Liebe Leser,
Apple ist die wertvollste Marke der Welt – und stößt damit erstmals seit 13 Jahren Coca-Cola vom Thron. Der Getränkehersteller landet nur noch auf Platz 3, denn auch Google zog vorbei.
Insgesamt wird die Top-Ten-Liste des vielbeachteten Interbrand-Rankings inzwischen von Technologiekonzernen dominiert, die in den vergangenen Jahren rasant zulegen konnten.
Für das Ranking werden nicht nur die Geschäftszahlen der jeweiligen Unternehmen berücksichtigt, sondern auch die Bedeutung, die eine Marke bei Kaufentscheidungen spielt sowie ihre Rolle bei der künftigen Gewinnsicherung.
Apple verliert wichtiges Patent
Apple und Google bestimmen also unser Kaufverhalten. Zumindest haben sie ihren festen Platz im Alltag eingenommen. Allrounder Google vielleicht sogar noch stärker als Apple mit seinem abgeschlossenen Kosmos.
Die Schlagzeile, den Spitzenplatz im Marken-Ranking erobert zu haben, dürfte jedenfalls das eine oder andere Lächeln in die Gesichter von Apple-Managern gezaubert haben, kam doch am selben Tag auch eine weniger erfreuliche Nachricht ins Haus geflattert.
Apple verliert in Deutschland ein wichtiges Patent für die Touchscreen-Technologie.
Gerade der Wandel von Bildschirm-plus-Tastatur hin zum Touchscreen bildet das Herzstück der vom iPhone ausgelösten Handyrevolution der letzten Jahre.
Etappensieg für die Konkurrenz
Aber weil Steve Jobs die neue Funktion im Januar 2007 bei der Vorstellung des ersten iPhone-Prototypen stolz präsentierte, noch bevor das Patent angemeldet war, verwirkte er den Patentanspruch in Deutschland.
Denn eine öffentliche Präsentation widerspricht den hiesigen Patentregeln, urteilte das Bundespatentgericht und erklärte damit das entsprechende Apple-Patent für ungültig.
Geklagt hatten die Konkurrenten Samsung und Motorola, die nun einen Etappensieg für sich verbuchen können. Allerdings kann Apple gegen die Entscheidung noch in Berufung gehen.
Es ist nur ein kleines Kapitel in der weltweiten Patentschlacht, die sich die Technologiekonzerne und Smartphonehersteller seit Jahren liefern.
Allen voran Apple und Samsung begegnen sich regelmäßig vor den Patentgerichten diverser Staaten um über vermeintliche Produktkopien, verletzte Patente oder entsprechende Lizenzgebühren zu streiten.
Meistens hat dabei Apple die Nase vorn, doch nicht immer, wie dieser Fall zeigt.
Kursverlust nicht überbewerten – Weihnachtsquartal entscheidend
Dass die Aktie des Technologieriesen zuletzt im Minus notierte, sollte indes nicht überbewertet werden. Das kann ebenso gut auf das derzeit politisch geprägte schwache Marktumfeld zurückzuführen sein, das Anleger eher Gewinne einstreichen lässt, anstatt neue Risiken einzugehen.
Jedenfalls liegt der Kurs derzeit mit etwas unter 480 Dollar im soliden Mittelfeld, wenn man das vergangene Jahr betrachtet.
Vom Höchststand jenseits der 700 Dollar, als Apple nicht nur wertvollste Marke, sondern auch wertvollstes Unternehmen der Welt war, ist man inzwischen weit entfernt.
Doch auch die Talsohle von unter 400 Dollar je Aktie ist längst durchschritten, es geht allmählich wieder aufwärts.
Ob sich der Trend fortsetzt, dafür wird vor allem das Weihnachtsquartal entscheidend sein, das heute beginnt.
Die neuesten iPhone-Modelle konnten zwar am ersten Verkaufswochenende einen neuen Rekord erzielen – so viele Geräte gingen noch nie in so kurzer Zeit über den Ladentisch.
Doch es hagelte auch Kritik von vielen Seiten. Nun wird sich zeigen, was Apple draus macht.
Herzlichst
Ihr
David Gerginov |