werden noch weitere Nebelbomben geworfen: Die Befragung wurde von einem Marktforschungsinstitut im Auftrag von K+S durchgeführt und ausgewertet. Sie ist repräsentativ für die Meinungen aller Privataktionäre der K+S, die zum Zeitpunkt der Befragung und gemäß dem aktuellen Aktienregister der K+S etwa 30% der ausstehenden Aktien der K+S halten. (Quelle: http://www.k-plus-s.com/de/news/...rmationen/2015/presse-150810.html)
Dann wollen wir doch mal den Nebel zur Seite schieben:
Die K+S AG befindet sich zu 100 % im Eigentum der Aktionäre. Davon sind rund 30 % sog. Privataktionäre. Von diesen Privataktionären haben wiederum nur rund 30% auf diesen Fragebogen geantwortet. Mithin 10 % aller Anteileigner, so könnte man glauben. Aber es wird noch besser: Von den 10 % halten sich 72 % gut informiert also vermeidlich 7 % aller Aktionäre und von diesen lehnen 92 % - also vermeidlich rd. 6,3 % aller Aktionäre den Übernahmevorschlag ab!
So könnte man m.E. das Ergebnis der Befragung relativieren. Wenn das Wörtchen 'wenn' nicht wäre. Wer lesen kann ist wie immer klar im Vorteil. Der Fragebogen ist
repräsentativ für die Meinungen aller Privataktionäre
Entscheidend ist, welche Kriterien man zugrunde gelegt hat. Geht es darum den Vorstand zu entlasten, Beschlüsse zur Gewinnverwendung zu fassen, etc
ist das Maß aller Dinge das Stimmrecht je Aktie!
So könnte es theoretisch sein, dass eine Aktiengesellschaft aus 10 Aktionären besteht, von den 7 Aktionäre rd. 97 % des Stimmberechtigten Kapital halten und die verbleibenden 3 Aktionäre nur 3 % des Stimmberechtigten Kapital halten. Hierüber gibt das Aktienregister Auskunft.
Im Falle der Fragebogenaktion haben wir gelernt: Sie ist repräsentativ für die Meinungen aller Privataktionäre der K+S, die zum Zeitpunkt der Befragung und gemäß dem aktuellen Aktienregister der K+S etwa 30% der ausstehenden Aktien der K+S halten. Nur leider hört an dieser Stelle die Transparenz auf.
Worauf wir seitens des Vorstands der K+S nicht hingewiesen wurden, ist die Tatsache, dass das Marktforschungsinstitut bei der Auswertung der Fragebogenaktion keinen Zugriff auf das Aktienregister hatte.
Was nichts anderes bedeutet, dass die publizierten Aussagen wie 84% der Privatanleger unterstützen die Ablehnung des aktuellen Übernahmevorschlags von PotashCorp durch das K+S Management eben nicht repräsentativ in Bezug auf das stimmberechtigte Kapital sind und eben nicht die repräsentative Meinung der Anteilseigner wieder spiegeln.
Ich würde formulieren wollen: Die Kleinanleger i.S.v. Privatanlegern wurden für die Belange von Vorstand und AR instrumentalisiert.
Stellt sich doch die Frage, warum der Vorstand dies für Notwendig befunden hat. Doc2, wenn der Vorstand von Potash uns K+S Aktionäre für dumm hält, wie Sie es formuliert haben, so ist dieser Versuch aus seiner Sicht sicherlich legitim.
Aber wie muss ich es bezeichnen, wenn mich der Vorstand von K+S für blöd hält, dem ich mein Erspartes anvertraut habe. Also ich finde, da hat selbst Tilk seinen Meister gefunden.....
|