So aus erster Hand.
Im Krisenmodus ist der durchschnitts Autobauer sowieso.
1) Flottenverbrauch zwingt die Modellpolitik zu ändern in Richtung kleinere Autos (geringerer CO2 Verbrauch) und zu mehr Elektromobilität in Form von reinen Elektrofahrzeugen, Plug-in Hybriden, Mild Hydrids. 2) Diese Autos sind überwiegend momentan weniger Ertragreich als die jetzigen Modelle. Je exklusiver der Hersteller, je mehr teure Modelle er bisher verkauft hat, desto stärker ist die Ertragsschwäche. Ein Daimler ist mehr betroffen als z.B. ein Peugeot. 3) E-Mobilität zusätzlich und gleichzeitig Aufrechterhaltung/ Weiterentwicklung (für eine gewisse Zeit) der jetzigen Antriebe führt im Antriebsbereich zu ca. 40% größeren Personalaufwand, im Fahrzeugbereich zu ca. 30% mehr Aufwand. Das dauert sicher noch 2-3 Jahre. 4) Diskriminierung des Fahrzeugs führt zu insgesamt geringerer Kauflaune und es ist schwierig die Stückzahlen aufrecht zu erhalten, besonders in Europa. Der Kunde hält sich einfach zurück und wartet welche Sau morgen durch das Dorf gejagt wird von der Politik. 5) Allgemeine Konjunkturabkühlung.
Gegenmaßnahmen: Insgesamt sind alle Autobauer dabei möglichst schnell Personal abzubauen (Vorruhestand/ Abfindungen etc.), Modelle (Angebotsbreite) zu reduzieren, Ausstattungsoptionen zu bündeln, insgesamt zu sparen.
Das ist die Situation rein aus Sicht der Märkte und Unternehmen.
Inwiefern der Aktienkurs davon betroffen ist muss man ja eher auch unabhängig sehen. Nach Konjunktur müssten die Aktien eigentlich runtergehen. Allerdings waren die Auto Aktien gegenüber Tech Aktien auch etwas unterbewertet. Dazu hat die Börse ihre eigene Psychologie die nicht nur Rational ist. Phantasie untertreibt und übertreibt eben manchmal.
Gegenüber der Konjunkturlage sind die Aktien eigentlich zu hoch momentan und mich erstaunen die hohen Kurse und der Anstieg der letzten 4 Wochen. Entweder bleibt das so, aber ich befürchte wenn die Laune kippt, dann wird die Realität ganz schnell in den Kursen Wirklichkeit und es gibt einen recht schnellen Abstieg- nicht wie Ende 2018, aber doch nicht unähnlich.
Grandland |