@Tiefseetaucher
Du schreibst:
"Ich halte die Kusrentwicklung für nicht logisch.
Man hat zwar wieder nur Unentschieden gespielt, und dies anders als gegen Wolfsburg und Hertha letztlich sogar nur mit viel Glück und einem Tor in der Nachspielzeit. Andererseits dürfte die Wahrscheinlichkeit, sich für die CL zu qualifizieren nur minimal geringer geworden, da zumindest zwei der größten Konkurrenten (Leipzig und Gladbach) ebenfalls nicht gewonnen haben. Die Siege von Schalke und Leverkusen sind ärgerlch, aber auch die sind noch nicht wirklich weit weg."
Die Situation in der Tabelle ist generell sehr eng, das wäre auch der Fall gewesen, wenn man gewonnen oder verloren hätte. Ich sehe das Ganze pessimistischer, weil die Konkurrenten die Punkte gegen stärkere Gegner abgegeben hatten. Leverkusen hat aus drei Spielen in der Rückrunde von möglichen 9 Punkten 6 Punkte geholt, also drei mehr als der BVB. Eigentlich kein Problem, aber die drei Punkte, die sie verloren hatten, war die Auswärtsniederlage gegen Bayern. Da ich normalerweise auch eine BVB Niederlage bei den Bayern einkalkulieren muss, ist die Sache also relativ schlechter.
Schalke hat "nur" 4 Punkte aus den drei Spielen der Rückrunde geholt, sie spielten aber auch auswärts bei RB Leipzig.
Bei den übrigen Mannschaften kann man sagen, richtig, die haben alle immer wieder mal ihre Durchhänger. Wenn dann aber Gladbach gegen Frankfurt verliert und Frankfurt plötzlich oben steht, muss ich auch eher unwahrscheinlichere Szenarien einkalkulieren, theoretisch könnte Frankfurt eine Überraschungsmannschaft werden. Ist zum jetzigen Zeitpunkt zwar immer noch unwahrscheinlich, aber theoretisch könnte der BVB auch die EL verpassen, man hat momentan 0 Punkte Vorsprung.
Der Unterschied zwischen CL und überhaupt nicht international ist pi mal Daumen 100 Millionen. CFO Thomas Treß hatte von bis zu 40 Mio Mehreinnahmen durch die CL Reform gesprochen.
Ein Verpassen der CL wäre wirklich richtig dramatisch, ganz anders als in den früheren Jahren. Auch aus anderen Gründen. Als man 2015/16 lediglich EL spielte, hatte man eine günstigere Personalkostenquote: http://bvbaktie.blogspot.de/2017/11/personalkosten.html
Diese ist damals nur deswegen um 5% hochgeschnellt, weil man EL spielte. Jetzt spielt man CL und die Quote ist entgegen meinen Annahmen nochmals um weitere 5% hochgeschnellt. Soll heissen, der Kader ist ohne CL nicht mehr finanzierbar, so eine eindeutige Situation hatte man in den letzten 8 Jahren nie.
Bei den Analystenerwartungen Ex-Transfers wäre die Situation auch eindeutig, alle Analystenerwartungen würden verfehlt. So etwas gab es 8 Jahre lang noch nie, bisher wurden alle Prognosen zu Beginn der Saison übertroffen und zwar Ex-Transfers, auch beim letztmaligen Verpassen der CL.
"Zum zweiten mehren sich die Zeichen, dass die Auba-Angelegenhet vom Tisch kommt. Eine Ablöse im Bereich von 65 Mio. (und evtl. ein halbes Jahr Giroud oben drauf) wäre letztlich ein gutes Ergebnis, mit dem der BVB sehr gut leben könnte."
Auch hier orientiere ich mich am Kursverhalten vergangener Jahre: Bei Toptransfers ging es mit dem Aktienkurs nie direkt hoch, einzige Ausnahme war Dembele, das hatte aber einen besonderen Grund, sein Preis war klar höher als der Marktwert, transfermarkt.de nannte 33 Mio, er wechselte aber für 148 Mio inkl. Bonus. Bei allen anderen Toptransfers wollte der Markt erst mal sehen, wie die Mannschaft ohne den oder die Topspieler funktionieren würde. Wenn der BVB also ohne Aubameyang schlechter performen sollte, dann wird der Aktienkurs kaum jemals steigen können.
Bei der Substanzwertanalyse wurde Aubameyang von mir mit ca. 70 Mio bewertet, wenn er jetzt zu einem ähnlichen Preis wechselt, dann verliert der BVB an Wert, weil dieser Preis brutto ist. Nach der Logik hätte er zu einem höheren Preis wechseln müssen.
Diese Gedanken sind gar nicht vorrangig "meine" eigenen Gedanken, es geht eben nicht immer nur um Logik, sondern um ein Kursverständnis. Wie "tickt" der Markt? Fakt ist, daß der Aktienkurs nicht unmittelbar auf die Toptransfers Kagawa, Götze, Miki, Hummels reagierte, sondern erst mal Siege sehen wollte ohne diese Spieler.
Ich kann mir daher beim besten Willen nicht vorstellen, daß ein Verpassen der CL folgenlos bliebe, der Aktienkurs könnte ähnlich wie beim letzten Mal insgesamt eine 40% Konsolidierung hinlegen (entspräche einem Aktienkurs von 5 Euro), dann in der Sommerpause diese Übertreibung nach unten schnell wieder abbauen, um danach erst mal sehr lange seitwärts bei 6 Euro zu tendieren. Falls das nicht passiert, dann wäre die beste Variante, daß der Aktienkurs bliebe wo er ist. Aber daß der Aktienkurs bei Verpassen der CL steigen könnte, halte ich für eher unwahrscheinlich.
Die andere Variante, die natürlich weiterhin gut möglich ist, BVB schafft die CL Qualifikation. Dann wäre der Aubameyang Wechsel ok und die Gewinn/Verlustbilanz kommt in den Vordergrund. Falls der BVB die CL schaffen sollte, halte ich steigende Aktienkurse für zwingend, so oder so. Dann stünden wieder die Höchstkurse beim Dembele Deal auf der Tagesordnung. |