Ich finde es bemerkenswert, wie Sie sich ausschl. auf den Kalipreis fokussieren.
Ein Management hat langfristige strategische Entscheidungen zu treffen. Das zweite Standbein, sprich US Salz stand schließlich für rd. 50 % des Umsatzes und seit der Konsolidierung von Morton Salt ein EBIT von rd. 2,0 Mrd. Euro eingespielt. Und galt noch 2017/18 als der Garant. Immerhin sollte 2020 ein EBITDA von 400 Mio Euro erwirtschaftet werden.
Ganz so einfach, wie Sie es darstellen ist die Verantwortung des Management nun doch nicht; einfach nur auf einen hohen Kalipreis hoffen, kann und ist auch nicht die Aufgabe eines Vorstands. Nicht von ungefähr hat K+S nach Canada geschielt.
Die Produktionskosten in Deutschland sind nicht "alternativlos", sondern durchaus korrigierbar. Sicherlich sind dem auch Grenzen gesetzt, nur dann muss man auch den Mut aufbringen und die Konsequenzen ziehen.
Es ist nicht vermittelbar, wie man einerseits Geld verbrennen kann, weil vermeintlich die Produktionskosten zu hoch sind und andererseits "Ertagsperlen" veräußert, um einen Zeitraum X zu überbrücken, bis denn irgendwann wieder signifikant höhere Preise am Markt erzielt werden können.
Die heutige Meldung zeigt doch auch, dass es in Deutschland durchaus möglich ist, zu deutlich geringeren Kosten zu produzieren. Wobei ich die Meldung gar nicht der Höhe nach bewerten möchte, sondern dem Grunde nach. Wo bleiben die Innovationen aus dem Hause K+S. Wo sind die kreativen Köpfe geblieben. Diesbezgl. kommt nichts, rein gar nichts.
Statt dessen wird medial wirksam die Aufstellung eines (!) Aquaponic-Forschungscontainer gefeiert. Das verstehe wer will, der Markt jedenfalls nicht.
Und selbst wenn evtl. höheren Preise erzielt werden können, werden diese auch nicht von Dauer sein, sondern unterliegen ebenfalls wieder Schwankungen, während die deutschen Produktionskosten weiter steigen werden.
Wie falsch Vorstand und AR lagen hat nicht nur die grds. Haltung gegenüber Potash eindrucksvoll gezeigt, sondern, wie bereits weiter oben beschrieben, die notwendigen Wertberichtigungen die dem Nettojahresgewinn nach Steuern der letzten 7,5 Jahren (2,0 Mrd Euro !!!) entsprochen hat.
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