macht das Halten von PSE nur noch Sinn vor dem Hintergrund, den ich schon beschrieben habe: der Hebung der speziellen stillen Reserven der Holding. Ansonsten ist man der Entwicklung der VW-Stammaktien ausgeliefert. Wie die Stammaktien inmitten eines Unternehmens, das vom Staat und der Gewerkschaft in Geiselhaft genommen und von einem anachronistischen VW-Gesetz abgeschirmt wird, prosperieren sollen, das verrate mir mal einer.
Immer klarer wird, dass die Familien Porsche und Piech, die Kraft ihrer Stimmen-mehrheit eigentlich imstande gewesen sein sollten, dem Unternehmen positive Impulse zu geben, jämmerlich versagt haben. Vermutlich deswegen, weil sie sich einerseits lasch und ohne Entschlusskraft verhalten, andererseits sich durch ihre ewigen Querelen zum Schaden des Unternehmens neutralisieren. Man muss an dieser Stelle fragen, warum dann die Porsche AG (als sie noch nicht unter dem VW-Konzern-dach war) so erfolgreich sein konnte. Aber die Antwort darauf ist einfach: weil sie damals einen "Nichtangriffspakt" geschlossen und Wendelin Wiedeking die Geschäfte übertragen hatten. Möglicherweise waren die Porsches so einfältig zu glauben, auch in Wolfsburg funktioniere das. Dabei haben sie übersehen, dass die Uhren in WOB anders ticken, nämlich nach Art der Gewerkschaft, des Landes NDS und des VW-Gesetzes, das per se jedes echte Unternehmertum konterkariert.
Aber es sind nicht nur die verkorksten Unternehmensstrukturen, die die nötigen Reformen vereiteln. Es sind auch die gravierenden Fehler, die in verschiedenen Märkten gemacht wurden und die befürchten lassen, dass VW in den kommenden Jahren entscheidend an Terrain verlieren wird. All das wurde in der Vergangeheit kaschiert und verschleiert durch das geschickte Taktieren F. Piechs und vor allem durch die hochkarätigen Beiträge der Porsche AG, der Audi AG und einiger anderer Konzerntöchter. Dabei fiel nicht auf, dass die Kernmarke Volkswagen todkrank ist.
Das alles wird dazu führen, dass künftig die Umsätze und Gewinne bescheidener ausfallen werden: Tödlich gerade jetzt, wo Milliardenschäden zu Buche schlagen. In der Folge werden Investitionen gestrichen und...die Dividenden. Den Stammak-tionären wird das gar nicht gefallen und ihr Kurs dürfte zu schleichender Depression neigen. PSE wird es zu spüren bekommen.
Sicher, der Kurs wird sich wieder erholen - mehr oder weniger. Aber alle weiteren Avancen sollte man in Frage stellen. Es steht nicht mehr so gut um die PSE. Das ist bitter, aber Tatsachen sollte man nicht ignorieren. Man tut sich keinen Gefallen damit. |