Ich denke meine Beiträge waren zu pauschalisierend formuliert, was dem einzelnen Landwirt nicht gerecht wird. Sehr wohl gibt es auch konventionelle Landwirte, welche sich um Boden & Natur sorgen, sorgsam damit umgehen.
Dennoch sind die Probleme, die bestehen, die ich u.a. auch genannt habe, nicht erfunden oder aus der Luft gegriffen. Dennoch erlebt man immer wieder Landwirte, die sich für den Einsatz von Glyphosat, usw. einsetzen, wohlwissend, dass es höchstwahrscheinlich negative Auswirkungen auf die Natur hat. Auch habe ich noch nie erlebt, dass wenn es zu solch Protestaktionen kommt, Landwirte über die Natur sprechen. Da geht es ausschließlich um wirtschaftliche Belange. Das hinterlässt bei mir dann einen schlechten Eindruck, vor allem wenn ich im Gegensatz dazu mit ökologischen Landwirten verkehre, bei denen der wirtschaftliche Aspekt nur selten angesprochen wird, man hier sehr viel mehr den Eindruck gewinnt, dass der ökologische Landwirt die Nähe zur Natur deutlich mehr lebt oder zumindest nach Außen hin zeigt.
Spätestens wenn es zum Thema Tierhaltung geht, dann werden die Unterschiede sehr deutlich sichtbar, da wird sehr deutlich sichtbar, dass die Nähe zur Natur bei zu vielen konventionellen Landwirten eher distanziert und in erster Linie ökonomisch getrieben ist, vor allem mit zunehmender Größe des Betriebs. Die einzige Ausnahme, die ich auf konventioneller Seite machen würde, wären Kleinbauern, welche auf regionaler / lokaler Ebene agieren. Hier findet man auch im konventionellen Bereich Landwirte, die sorgsam umgehen. Diese sind aber nicht Jene, die an Aldi & Co. liefern und die konventionelle Landwirtschaft in der Masse repräsentieren.
Abseits davon, Fakt ist auch, dass 8,3% der CO2-Emisionen in Dtl. auf die Kappe der Landwirtschaft gehen. Dabei unberücksichtigt sind die CO2-Emisionen durch Gründland in Moorgebieten. Diese werden zur Landwirtschaft nicht zugerechnet, sind aber im Besitz der Landwirtschaft und werden vor allem als Viehweiden oder Heugenerierung genutzt, Andernfalls wäre dort gar kein Grünland, sondern würde wieder ein Moor oder Feuchtgebiet entstehen. Rechnet man dies mit ein, liegt der CO2-Emisionen-Anteil der Landwirtschaft bei mehr als 12%.
Der Anteil liegt damit annähernd doppelt so hoch wie der Anteil an CO2-Emisionen der Industrie.
https://www.umweltbundesamt.de/daten/...sionen-aus-der-landwirtschaft
https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/...#moore-organische-boden
Fakt ist auch, dass die Landwirtschaft einen wesentlichen Einfluss auf den Rückgang der Artenvielfalt nimmt und der Beitrag bislang nicht ausreicht um diesen Trend zu stoppen. Mit anderen Worten, viele Landwirte tun viel aber trotzdem noch zu wenig um nicht mehr Teil des Problems sein zu müssen. https://www.naturefund.de/artikel/news/...ueckgang_der_biodiversitaet
Und da sind wir dann wieder bei dem Thema der Subventionen, wo ich der Meinung bin, dass wenn man Ernteausfälle, Ausfälle durch Seuchen in der Tierhaltung, usw. subventioniert, man keine Veränderungen motiviert, sondern den Zustand lediglich konserviert und eine Selbstverständlichkeit schafft, dass der Staat im Fall der Fälle aushilft.
Wenn Subventionen, dann bitte für einen grundlegenden Umbau, der den neuen Bedingungen und vor allem der Natur gerecht wird. |