Readly wird sich jetzt vornehmlich um eine schnelle Nachbesetzung der vakanten Posten für den CEO kümmern und dann versuchen, die Marktposition in Frankreich auszubauen bzw. Integration schnellstmöglich zu vollziehen.
Letztlich haben wir hier ein skalierendes Geschäftsmodell, die Kosten für die Publisher steigen ja nicht proportional zur Anzahl der Kunden, d.h. je mehr Kunden, desto mehr bleibt hängen und kann zur Deckung der Gemeinkosten und des Marketings genutzt werden.
Wenn Readly es schafft, weiterhin zu wachsen, sollte der Weg zur Profitabilität auch ohne Preiserhöhungen möglich sein. Im übrigen ist eine Preiserhöhung zu diesem Wachstumszeitpunkt überhaupt nicht sinnvoll. Es geht aktuell ausschließlich darum, die Marktposition auszubauen und schneller zu wachsen als die Mitbewerber. Gelingt Readly das, werden Mitbewerber aufgeben oder übernommen.
Eine Preiserhöhung kommt erst in Frage, wenn man entweder sein Angebot quantitativ und qualitativ signifikant verbessert hat oder wenn man eine solche Marktmacht hat, dass ein Wechsel keinen Sinn ergibt.
Hat Readly aktuell beides nicht, es bleibt aber der Verdrängungswettbewerb. Der kostet Zeit und Geld, hat sich bei vielen Anbietern aber langfristig ausgezahlt.
Wenn Readly sein 30% Wachstum fortsetzen, steht man Ende 2022 bei über 620k Abonnenten, 2023 dann bei 800k und 2024 bei über 1 Mio. Das sollte für schwarze Zahlen dann irgendwann reichen, zumal sich die Position ggü. der Verlage bei höheren Nutzerzahlen auch verbessert. |