Kaum jemand hat über die Große Depression glücklicherweise mehr geforscht als diejenigen, die heute das Sagen in der Fed und der US-Regierung haben - ob nun der Fed-Chef Bernanke oder die Chefberaterin von Obama in Wirtschaftsfragen Christina Romer - und das ist gut so. Daher haben sie auch alles getan, um den Bankenapparat zu stabilisieren (übrigens im Gegensatz zu Deutschland nicht zu Lasten des Steuerzahlers, denn es kann sein, dass man aus den Unterstützungsmaßnahmen sogar mit Gewinn rauskommt, was bei uns der dämliche Steinbrück nicht hinbekommen hat, vermutlich weil sein Opa die Deutsche Bank mitgründete, und die Landesbanksauställe immer noch in zu großen Dimensionen von publicitygeilen Landespotentaten erhalten werden), da als die wichtigste Ursache für den damaligen Zusammenbruch die mangelnde Verfügbarkeit von Krediten ausgemacht wurde.
Diese Sorge kann zwar nicht schaden und ist auch als Vorbeugung okay, ist aber meines Erachtens übertrieben, da Volkswirte aus ihrer Vogelperspektive gerne einen wichtigen Unterschied übersehen, der mehr einzelwirtschaftlich begründet ist: Die Fähigkeit zur Innenfinanzierung von Unternehmen in der heutigen Zeit ist mit denen in der damaligen Zeit nicht vergleichbar, denn US-Firmenkassen sind so prall gefüllt wie niemals in der Unternehmensgeschichte - nicht nur absolut, sondern auch relativ gesehen.
In Euro am Sonntag von heute kann man z.B. dazu lesen: "Der Netto-Cashflow der US-Unternehmen erreichte im ersten Quartal 1,7 Billionen Dollar. Das bedeutet sowohl als absolute Größe als auch als Anteil von zwölf Prozent am Bruttoinlandsprodukt einen historischen Höchstwert."
Das heißt nichts anderes, dass die Unternehmen, die keine Banken sind, als Gesamtheit in den USA weder die Aktionäre für neue Aktien, noch den Kapitalmarkt für Anleihen oder die Banken für direkte Kredite benotigen - sie finanzieren sich locker aus dem Cash Flow. Ja es kommt sogar noch besser - sie legen vermutlich Geld am Kapitalmarkt an, sodass die USA durch die höhere Sparquote der Konsumenten und die Cash-Flow-Überschüsse der Unternehmen inzwischen bei der Finanzierung des Staatsdefizites sehr viel weniger auf ausländische Kapitalzuflüsse angewiesen sind. |