Mit dem selben Argument müssten wir 'unsere Braunkohleindustrie' in den neuen Bundesländern retten - viele Jobs - aber die hat man locker abgewickelt, weil das die 'von drüben' getroffen hat.
Was aber auch verständlich war, denn 'die Kumpels' vom bösen roten Ruhrgebiet und Saarland, die hat man ja schon vorher zerschredeert - sehr viele Jobs - aber auch da traf es ja nur Sozis und Gewerkschaften.
Nun geht es an Deutschlands liebstes Kind, und die zu 2/3 im Süden angesiedelte Automobilindustrie - und um Jobs - und nun? Kapitalismus und freie Marktwirtschaft, wer nicht innovativ UND erfolgreich ist, geht unter, so ist der Lauf der Dinge.
Um die normalen Menschen tut es mir immer leid, die haben meistens kaum Anteil an dem Debakel. Indirekt bestimmen sie aber die Politik, und wenn man eine Partei wählt, die jahrelang den Status Quo über alles andere gestellt hat, dann ist auch das eine Konsequenz.
Deutschland könnte mit der Abschaltung der AKWs und durch den Wechsel auf Wind und Sonne auch den ganzen Schritt gehen, und der Autoindustrie als Vorreiter strenge Richtwerte und Grenzen reindrücken, und zwar wirklich strenge, um sie zu mehr Risiko und Innovation zu nötigen. Was aber passiert, ist, dass die Autolobby bei der Regierung ein und aus geht, Deutschland innerhalb der EU bremst wo es kann, und die Interessen der Autohersteller vertritt - Stillstand, Vollbremsung.
Nicht, weil ein Wechsel nicht möglich ist, sondern weil die Autokonzerne den bequemen Weg gehen, und die Kuh bis zum letzten Glas Milch melken wollen. Umwelt? Egal. Innovation? Wir arbeiten doch an 'innovativen' Verbrennern? E-Autos? Was für Ökospinner.
Und Tesla? Ach, schauen mer mal. Die gehen schon unter. Wir sind die Guten. Tesla ist nur Spielerei.
Ja, und nun?
Wenn die Autoindustrie den Bach runter rauschen sollte, dann sind irgendwie die normalen Bürger auch nicht unschuldig - weil aie aich zu wenig bewegen und am Status Quo festhalten, und Stillstand dem Fortschritt vorziehen.
Ja, die Mitarbeiter von VW, Daimler und BMW würden mir leidtun - aber die Unternehmen gingen nicht nur wegen der CEOs den Bach runter. Das ist schon ein komplexeres Thema. |