Auszug aus einem Post: "Denn schließlich ist ja das WHOA da für eine schnelle Sanierung der überschuldeten Unternehmen. Nicht zur Liquidierung, nicht zur Aktionär-Enteignung, zur SANIERUNG."
Es ist eine Fehlannahme, dass ein WHOA ausschließlich der Sanierung eines Unternehmens dient und nicht zu dessen Liquidierung verwendet werden darf. Dies ist LEIDER falsch!
Hier ein Auszug von Schultze & Braun:
"Dem Grundsatz nach ist der Vergleich auf die Fortführung des Unternehmens ausgerichtet, Ziel kann aber auch dessen Liquidation sein."
Link: WOAH! Niederlande haben präventiven Restrukturierungsrahmen mit Vertragsbeendigungsoption eingeführt (schultze-braun.de)
Es ist also im Falle, dass ein Unternehmen nicht saniert werden kann, möglich dieses durch ein WHOA liquidieren bzw. solvent liquidieren zu lassen. Dies ist es, was das Management laut eigener Aussage in Wort und Schrift umsetzen will. Wir sollten uns also nicht der trügerischen Hoffnung hingeben, dass sie damit das WHOA zweckentfremden und damit die Chance darauf besteht, dass der zuständige Richter das dann acuh so sieht und selbstständig eine Sanierung anordnet. Da wie auf der Webseite von Schultze & Braun zu lesen ist, dass ein WHOA auch für die Liquidierung verwendet werden kann, muss von unserer Seite bzw. von der SdK im Zuge des WHOA-Verfahrens, nachgewiesen werden, dass die geplante Liquiedation unverhältnismäßig und unnötig ist. Sollte dies gelingen, stellt sich immer noch die Frage, ob der Richter sofern nachgewiesen werden kann, dass die Liquidation unnötig wäre, dass WHOA-Verfahren bzw. den Plan von Steinhoff ablehnt oder ob dieser dann das Recht hat, den bestehenden Plan abzuändern in eine Sanierung?
Meiner Meinung nach, versucht die SdK im Moment genau diesen Beweis zu erarbeiten, dies schließe ich zumindest aus einigen Informationen die Herr Liebscher in seinem Interview gegeben hat und aus der Antwort der SdK auf eine Frage unter einem Video der SdK. Meiner Meinung nach, lässt die SdK die Assets von potentiellen Kaufinteressenten und/oder anderen Marktteilnehmern bewerten um an einen Gesamtwert der Assets zu kommen, der über dem von Steinhoff angegebenen Werten liegt. Diese Einschätzungen, könnten dann beim WHOA als Beweis eingebracht werden. Aus der Antwort auf eine Frage unter einem Video der SdK: "Vielen Dank für die engagierte Nachfrage! Wir können jedoch leider keine Anlageberatung geben. Aktuell finden fast täglich Gespräche mit dem Management und Investoren statt. Wir hoffen zeitnah mit Neuigkeiten rauskommen zu können"
Kann man auch ableiten, dass die angesprochenen Investoren, potentielle Kaufinteressenten für Teile der Assets von Steinhoff sind. Ich glaube zumindest nicht, dass die SdK einfach ein oder mehrere Kaufinteressenten für Steinhoff als ganzes aus dem Hut zaubert, die dann bereit wären das Unternehmen den jetzigen Gläubigern für 10,4 Milliarden oder eventuell 7-8 Milliarden abzukaufen bzw. zu übernehmen. Aus dem Grund denke ich, dass diese der Werteermittlung dienen um damit das WHOA in unserem Interesse zu beeinflussen.
Meiner Meinung nach... |