Wortklauberei hin oder her - es geht nicht, dass man seine Aktionäre, die auch noch größtenteils Privatanleger sind, derart auf die Folter spannt. Ich vermute, dass vieles im Dunklen bleiben wird. Wenn man in sechs Monaten die Daten der Drittanbieter nicht beschaffen konnte, was will man jetzt unternehmen, um sie zu beschaffen? Wenn solche Daten nicht gespeichert wurden, dann ist für die besagten Jahre wohl keine Transparenz mehr möglich. Da es sich bei den neu beschafften Daten um Daten neuerer Zeit handelt - "Da Wirecard inzwischen die erforderlichen Daten selbst vorhält, konnten KPMG für den Zeitraum Dezember 2019 über 200 Mio. Datensätze für eine forensische Prüfung zur Verfügung gestellt werden. Dabei ergaben sich keine Anhaltspunkte für Abweichungen zwischen den ausgewiesenen Umsätzen und den Kontensalden. " - wird man die organisatorischen Vorkehrungen aufgrund der Untersuchungen angepasst haben. Man hat sich für das Jetzt und für die Zukunft gewappnet, aber die Vergangenheit wird man wohl nicht mehr einholen können. So schätze ich das ein.
Was man aber wirklich tun könnte, das wäre den Aktionären zu sagen, was genau man vorhat. Wenn hier gesagt wird, dass KPMG den Bericht am... vorlegen wird, dann gehört es einfach zur Redlichkeit, dass man dieser Information den Zusatz beifügt, dass man den Bericht selbst prüfen will, bevor man ihn veröffentlicht. An den Knall nach oben glaube ich nicht mehr. Es wird lange dauern, bis man das Vertrauen zurück gewinnt und diese Wortklauberei war diesbezüglich wieder ein völlig unnötiger Schlag ins Kontor. |