Das klingt mir zu (zweck-)pessimistisch: wird man eh nicht aufhalten können, also feuern wir eben weiter, was soll's? Nach uns die Sintflut? Und überhaupt: vielleicht ist das alles ja falsch?
Das wäre extrem dumm:
Erstens gibt es den Anstieg der Klimatemperatur bereits mit sehr großer Wahrscheinlichkeit seit etwa 150 Jahren.
Zweitens ist der weitere Anstieg schon recht wahrscheinlich, die Frage ist nur noch wir stark sich das Klima verändert.
Drittens hängt das sehr wahrscheinlich maßgeblich vom weiteren Verbrauch fossiler Energieträger ab.
Viertens bringt eine Vogel Strauss Strategie bei komplexeren Fragestellungen selten etwas.
Fünftens hat man mit den Maßnahmen gegen FCKWs bewiesen, dass ein konsequentes Gegensteuern funktionieren kann.
Sechstens: jeder, der Kinder hat, sollte sich klar machen wen er durch ein 'weiter so' schädigt - wir werden das nicht erleben, aber unsere Kinder und Enkel werden das bereits zu spüren bekommen.
Siebtens: die Hoffnung, dass die Sonne etwas damit zu tun haben könnte, kann getrost als ein Wunschtraum der Klimaveränderung Skeptiker angesehen werden. Nahezu jeder, der sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigt, kommt zum gleichen Ergebnis: die Erwärmung des Klimas ist dem Menschen geduldet, und mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit ist der Verbrauch fossiler Energieträger die Ursache.
Wer dennoch das Gegenteil behauptet, ist entweder wenig informiert, oder interessengesteuert, und vertritt die Interessen der Ölindustrie.
Die m.E. wichtigste Frage ist: wenn man weiß, dass ein 'weiter so' das eigene Leben sehr wahrscheinlich um zwanzig Jahre verkürzen würde - würde man das eigene Verhalten ändern? Und dass die eigenen Kinder ebenfalls krank werden? Ohne Chance auf Heilung? Es ist ja 'nur' eine hohe Wahrscheinlichkeit?
Die meisten Menschen, denen man ausreichend Informationen in die Hand gibt, ändern ihr Verhalten. Sicher ist sicher. Manche tun das eben dennoch nicht. Die klammern sich dann an die fehlende Sicherheit des Begriffs 'Wahrscheinlichkeit', und machen aus Fakten eine Glaubensfrage.
Man sieht zwar alle Fakten, aber man 'glaubt' sie nicht. Atattdessen klammert man sich an Strohhalma wie 'man weiß es ja nicht sicher', oder 'vielleicht ist es ja doch normal'.
Ja, vielleicht: aber möchte man die Zukunft seiner Kinder einem 'vielleicht' anvertrauen? Vielleicht ist ja Krebs in 50 Jahren heilbar, also weiter so? Vielleicht ist rauchen ja doch nicht schädlich - kriegt ja nicht jederKrebs - weiter so?
Ich denke: nein, weil das dumm wäre.
Und mit dieser Entscheidung ist es nur noch ein kleiner Schritt dahin, dass man den Verbrauch fossiler Brennstoffe massiv einschränkt. Und es gibt, dem Fortschritt sei Dank, kaum einen Bereich, in dem das einfacher wäre, als beim Verkehr.
Ein 'weiter so' darf es nicht geben. |