@Börsenmonster
ich bin nur kurz über die definition gestolpert.
in unserer diskussion habe ich SELBSTVERSTÄNDLICH recht. deine kenntnisse volkswirtschaft liegen leider bei null.
wie ich immer gesagt habe, von dem ausgewiesenen wachstum china MUSST DU DIE INFLATION ABZIEHEN !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
denn das REALE wachstum ist OHNE inflation. das NOMINELLE wachstum ist inklusive inflation.
also was ich sagte ist zu 100% korrekt. das wachstum zb 9% muss um die INFLATION bereinigt werden, offizielle rund 6% (inoffiziell 8% ??) also geht china unter 6% in die rezession.
alles klar, mr volkswirtschaft ? wir sind uns einig, oder ?
ich bin auf deine antwort gespannt, börsenmonster
(definition wachstum im oberen bereich)
Wachstum ohne Ende
By Andreas Mather – August 20, 2010
0tweetsretweet Fast könnte man den Eindruck gewinnen, die Wirtschaftskrise sei vorbei und die ganze Welt befindet sich schon wieder im Aufschwung. Und tatsächlich, im Vergleich zum Vorjahr befinden sich fast alle Kurse im Plus und selbst die Arbeitslosigkeit scheint zurückzugehen.
Dass noch im Frühjahr der Euro fast gefallen wäre ist schon längst wieder vergessen. Wichtig ist scheinbar nur eines: Optimistisch bleiben. Selten, dass Kritiker in den Medien zu Wort kommen, die auf die nach wie vor bestehenden Probleme und Risiken aufmerksam machen. Da wundert es schon fast, wenn der ehemalige deutsche Finanzminister, Peer Steinbrück in einer [1] ARD Reportage anmerkt, dass es seiner Meinung nach noch einmal einen Wirtschafts-Einbruch geben wird (mit anschließendem, steilem Wachstum natürlich). Aber warum ist dieser Aufschwung so wichtig? Warum muss die Wirtschaft wachsen? Sind es simple, pragmatische Ansätze, wie zum Beispiel die Reduktion der Arbeitslosigkeit? Brauchen wir Wachstum, damit das Staats-Budget nicht ausser Rand und Band läuft? Im Folgenden möchte ich versuchen zu zeigen, warum Wachstum gar nicht gewollt sein muss, sondern eine mathematische Notwendigkeit des bestehenden Wirtschaftssystems ist und, so paradox es klingen mag, eben diese Notwendigkeit wiederum zu Krisen führen muss. Eines noch vorweg: Inhaltlich handelt es sich um eine stark simplifizierte, z.T. nicht ganz korrekte und vorallem unvollständige Erklärung des Geld- und Zinswesens – für detailierte Analysen, möchte ich nachdrücklich auf entsprechende Fachliteratur, u.a. hier [2] zu finden, verweisen! Was ist Wirtschafts-Wachstum? Erzählen Forschungs-Institute, Regierungen oder Experten, dass die Wirtschaft im vergangenen Jahr um x% gewachsen oder geschrumpft sei, dann ist die Rede von der Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Vergleich zum Vorjahr. Das BIP wiederum ist der in Geld ausgedrückte Wert aller im Inland hergestellten Güter und Dienstleistungen innerhalb eines Jahres. Entscheidend an dieser Stelle ist, dass das BIP ein Geld-Betrag ist, d.h. das Messen von Wachstum entspricht dem Messen der Veränderung einer bestimmten Geld-Menge.
Stellt sich die Frage: Wie und warum verändert sich diese Geld-Menge? BIP-Wachstum wird dazu schon in zwei Werten angegeben: reales und nominelles Wachstum, wobei das nominelle!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Wachstum die Inflation mit einbezieht!!!!!!!!!!!!!!!!!, das Reale!!!!!!! nicht!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!. Inflation, das ist die Geldentwertung über einen bestimmten Zeitraum, d.h. dass mit der bestehenden Menge Geld, nicht mehr die gleiche Menge an Gütern und Dienstleistungen bezogen werden kann; es bedarf mehr Geld – und dieses Mehr-Geld, die Inflation, wird beim realen Wachstum eben herausgerechnet – “inflationsbereinigt”. Inflation – Ein Naturgesetz? An der Stelle möchte ich noch einmal herausstreichen, dass wenn zB. die Bahn ihre Preise erhöht oder die Packung Milch um 2% mehr kostet, dann wird nicht “wieder alles teurer”, sondern die Wert-Minderung der einem persönlich zur Verfügung stehenden Menge Geld wird plötzlich sichtbar. Der Unterschied ist deshalb wichtig, weil die Unternehmen nur allzuoft als üble Abkassierer gebrandmarkt werden ([3] Negativ-Beispiele gibt es ja genug), wenngleich diese ebenfalls auf die Wert-Minderungen deren Geldes reagieren müssen. Warum wird Geld also immer weniger Wert oder anders gefragt: Was ist Inflation und wie entsteht sie? Inflation hat mehrere Ursachen: Zum einen gibt es eine Spirale zwischen den Gehältern, die Unternehmen zahlen und den Preisen, die sie für ihre Güter verlangen: Erhöhen sie den Preis, so benötigen die Konsumenten mehr Geld um die Güter zu kaufen. Erhöhen sich aber die Gehälter, so erhöhen sich auch wieder die Preise… Auch die Welt-Märkte haben Einfluss auf die Inflation. Zum einen entscheidet die “Stärke” einer Währung im Vergleich zu einer anderen, wie viel Stück eines Produkts Unternehmen für einen bestimmten Preis erhalten. Ist zum Beispiel der EUR im Vergleich zum USD stark, so können europäische Unternehmen mehr USD-Güter einkaufen. Fällt der EUR aber, so werden Güter aus dem Ausland teurer, was die Produkt-Preise im Inland erhöht und sich als Inflation bemerkbar macht. Aber selbst wenn die Währung stabil bleibt, so schwanken Weltmarkt-Preise ohnehin: Durch natürliche Gegebenheiten, wie zB. Ernte-Ausfälle, politische Krisen (siehe Ölpreis) oder aber auch durch ausufernde Spekulationen wie es derzeit auf den Rohstoffmärkten passiert. Ein weiterer Grund für Inflation kann auch neu zur Verfügung gestelltes bzw. neu produziertes Geld sein. Wenn ausreichend genug neues Geld gleichmäßig in einen Wirtschafts-Kreislauf einfließt, d.h. wenn sowohl Konsumenten als auch Unternehmern mehr Geld zur Verfügung steht – bei gleich beliebendem Angebot bzw. Nachfrage – dann steigen sowohl Gehälter als auch Preise, da ja alle einfach mehr Geld haben. In diesem Szenario bleibt zwar die Kaufkraft erhalten, sprich alle Wirtschaftsteilnehmer können sich gleich viel oder wenig leisten wie zuvor, der einzelne Euro ist aber weniger wert. Inflation kann also viele Ursachen haben – auf manche kann mehr Einfluss geübt werden, auf andere weniger. Allerdings: Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB), die oberste Autoriät des Euro, ist unter anderem Preisstabilität zu gewährleisten [4], d.h. die Inflation unter Kontrolle zu halten. Dazu stehen der EZB verschiedene Mechanismen zur Verfügung, einer der wichtigsten ist die Zinspolitik. Oft hört man, dass die Zentralbanken den Leitzins anheben, senken oder belassen. Die Theorie zum Leitzins lautet: Sind Kredit-Zinsen niedrig, sind Kredite billig, werden mehr Kredite aufgenommen, wird mehr Investiert, ensteht Wachstum. Bei zu viel Wachstum, d.h. wenn “der Wirtschaftsmotor überhitzt”, kann der Zins angehoben werden, Kredite werden teurer, Investitionen gehen zurück. Das klingt plausibel und hat dem Anschein nach auch Jahrzehnte lang funktioniert – die FED allerdings, die amerikanische Zentralbank, steht bei diesem Spiel gerade auf All-In, d.h. in der puren Hoffnung noch irgendwie Wachstum zu generieren, ist der amerikanische Leitzins derzeit bei 0 – 0,25%. Der Zins und seine Implikationen Der Leitzins spielt also in der Geld- und Wirtschaftspolitik eine wichtige Rolle. Umso erstaunlicher, dass eine Grund-Problematik an dieser Stelle komplett ausgeblendet wird und der Fokus nur auf Wirtschafts-Wachstum bzw. auf der kontrollierten Ausweitung der Geld-Menge liegt. Jede Währung hat seine Zentralbank, in Euro-Ländern ist das die EZB. Zentralbanken produzieren Geld und geben es – gegen Zins – an die Geschäftsbanken weiter, die mit diesem Geld wiederum die Möglichkeit haben, Kredite an Unternehmen und Haushalte auszugeben (defakto können sie sogar ein vielfaches dieser Menge an Krediten ausgeben – und zurückverlangen). Wenn nun aber die EZB Geld in einer bestimmten Menge produziert und dafür dann aber zusätzlich Zinsen verlangt woher kommt dann dieses Zins-Geld? Das ist Geld, das vorher nicht da war, auch nach dem Produzieren der ursprünglichen Geld-Menge nicht da war – aber dennoch zurückverlangt wird. Um diese Problematik zu veranschaulichen: Die EZB erstellt neue, zusätzliche 100€, verlangt davon 1% als Zinsen, d.h. 1€ und gibt es an die Banken weiter. Unabhängig davon, dass die Geschäftsbanken bei der Kredit-Vergabe zusätzliche Zinsen verlangen, gehen wir davon aus, dass ein Wirtschafts-Teilnehmer nun einen Kredit in der Höhe von 100€ aufnimmt und 101€ zurückzahlen muss. Der Wirtschaft wurde nun zwar mehr Geld zur Verfügung gestellt, aber auf derer anderen Seite wird noch mehr Geld zurück verlangt. Woher kommt dieses “noch mehr Geld”? Von anderen Wirtschafts-Teilnehmern? Zwangsläufig, aber sobald der Kredit abbezahlt wird, fehlt dem Geld-Kreislauf auf einmal mehr, als ursprünglich dazugekommen ist, somit wäre die Wirtschaft nicht mehr gewachsen, sondern geschrumpft! Wobei, solange der Kredit noch nicht zurückbezahlt ist, steht dem Geldkreislauf das Geld zur Verfügung – und solange dieses Geld auch weitergeben wird um Güter (Maschinen, Häuser, etc.) zu kaufen, gilt die Wirtschaft als gewachsen. Um also durch Kredite – die für Wachstum benötigt werden – nicht zu schrumpfen, sondern zu wachsen, gibt es nur eine Möglichkeit: Es müssen immer neue Kredite aufgenommen werden und mit dem Geld konsumiert werden damit es andere Kreditnehmer wiederum zum Abbezahlen ihrer Kredite zur Verfügung steht. Und da jene Menge Geld, die als Schulden ausgegeben worden ist, mit der Zeit dadurch immer mehr zunimmt, nimmt auch der Druck zu Wachsen auf den gesammten Wirtschaftskreislauf zu – schließlich müssen immer mehr Kredite und deren Zinsen zurückbezahlt werden. In der Mathematik nennt man es exponentielles Wachstum, in den Medien kursieren hierzu die Begriffe Ponzi-Scheme bzw. zu Deutsch Schneeball-System. Oft hört man diese Bezeichnungen nur im Zusammenhang mit Verbrechen (zB. Fall Madoff). Dass unser Wirtschafts-System darauf beruht, geht irgendwie unter, speziell, solange noch alles intakt läuft, d.h. solange ausreichend neue Kredite aufgenommen werden. Das Wirtschaftssystem – zum Scheitern verurteilt? Die Problematik ist auch nicht von Anfang an ersichtlich. In der Nachkriegs-Phase, als in Österreich und Deutschland das Geld-Spiel durch neue Währungen neu gestartet wurde, da gab es gleichzeitig reales Wachstum, d.h. es gab realen Bedarf an neuen Gütern und Dienstleistungen wie zB. dem Bau neuer Wohnungen oder Fabriken, der Infrastruktur, etc. Im Gegensatz zu durch Werbung suggerierten Bedarf, war dieser Bedarf damals existentiell. Zwar gab es im vergangenen 50 Jahren auch Krisen, allerdings auch immer wieder Wachstums-Märkte bzw. generell, Wachstums-Möglichkeiten – zB. brachte das Elektronik-Zeitalter die Computer- und Handy-Branche hervor. Aber damals war der Druck zu Wachsen auch noch nicht in dieser Form gegeben – es war noch nicht diese große Menge an Geld aus Schulden, aus Krediten, die bedient werden müssen, im Umlauf. Zugespitzt hat es sich nach der dotcom-Blase bzw. den Anschlägen von 9/11. Um die Wirtschaft danach wieder zu beleben, wurden weltweit die Leitzinsen gesenkt. Zu dieser Zeit entstanden durch die niedrigen Zinsen auch neue, höchst “innovative” Finanzmarkt-Produkte, sowie erstaunliche Formen der Kredit-Vergabe, speziell in den USA. Das mündete darin, dass Kredite, zT. ohne Chance auf Rückzahlung, verpackt, durch Rating-Agenturen bewertet und weiterverkauft wurden – das war Innovation auf den Finanzmärkten und brachte Wachstum. Dass das nicht ewig gut gehen konnte, war vermutlich den meisten Akteuren bekannt und gleichzeitig egal – Stichwort: Boni. Nach dem Platzen der diversen Blasen in den letzten Jahren, befinden wir uns nun in einer zurückgeschrumpften Wirtschaft und im besten Fall, am Anfang einer Phase ohne großem Wachstum. Ohne wirtschaftlichem Wachstum, wachsen die Steuer-Einkommen der Staaten aber ebenfalls nicht (bei anhaltender Inflation, sowie gleich bleibenden Schuldenberg), wodurch sich diese zunehmend Sorgen um die Ausgaben machen müssen. Damit die Ausgaben eben nicht ausufern, lautet die Devise in Europa: Die Staaten müssen sparen, d.h. auch die Neuverschuldung reduzieren. So ganz falsch ist dieser Gedanke zwar nicht, aber wenn die Staaten sich nicht ausreichend neu verschulden und die Investitionen zurückgehen, d.h. weniger Kredite ausgegeben werden und obendrein auch noch der Konsum zurück geht und mehr gespart wird (d.h. das Geld nicht zum Zurückzahlen von Krediten zur Verfügung steht, sondern seinerseits Haben-Zinsen verlangt), dann kann von Wachstum bald gar keine Rede mehr sein… Kein Schneeball-System kann ewig funktionieren, bzw. kein Organismus, kein Kreislauf verträgt exponentielles Wachstum auf Dauer. Aber – und das hat die Geschichte oft genug gezeigt – eine Krise kann das zum Teil wieder ausgleichen, d.h. den Ball zum Schmelzen bringen, damit dieser erst recht wieder von neuem losrollen kann. Schuld an den Krisen sind aber nicht dumme Politiker, gierige Banker oder skrupellose Spekulanten – durch den Zins, dieser kleinen, unscheinbaren mathematischen Variable, wird ein Zusammenbruch systemimmanent; mit oder ohne krankhaften Finanzmarkt-Produkten, mit oder ohne ausufernden Staatsschulden – Wirtschaftskrisen entstehen automatisch, es ist nur eine Frage der Zeit. Allerdings, wenn solche Krisen vermieden werden sollen, d.h. Änderungen am Wirtschafts-System durchgeführt werden sollen, dann kann das nur über die Politik geschehen. Und welche Partei hat bislang auch nur im Ansatz auf diese Problematik verwiesen? Und wie viele Parteien geben sich als die Besten aus, wenn es um die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit oder dem verantwortungsvollen, wirtschaftskompetenten Umgang mit dem Budget geht?
Und wenn es nicht die Politik ist, dann doch vielleicht die Zentralbanken? Die EZB ist schließlich Unabhängig [5] von den Regierungen (und damit von den Demokratien). Ja, die EZB hätte den notwendigen Einfluss, aber wer ist denn genau die EZB? Vielleicht gehe ich auf die letzte Frage in einem anderen Beitrag näher ein, aber vorerst bleibt es meine Hausaufgabe an die Leserschaft: Wer oder was ist die EZB? Welche Personen sind dort aktiv tätig? Wie schaut es bei der FED aus? Und wenn die Zentralbanken die Möglichkeit haben, als fachkompetente, unabhängige Institutionen die Politik zu beeinflussen, warum machen sie es nicht? |